Einhausen. Rund um das Gemeindehaus in der Almenstraße waren am Mittwoch wieder alle Parkmöglichkeiten ausgeschöpft. Das ist fast jeden dritten Mittwoch im Monat für zwei Stunden so, wenn zum Frauenfrühstück eingeladen wird. Mit bunten Hüten und in bunte Kostüme gekleidet trafen sich Frauen aus Einhausen und Umgebung zu einem fröhlichen, fastnachtlichen Frühstück.
Ulrike Peter, die Sprecherin des Leitungsteams, begrüßte die Teilnehmerinnen im bunt geschmückten Gemeindesaal, und schon stimmte Helmut Horn mit seiner Ziehharmonika die ersten Karnevalsschlager „Am Rosenmontag bin ich geboren“ und „Gell du hast mich gelle gern“ an, und alle stimmten lautstark mit ein. Dann wurde sich erstmal für das nachfolgende Programm am reichhaltig bestückten Frühstücksbuffet gestärkt. „Daheim esse ich nur ein halbes Brötchen mit Gelee, aber hier, bei dem Angebot und in der Gesellschaft, schlage ich immer richtig zu“, war an einem Tisch zu hören.
Sketch mit der Eierfrau
Den Anfang der Vorträge machten Ulrike Peter und Inge Goisser, die als Eierfrau und Kundin auftraten. Aus dem großen Korb voller Eier wollte die Kundin 100 Stück kaufen. Mit einer ganz speziellen Zählweise und unter dem Lachen der Zuschauerinnen verschwanden angeblich 100 Eier in der kleinen Einkaufstasche der Kundin, die am Ende zu der Erkenntnis kam: „Wenn ich nicht mitgezählt hätte, könnte ich nicht glauben, dass ich 100 Eier in meiner Tasche habe.“ Ein toller Vortrag, für den es viel Applaus gab.
Christel Caldone berichtete in lustigen Versen von ihren Erlebnissen in der Hundeschule, vom gegenseitigen Bekochen mit ihrem Ehemann und von den Erlebnissen in einem Schönheitssalon. Auch sie erhielt stürmischen Beifall. Nach allen Vorträgen wurden Fastnachts- und Schunkellieder gesungen. Irene Drayß trug eine launige Geschichte darüber vor, wie ein Vater seinem Jungen erklärt, wie Politik funktioniere.
Koch-Anleitungen allzu wörtlich genommen
Gertrud Böhm erzählte in der ihr unnachahmlichen Weise und in lustig gesetzten Reimen von den hausfraulichen Qualitäten einer jungen Frau gleich nach der Hochzeit. Natürlich ging alles schief, weil sie die Anleitungen aus dem Kochbuch allzu wörtlich genommen hatte. Fisch abzuschrecken wurde mit mehrfachen und lauten Buhrufen vergeblich versucht, die Salatblätter hatte sie einzeln mit Spülmittel gewaschen und dann beim Essen Schaum im Mund gehabt, und der in der Luft gewendete Pfannkuchen landete im Gesicht der jungen Köchin. Auch sie hatte die Lacher auf ihrer Seite.
In Nachtzeug und Bademantel erschien Anneliese Parzinger als eingebildete Kranke. Auch sie verstand es, die Zuhörer zum Lachen zu bringen mit ihren Ratschlägen, wie man sich vor der Arbeit drückt, auf krank „macht“ und dann regelmäßig zur Kur fährt: „Das mach ich schon seit 20 Jahr / im Sommer geht‘s nach Neuenahr / und nächstes Jahr mach ich uff Gall / fahr nach Pyrmont und Reichenhall / und klappt das mal net un geht mir flöte / mach ich uff Linnefels Wassertrete.“ Auch habe sie Probleme mit ihren vielen Pillen, weil sie den Verwendungszweck nicht immer erkennen könne. Sie habe dann gegen Kopfschmerzen ein Insektenmittel genommen, was nicht ohne Folgen blieb. Auch ihr war langanhaltender Applaus der Dank des Publikums.
Es herrschte eine tolle Stimmung, und der Besucher hatte das Gefühl, dass die Frauen unbeschwert lachen wollten, allen Berichten über Kriege in der Welt und Probleme im eigenen Land zum Trotz.
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