Einhausen. Laura Beck nahm die Gäste beim Frauenfrühstück auf eine packende Reise nach Nepal mit. In ihrem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus waren alle Stühle besetzt und es war gemütlich eng. Die Referentin berichtete über ihre elftägige Tour durch ein kleines, aber faszinierendes Land, welches so ganz anders ist als Europa. Sie gab zudem viele Einblicke in das Leben der Nepalesen. Durch persönliche Beziehungen war es ihr und der Gruppe möglich, auch einmal hinter die Kulissen und damit wortwörtlich in die Küche ihrer Gastgeber schauen zu können.
Wer nach Nepal reist, kommt in der Regel in Kathmandu an. So auch Beck. Dass Nepal in quasi allen Bereichen ganz anders ist als Westeuropa, das konnte man bereits auf den ersten Blick erkennen. Die Stadt platzt aus allen Nähten. „Geht eine Stromleitung kaputt, wird die nächste einfach über die Straße gezogen“, kommentierte Beck ein Bild, das für die Stadt ganz typisch ist. In ihrem Bericht kamen auch unappetitliche Bilder vor, die aber mit der Lebensweise und den Ritualen in Verbindung mit dem Glauben zusammenhängen. Eingeweide von geopferten Tieren, die vor einem Bus ausliegen, gehören dort dazu. Genauso, dass alles im Fluss landet. Auch die Asche der Toten. Daran müssten sich auch Hartgesottene wirklich gewöhnen, so die Referentin.
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Doch es gibt viele andere Seiten, deren Anblick schöner ist. So zeigte Beck im Lauf ihres Vortrags einige herrliche Aufnahmen von Tempelanlagen. Bemerkenswert ist die Buntheit, mit der nicht nur diese Anlagen im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge springen. Beck hatte für ihr begeistertes Publikum auch einige Wohnhäuser vor die Linse genommen, die genauso farbenfroh angemalt waren. „Bunt sind ebenso die Fähnchen, die für Nepal typisch sind“, so Beck. Es gibt sie in fünf Farben. Auf ihnen stehen Wünsche und Gebete, die im Wind gen Himmel wehen. Nepal ist buddhistisch geprägt, und überall findet man deshalb Gebetsmühlen, die man auch als Tourist im Vorbeigehen dreht.
Richtig hoch hinaus ging es mit Beck, nachdem Kathmandu hinter der Gruppe lag. Eindrucksvoll berichtete sie über die verschiedenen „Stufen“, die die Gruppe dabei erreichte. Der höchste Punkt lag auf 5416 Metern Höhe. „Nepal hat eine unfassbar schöne Landschaft“, schwärmte Beck. Sehr abenteuerlich sei der Weg an so einigen Stellen gewesen, sagte die Referentin. „Es gibt viele Hängebrücken, und eine ist wackeliger als die andere“, ergänzte sie. Auch die kurze Strecke mit dem Jeep beschrieb sie eindrucksvoll und zeigte Bilder dazu. Abenteuer pur. Bei solchen Bildern ging ein Raunen durch den Saal. Unfassbar, dass es hier sogar noch Gegenverkehr gibt. Doch in Nepal schafft man das. Immer wieder hörte man erstaunte Kommentare aus den Reihen der Gäste, die im Lauf des Vortrags tief in die Welt und Natur der Nepalesen eintauchten. Eine witzige Episode erlebte die Trekkinggruppe, als sie Radfahrern auf der Strecke begegnete. Man sah sie nur fahren, wechselte kein Wort und stellte später fest, dass es zwei Leute aus Lorsch und Einhausen waren. „Die Welt ist klein“, der Kommentar an dieser Stelle.
Kurios war auch die Torte, die unter der Bezeichnung „Black Forrest“ verkauft wurde. Zumindest sah sie unserer ähnlich. Dharapani, der Blick Upper Pisang (3300 Meter), die kurze Landebahn umringt von hohen Bergen, eine Schule hoch oben, mitten und ganz allein in wilder Natur, das waren nur einige der Stationen von Becks Tour. Immer höher ging es hinaus, über Manang (3540 Meter), Thorong Phedi (4450 Meter) bis zum höchsten Punkt, auf 5416 Metern. Bei allem immer die Höhenkrankheit im Hinterkopf. Doch die Tour hatte sich mehr als gelohnt. Atemberaubende Blicke auf das Annapurna-Massiv mit den höchsten Bergen der Erde – das war sicher der Höhepunkt am Ende.
Für ihren außergewöhnlichen Vortrag bekam die Referentin viel Applaus und wurde mit einem Präsent und Blumen verabschiedet. cf
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