Einhausen. Wo liegen die Grenzen zwischen Frühjahrsmüdigkeit, Depression und Burn-out? Diese Frage interessierte viele beim Einhäuser Frauenfrühstück. Medizinerin Dr. Angelika Hertelendy-Eikmanns, die ihre Arztpraxis in Bensheim hat, sprach über Probleme, die sich in den letzten Jahren bei ihren Patienten verstärkt haben: Burn-out. Neue Statistiken belegen, dass die Anzahl depressiver Menschen in Deutschland stark zugenommen hat.
Kann man Frühjahrsmüdigkeit erkennen?
Hertelendy-Eikmanns stellte zuerst einmal fest, dass die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit kein Grund ist, zum Arzt zu gehen. Sie erklärte: "Es gibt Uhus und Lerchen. Der Uhu schläft lange und kommt erst gegen Mittag langsam in seinen Tagesrhythmus. Da hat die Lerche, als Frühaufsteherin, schon viel geschafft. Sie ist am frühen Abend dementsprechend schlapp, während der Uhu um diese Zeit zur Höchstform aufläuft." Schmunzelnd fragte die Ärztin: "Sind Sie ein Uhu oder eine Lerche?"
Was sind Anzeichen für ein Burn-out?
Wer jedoch über längere Zeit antriebsschwach und lustlos ist, schlecht schläft, sich überfordert und ausgelaugt fühlt, sollte die Ursachen erforschen. Viele Menschen gönnen sich keine Pausen bei ihrer Arbeit, obwohl eine kleine Auszeit äußerst wichtig für das körperliche Wohlbefinden ist. Die Ärztin hatte eine Burn-out-Checkliste mitgebracht, in der jede für sich entscheiden konnte, ob die einzelnen Punkte auf sie selbst zutreffen.
Ab wann spricht man von einer Depression?
Die Anzeichen werden in Haupt-, Zusatz- und somatische Symptome unterteilt. Hauptsymptome sind dabei unter anderem eine depressive Grundstimmung oder Lustlosigkeit. Als Zusatzsymptome gelten Schuldgefühle, Wertlosigkeit, Schlafstörungen oder auch Appetitstörungen. Als somatische Symptome werden unter anderem Unruhe, Magendruck, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Herzschmerzen oder gar Schwindelgefühle aufgeführt.
Welche Formen von Depressionen gibt es?
Angelika Hertelendy-Eikmanns führte einige Beispiele auf: Winterdepression, Altersdepression, Schwangerschaftsdepression, postnatale Depression, aber auch organische Depression (durch Fehlfunktionen der Schilddrüse oder Nebenniere) oder auch die Pubertät werden als Ausprägungen genannt.
Welche Ursachen kann eine Depression haben?
Als Ursachen gelten unter anderem erbliche Belastung, Umwelt, Stress, negative Sichtweise, Partnerschaftsprobleme, Arbeitslosigkeit, Medikamente, aber auch ein Mangel an Tageslicht (die sogenannte Herbst-Winter-Depression).
Kann man anfängliche Symptome selbst lindern?
Ja, Hertelendy-Eikmanns gab den Frauen Tipps: gesunde Ernährung, Sport, Unternehmungen oder "gedankliche Entspannung". Denn Pessimisten können sich "kranksorgen", Optimisten "gesundbeten". Hertelendy-Eikmanns: "Verletzlichkeiten spielen sich im Kopf ab. Unser Leben ist das, was unsere Gedanken aus ihm machen. Stoppen Sie negative Gedanken." red
Expertin auf vielen Gebieten
Dr. Angelika Hertelendy-Eikmanns hat neben ihrem schulmedizinischen Studium auch eine fundierte Ausbildung in naturheilkundlichen Behandlungsmethoden.
Gleiches auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der der Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet wird - unter Einbeziehung der Natur und Umwelt.
In Einhausen stellte die Referentin verschiedene Akupunkturmethoden vor und erläuterte die Bach-Blütentherapie. red
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