Einhäuserin begeistert 600 Närrinnen

Einhausen/Frankfurt. Groggy, aber überglücklich, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat. „Ich bin total gerädert, aber es war eine super tolle Veranstaltung und eine mega Stimmung. Die Halle hat gebebt, die Zuschauer sind ausgerastet.“ So beschreibt Michaela Hartnagel-Keil ihre Gemütsverfassung und ersten Eindrücke am Morgen nach der Aufzeichnung der hessischen Weiberfastnacht im HR. Bis eine halbe Stunde vor Mitternacht dauerte die närrische Show, ins Bett in ihrem Frankfurter Hotel fiel sie „todmüde, aber happy“ erst zwei Stunden später.

Bereits zum zweiten Mal hat die Ur-Einhäuserin mit dem Fastnachts-Gen am Dienstagabend als Sitzungspräsidentin die Veranstaltung auf großer Bühne und vor 680 begeisterten Besuchern mit Bravour gerockt. Es war ihr eine Ehre, „denn ich bin schließlich Laie. Es war sehr emotional“ gesteht sie am Morgen danach am Telefon. Drei Busse mit Fans von der Bergstraße, darunter Familienministerin Diana Stolz, MdL Birgit Heitland und Einhausens Bürgermeister Helmut Glanzner waren zu der Traditionssitzung angereist. Glanzner trat ganz vorschriftsmäßig in Frauenkleidern und mit blonder „Heidi Klum-Perücke“ auf. „Er hat mich sogar tags zuvor noch angerufen und mir Glück gewünscht“, freut sich die Vorzeige-Närrin.

Bei Anruf befindet sie sich bereits auf der Rückfahrt von Frankfurt nach Hähnlein, wo sie jetzt wohnt: „Mein Mann ist mein Chauffeur und meine Security. Zu Hause angekommen falls ich gleich ins Bett.“ Gut nachvollziehbar, denn am Mittag der Aufzeichnung hatte Michaela Hartnagel-Keil tatsächlich noch 40 Grad Fieber und Schüttelfrost und es war fraglich, ob sie überhaupt auftreten kann.

Generalprobe abgebrochen

Die Generalprobe musste sie abbrechen. Maske und Kostümanprobe hat sie durchgezogen. „Es war schon eine Herausforderung. Ich hatte Angst, dass ich das alles nicht schaffe“, verrät sie, „dabei war es doch mein großer Traum und eine einmalige Chance, wieder durch die HR-Weiberfastnacht als Sitzungspräsidentin zu führen.“

Ein Arzt habe sie dann am frühen Abend versorgt, so dass sie sich etwas besser gefühlt habe: „Das hat mir einen Push gegeben. Ich habe das Programm durchgezogen und keiner hat gemerkt, dass ich nicht ganz fit bin.“ Der Programmdirektor habe ihr „anschließend ein Riesenkompliment für meine Moderation gemacht“, berichtet Michaela Hartnagel-Keil. Die Proben für den großen Tag der Weiberfastnacht zogen sich für Michaela Hartnagel-Keil über einige Wochen. Die letzte Regiebesprechung vor der Aufzeichnung der Show vor Live-Publikum fand dann am vergangenen Samstag statt. Rechtzeitig wurde auch ihr neues Kostüm mit viel Glitzer fertig, das ihr quasi auf den Leib geschneidert wurde.

Dass die HR-Band extra ein Lied für sie auf den Namen „Michaela“ geschrieben hat, macht sie schon ein wenig stolz. Wie schon bei der Premiere im Vorjahr saßen im Elferrat der hessischen Weiberfastnacht 2024 ausschließlich Freundinnen der Sitzungspräsidentin. „Drei von ihnen kommen sogar aus Einhausen.“ Während im großen Sendesaal des HR die närrische Damenwelt das Sagen hatte und für tolle Stimmung sorgte – mit einzelnen Herren in Frauenkleidern im Schlepptau – durften auf der Bühne auch männliche Fastnachter und Comedian ihr närrisches Pulver verschießen.

Sendetermin am 8. Februar

Mit dabei unter anderem die Entertainerin Daphne de Luxe, Rainer Ernst vom Bürstädter HCV, Wanda Kay, Andrea Volk, die kesse Frau Wäber aus dem Schwarzwald und weitere Überraschungsgäste. Übertragen wird die hessische Weiberfastnacht am Freitag, den 8. Februar. Am Nachmittag ist Hartnagel-Keil noch Studiogast in der HR-Sendung „Hallo Hessen“.

Aber bis dahin ruht sich die umtriebige wie versierte Fastnachterin keineswegs auf ihren Lorbeeren aus. „Man will schließlich niemand hängen lassen“, sagt sie so nebenbei. Mit ihrem Soloprogramm „Eigentlich schlank – ich bin nur im falschen Körper“ absolviert sie in den nächsten Tagen fünf Auftritte. Ihre vielen Fans wünschen ihr gute Besserung und viel Erfolg.