Fastnacht

Einhäuser Narren rauschten mit Vollgas zum Endspurt der närrischen Tage

Narrengiggelsitzung der Vereins zur Erhaltung der Tradition stand unter dem Motto „Vollgas“ / Viel Tanz und eine beeindruckende Lichtshow / Publikum lachte Tränen

Von 
Felix Wolf
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Einhausen. In völliger Dunkelheit starteten die Reggaetons. Mit leuchtenden Brillen und Handschuhen bekleidet vollführten sie ihren Tanz im Dunkeln, ehe die Bühnenbeleuchtung sie in die passende Kulisse für ihre gewohnt temporeiche Darbietung packte. Niklas Baur, Jan Krik und Holger Grüner, die für Licht und Technik zuständig waren, gaben alles und sorgten den ganzen Abend über für eine sehr beeindruckende Lichtshow. Die Tanzgruppe um Trainer Pedro Blas wirbelte zu Songs von großen Popdiven über die Bühne. Die Zugabe war dann ein Livecover von Tina Turners Cover des Creedance-Clearwater-Revival-Songs „Proud Mary“. Gesungen wurde es von Wojtek Golembiewski, der sich auch vor den hohen Tönen nicht scheute und die Halle zum Toben brachte.

Christiane Hiemenz, Erste Vorsitzende des VzEdT, und Simone Gärtner, Zweite Vorsitzende des VzEdT, nutzen den Abend als Rahmen, um Markus Rau für sein Engagement vor und hinter den Kulissen des Vereins zu würdigen. Sie verliehen dem Elferratsmitglied, Bauleiter, Vorstandsmitglied, Bauhallenwart, Thekencrewmitglied und langjährigem Mitglied des VzEdT den Silbernen Giggel. Eine der höchsten Auszeichnungen, die der Verein zu bieten hat.

Die Dancing Chicks, das zweite Vereinsballett des VzEdT, entführten das Publikum dann ins Weltall. Unter Leitung von Eva Freudenberger und Sabrina Vu und zu den Klängen von Frank Sinatras „Fly me to the moon“ ging es in unendliche Weiten. In silberglänzenden und grünen Kostümen und zu dröhnenden Bässen zeigten die jungen Frauen ihre flotte Choreographie, ehe das Licht in der Halle ausging und leuchtende Ufos umher schwebten. Die beeindruckende Tanz- und Lichtshow wurde mit gehörigem Applaus gewürdigt.

Nach der Pause folgte der große und letzte Auftritt der Traditionsgruppe Wiehlmeis. Zu ihrem 40-jährigen Jubiläum zeigten sie ihre sechste Sitzung in der Sitzung. Unter der Leitung von Jacky Degen und der musikalischen Leitung von Rolf Schneider ging es gewohnt munter, derb und frech los. „Political correctness geht uns am Arsch vorbei. Alle Empfindlichen sollen die nächste Stunde rauchen gehen.“ Mit dieser Eröffnungsfloskel war der Ton gesetzt. Auf der Bühne fand dann eine Miniatur-Version der Narrengiggelsitzung statt. Inklusive Fastnachtskapelle und Ralf Massoth, Jacky Degen und Luisa Arnold im Dreierrat. Mit ihren „gesponserten“ Trinksprüchen verteilte der Dreierrat Spitzen an die Betriebe, die im Ort vertreten sind. Zum Beispiel an die Zero-Praxen, die durch ihre enorm langen Wartezeiten immer wieder negativ auffielen. Dazwischen wurden alle Fastnachtsklischees des Katalogs bedient. Männer in blonden Perücken und rosa Tutus, Witze über Alkohol, Frauen und Masturbation, angereichert mit einer ordentlichen Prise Fäkal-Humor. Ein Glanzlicht war die Rede von Luisa Arnold im Stil einer Politikerin. Sie hängte leere Worthülse an leere Worthülse und unterstrich diese mit absolut inhaltsleeren Floskeln. „Es ist noch nicht zu spät. Denn das ist immer noch von der Uhrzeit abhängig“, schloss sie ihre Rede. Am Ende war das Publikum um nichts schlauer, dafür um viele Lacher reicher.

Das Duo Resteficken gab dann Songs wie „Sexualverkehr“ zum Besten, die Blue Billy Boys zeigten eine Blue Man Group-ähnliche Perkussionsnummer. Und auch das mit Sichtschutz beklebte Hallenbadfenster wurde mit einer Darbietung des Wasserballetts gewürdigt. Davon sah man, aufgrund des Sichtschutzes, eben nur wenig. Das „Einhausen Lied“ der Wiehlmeis, das mittlerweile absoluten Kultstatus genießt, erfuhr eine letzte Bühnenaufführung. Die Bühnenkarriere der Wiehlmeis fand an diesem Wochenende nämlich ihr Ende (wir berichteten). Statt „Das kann ja nur Einhausen sein“ hieß es jetzt: „Das konnten nur die Wiehlmeis sein“.

Tanzende Meerjungfrauen

In Netze gehüllt und als mit Muscheln und Seesternen behangene Meerjungfrauen waren die Chicken Girls, das Vereinsballett des VzEdT, ein Glanzlicht des Abends. Die Halle tobte, als sie zu einer basslastigen Cover-Version von Alice Coopers „Poison“ ihre beeindruckenden Tanzbewegungen zeigten. Der Tanz wurde mit ballettähnlichen Teilen angereichert und entführte das Publikum in die Tiefen der sieben Weltmeere. Als die Tänzerinnen zum letzten Ton der Musik scheinbar leblos zu Boden sanken, drangen bereits die ersten lautstarken Forderungen nach einer Zugabe durch die Halle. Diese wurde mit donnerndem Applaus quittiert.

Den Abschluss bildete die Gruppe Ruck Zuck Dormelisch. Im Mallorca-Outfit kamen sie auf die Bühne, inklusive Hawaii-Hemd, Sonnenbrille und Bierhelm. Zu lauter Ballermannmusik sprangen die Herren dann auf der Bühne umher und brachten die Stimmung in der Halle zum Kochen.

Die Truppe der Trainerinnen Nina Pobloth und Karin Ott, bot dann ein spektakuläres Finale. Zu den Klängen von „2001: a space odyssey“ entledigten sie sich ihrer Oberteile und sprangen vom Bühnenrand hinter ein blaues Tuch. Es sah so aus, als würden sie in ein Wasserbecken springen. Dort tauchten sie dann auf und ab und gaben eine Synchronschwimmen-Vorführung zum Besten, die dem Publikum viele Lachtränen in die Augen trieb. Als zum großen Finale alle Akteure des Abends auf der Bühne standen, hielt es in der Halle niemanden mehr auf den Stühlen.

Redaktion

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