Einhausen. Dass Wälder, Wiesen oder Häuser brennen, oft entzündet durch Leichtsinn, etwa durch das unachtsame Wegwerfen einer Zigarettenkippe, durch ein Glasstück, das durch die Sonne erhitzt wird und wie ein Brennglas dann einen Brand auslöst oder durch schlecht gelöschte Lagerfeuer im Wald. Um diese Feuer zu löschen, ist dann die Feuerwehr gefragt, auch die Freiwillige Feuerwehr von Einhausen ist oft im Einsatz. Die Feuerwehr wirkt aber auch vorbeugend durch Aufklärung, durch Brandschutzerziehung. Vor allem für Kinder ist das notwendig. Sie müssen den sorgsamen Umgang mit Feuer lernen, mit Streichhölzern oder einem Feuerzeug.
Sie sollten auch erkennen, was ein Nutz- oder Schadfeuer ist. Aus diesem Grund kommt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Heß regelmäßig in Schulen oder Kindergärten, um den Kindern zu erklären, was sie beachten müssen, um einen Brand zu vermeiden oder wie sie sich bei einem Brandfall verhalten sollen.
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Gefahren von Feuer deutlich gemacht
Bereits im Jahr 1855 hat der Arzt Dr. Heinrich Hoffmann im Buch „Der Struwwelpeter“ auf Gefahren aufmerksam gemacht, die durch Kinder im Haushalt verursacht werden können. Ein Beispiel ist das Gedicht von „Paulinchen“, die allein zu Hause ist. „Ich zünde mir ein Hölzchen an, wie’s oft die Mutter hat getan“, heißt es darin. Und Minz und Maunz, die Katzen, erheben ihre Tatzen. Sie drohen mit den Pfoten: „Die Mutter hat’s verboten“.
So deutlich sagte das jetzt Christian Heß nicht, als er den vierten Klassen der Schule an der Weschnitz in einem Nebenraum der Mehrzweckhalle erklärte, was ein Nutzfeuer ist, etwa ein Feuer im Kamin, auf einem Grillgerät, oder ein Schadfeuer, bei dem der aufsteigende Qualm zu einer Rauchvergiftung führen kann, sogar mit Todesfolge.
Bei einem Waldbrand oder einem Häuserbrand (vielleicht weil ein Kind mit Feuer gespielt hatte) werden Löschfahrzeuge eingesetzt und unter Umständen 200 bis 300 Feuerwehrleute. Es ging ihm nicht um ein Verbot, es ging ihm darum, anhand von verschiedenen Geräten und mit Bildern auf einer Großleinwand zu demonstrieren, wie ein Feuer entsteht und wie es gelöscht werden kann. Man könne mit einem brennenden Streichholz ein Stück Papier entzünden oder eine Kerze.
Das Papier durfte Ben mit einer Blumenspritze löschen, die Kerze erlosch, als Sara ein Glas über sie stülpte. Dadurch wurde dem Feuer der Sauerstoff entzogen. Heß verdeutlichte, dass Feuer entstehen durch Luft, Wärme und Brennstoff. Feuer an sich sei nicht immer etwas Schlechtes. Feuer könne gelöscht werden mit Wasser, erklärten die aufmerksamen Kinder, einige sind Mitglied bei der Kinderfeuerwehr, mit Schaum, einer Löschdecke, mit Erde oder durch das Abdrehen von Gas bei einem Grill. Am Grill kann durch Funkenflug eine Wiese anfangen zu brennen, zu löschen mit einem Gartenschlauch. Auch ein Feuerlöscher kann bei Bränden helfen.
Wenn es in der Schule brennt
Es ergab sich ein reges Frage- und Antwortspiel. Erklärt wurde auch das Verhalten bei einem Brand in der Schule, auf den etwa durch eine Alarmklingel aufmerksam gemacht werde. Die Kinder müssten schnellstens raus aus der Schule, sollten dem markierten Fluchtweg zum Treffpunkt folgen, ebenfalls markiert. Lehrer könnten einen Feuerlöscher benutzen, man könne die Notfallnummer 112 anrufen. Auf die Frage, ob die Erzieher ihnen dieses Verhalten erklärt hätten, erscholl im Chor ein lautes „Nein“. Das müsse im Sachkundeunterricht erfolgen, meinte eine anwesende Pädagogin.
Es war ein abwechslungsreicher Unterricht, bei dem auch eine Feuerwehruniform gezeigt wurde, und Patrick Thinius mit einer Atemschutzausrüstung demonstrierte, wie Feuerwehrleute sich schützen, wenn sie in ein brennendes Haus eindringen. Im Außenbereich erklärte Gemeindebrandinspektor Christoph Röll, unterstützt von Monika Stürmer, wie ein Löschfahrzeug bestückt ist. Mit Wasser spritzen und löschen durften die Kinder auch. Sie bedankten sich mit Beifall bei den engagierten Feuerwehrkräften. Ausgelegt waren auch Info-Broschüren, unter anderem wie Rauchmelder Leben retten können und wie man sich bewerben kann, um Mitglied der Kinderfeuerwehr zu werden. ml
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