Einhausen. Wer hatte schon einmal Erfahrungen mit Engeln? Diese Frage stellte Doris Spielhoff, die Initiatorin des Einhäuser Frauenfrühstücks, beim ersten Treffen im neuen Jahr in den Raum. Es waren wieder so viele Frauen gekommen, dass kein Stuhl frei blieb.
Kommen Engel in der Bibel vor?
Ja - an genau 252 Stellen.
Welche Bedeutung haben sie?
Sie seien die unsichtbaren Boten Gottes für Christen, Juden und Muslime, führte Spielhoff aus, und immer stille Begleiter in schwierigen Zeiten. Christen glauben, dass Engel die Menschen beschützen und ihnen die Botschaften von Gott überbringen. Auch die Lehren der monotheistischen, abrahamitischen Religionen des Judentums und des Islams berichteten von Geistwesen, die von Gott erschaffen wurden und ihm untergeordnet sind. Das spirituelle Verständnis von Engeln und ihrer Funktion sei den alten religiösen Texten des Tanach/Thora, dem Alten- und Neuen Testament sowie dem Koran entnommen.
Sind Engel also eine christliche Erfindung?
Nein, denn auch in der vorchristlichen Zeit gab es die Vorstellung eines geistigen Wesens neben dem Hauptgott oder den Hauptgottheiten, beispielsweise im altüberlieferten Kulturraum Vorderasiens. In den Mythografien Babyloniens und aus den Schriften des Zoroastrismus sind ähnlich Mittler zwischen Gott und der Welt zu finden. Bildliche Darstellungen zeigen Engel meist als geflügelte Wesen wie beispielsweise auch in den altägyptischen Mythen um Iris und Osiris.
Wie unterscheiden sich Engel im Christen- und im Judentum?
Im Judentum heißen die Engel Mal'ach und werden als unsterbliche Wesen betrachtet, die die Botschaft Gottes weitergeben und dafür sorgen, dass die Menschen seinen Willen befolgen. Jeder Engel hat im jüdischen Glauben seine eigene Aufgabe. Die Erzengel Michael, Gabriel, Uriel und Raphael behüten die Schlafenden. Andere Engel stellen die Menschen auf die Probe. Auch Satan ist für Juden ein Engel. Seine Aufgabe ist es, im Auftrag Gottes zu prüfen, anzuklagen und Strafen zu verhängen. Die Bibel erzähle auch von Engeln, die in der Gestalt von Menschen wichtige Dinge verkündeten, so Doris Spielhoff. Ein Beispiel dafür ist die Stelle in der Weihnachtsgeschichte, an der die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkünden. Cherumbim und Seraphim sind ebenfalls bekannte Engel, die zum Hofstaat Gottes gehörten. Ihre Lobpreisung wird auch heute noch im Sanktus der römisch-katholischen Kirche und in der Liturgie der evangelischen Kirche gesungen. Alle Engel gemeinsam bilden ein Heer. Darum trage Gott auch den Namen Zebaoth, was so viel bedeute wie "Herr der Heerscharen".
Wie sehen Engel im Islam aus?
Muslime nennen sie Malak. Sie haben viele Aufgaben und werden im Koran als "Diener Gottes" bezeichnet. Demnach soll jeder Muslim zwei Engel an seiner Seite haben. Einer schreibt die guten Taten auf, der andere die schlechten. Nach dem Tod bringen spezielle Engel die Seele des Verstorbenen zu Gott. Ein wichtiger Engel ist auch im Islam Gabriel. Er überbrachte Mohammed auf dem Berg Hira die Botschaft von Allah und den Auftrag, die Botschaft unter den Menschen zu verbreiten.
Hatten die Teilnehmerinnen des Frauenfrühstücks Erfahrungen?
Ja, zumindest erzählten einige von Engeln, die ihnen in Notfällen geholfen haben. Andere, dass sie ihnen Kraft gegeben haben. par
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