Einhausen. Der 55. Mehrtagesausflug führte den Ball-Spiel-Club 1957 Einhausen in diesem Jahr zur größten Insel Griechenlands, nach Kreta. Reiseleiterin Kornelia Dieter-Steiner hieß die 39-köpfige Reisegesellschaft zur Abfahrt mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen am Feuerwehrgerätehaus herzlich willkommen und wünschte allen eine angenehme Reise.
Nach der Ankunft in Heraklion wurde in der 25 Kilometer entfernten Stadt Hersonissos Quartier bezogen. Danach bestand ausgiebig Gelegenheit, einen ersten Eindruck vom Strand und der Stadt zu gewinnen sowie sich von der Reise zu erholen.
Der erste Tagesausflug führte am zweiten Tag zur antiken Stadt Gortys, dem Ort, an dem Zeus nach der griechischen Mythologie in Stiergestalt mit der entführten Prinzessin Europa die Söhne Minos, Sarpedon und Rhadamantys zeugte. In der Nähe wurde die Ruine der Basilika von Aylos Titus, einem Begleiter des Apostels Paulus, besucht, der im Jahr 67 nach Christus die erste christliche Gemeinde auf Kreta gründete und erster Bischof auf Kreta war. Am Strand von Matala an der kretischen Südküste nutzten einige Reiseteilnehmer die Chance zum Baden im kristallklaren Meer, während andere die seit der Jungsteinzeit bestehenden Sandsteinhöhlen in den Felsen erklommen und/oder die regionale Gastronomie besuchten. In den 1970er Jahren waren die Höhlen von Hippies bewohnt.
Die auf einer Höhe von 850 Meter liegende, fruchtbare, 56 Quadratkilometer große Lassithi-Hochebene mit ihren traditionellen, mit weißen Segeltüchern bespannten Windmühlen war das Ziel der zweiten Tagestour. Im Dorf Seli Ambelou zeigten die BSC-Touristen, wie sturmerprobt sie den Aufstieg zu dem auf einer Bergkuppe in 850 Meter Höhe stehenden Windmühlenpark bewältigen konnten. Im Bergdorf Krasi bestaunten sie die mehr als 2000 Jahre alte Platane mit ihrem Stammumfang von 20 Metern, ehe die Fahrt weiter zu einer traditionellen Taverne führte, wo ein Einblick in die kretische Kochkunst (gefüllte Weinblätter und traditionelle Käse- oder Kräutertaschen) gewährt wurde. In der Ortschaft Psychro wurde eine Keramik-Werkstätte besucht und Wissenswertes über dieses alte Handwerk vermittelt. Über Mochos gelangte die BSC-Reisetruppe schließlich zum Kloster Vidiani, wo die orthodoxen Osterbräuche erläutert wurden.
Am Samstag stand der Besuch des mehr als 4000 Jahre alten Palasts von Knossos auf dem Programm der Reisegesellschaft. Bei einem ausführlichen Rundgang durch die teilweise rekonstruierten Palastanlagen erhielt die Reisegesellschaft einen imposanten Eindruck vom Zentrum der ersten Hochkultur in Europa und der minoischen Kultur. In einem Weingut genossen die Einhäuser im Rahmen einer Weinprobe die köstlichen kretischen Weine und nutzten die Gelegenheit, sich mit den dionysischen Genüssen einzudecken. Der Besuch der Inselmetropole Heraklion und ihrem venezianischen Hafen, dem Löwenplatz, der byzantinischen Kirche des heiligen Titus und der venezianischen Loggia als Teil des Rathauses schloss das Tagesprogramm ab. Nach einer Zeit zur freien Verfügung kehrte die Reisegesellschaft zur Unterkunft zurück.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war am folgenden Tag die Fahrt nach Chania, der zweitgrößten Stadt Kretas. Die hübsche Hafenmetropole verzauberte die BSC-Truppe mit ihrem Charme, ehe die Reiseroute weiter nach Rethymnon führte. In der historischen Altstadt ließ sich die Reisegesellschaft von den Gebäuden aus venezianischer und türkischer Zeit betören, ehe der Tag mit dem Besuch des Klosters Arkadi im Psiloritis-Gebirge endete. Das Kloster gilt als kretisches Symbol der Freiheit und der Befreiung der Insel sowie ihrer Menschen von der 400 Jahre andauernden türkischen Herrschaft.
Mit einem kleinen Fischerboot setzte die Reisetruppe am Montag zur Insel Spinalonga in der malerischen Bucht von Mirabello im Osten Kretas über. Hier wurden über viele Jahrhunderte die Leprakranken Kretas angesiedelt (und sich selbst überlassen), ehe geeignete Medikamente zur Linderung und zur Bekämpfung der Krankheit gefunden wurden. Über Elounda führte die Reise weiter nach Agios Nikolaos. Bei einem Besuch eines Familienunternehmens, das für seine lokalen Pflegeprodukte wie Cremes, Seifen und Parfums bekannt ist, die aus kretischen Kräutern und Zutaten hergestellt und nach Angaben des Herstellers auf minoischen Kenntnissen und Rezepten basieren, bestand Gelegenheit, diese auszuprobieren und zu kaufen. Bei einem Rundgang um den idyllischen See in der quirligen kleinen Hafenstadt genossen die Einhäuser das Dolce Vita dieser Stadt. Mit dem Besuch einer Olivenöl-Fabrik und dem Einkauf von Olivenöl, Seifen und anderen Souvenirs wurde dieser Tag beschlossen.
Den letzten Tag der Reise nutzten viele Reiseteilnehmer zu einem mehrstündigen Segeltörn auf dem Meer. Ein anderer Teil der Gruppe machte eine Schifffahrt zur Insel Santorini oder nutzte die Gelegenheit zu einem Badetag am Strand beziehungsweise zur Erkundung der Stadt Hersonissos mit ihren vielfältigen Hotelanlagen, dem Aquarium und den vielen Kneipen an der Strandpromenade.
Nach einwöchigem Aufenthalt kehrte die Reisetruppe mit dem Flugzeug nach Frankfurt und mit dem Bus nach Einhausen zurück. Reiseführerin Kornelia Dieter-Steiner bedankte sich in einem kurzen Rückblick bei allen Teilnehmern für den guten und problemlosen Verlauf der Reise. Gaby Spahl dankte ihr im Namen aller Teilnehmer mit einem Präsent für die gute Organisation der gelungenen und sehr abwechslungsreichen Fahrt.
Am Donnerstag, 22. Mai, findet um 19.30 Uhr die Jahreshauptversammlung des Ball-Spiel-Clubs in der Mehrzweckhalle statt. Die Mitglieder werden um zahlreiches Erscheinen gebeten.
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