Einhausen. Der Orff’sche Musizierkreis bot unter neuer Leitung den Besuchern in der Evangelischen Kirche Einhausen einen musikalischen Genuss. Einmal mehr gelang es dem Flötenensemble mit einer Cello-Spielerin unter der neuen Leitung von Yvonne Huß zu beweisen, wie harmonisch und schön Blockflötenmusik klingen kann.
Vor nunmehr 43 Jahren gründete Fridrun Gallinat, die damals die Buben- und Mädchenjungschar der Evangelischen Kirchengemeinde leitete und den Kindern auch Flötenunterricht erteilte, den Orff’schen Musizierkreis. Diesen leitete sie 40 Jahre lang, bis sie die Leitung im Jahr 2021 kurz nach ihrem 80. Geburtstag in die Hände von Yvonne Huß und Natalie Grüger übergab. Und dann war da die Corona-Pandemie, und es musste erstmals für längere Zeit pausiert werden.
Nun fand das erste Konzert unter der Leitung von Yvonne Huß statt. Sie gehörte selbst zu den Kindern, die vor mehr als 30 Jahren bei Fridrun Gallinat das Spiel mit der Blockflöte lernte. Inzwischen spielt sie auch Alt- und Querflöte – wie auch die anderen Mitspielerinnen, die neben der Sopranflöte auch das Spiel auf der Alt-, Tenor-, Bass- und Großbass-Blockflöte beherrschen.
Die Hobbymusikerinnen Natalie Grüger, Julia Götz, Brigitta Pallas, Ulrike Brandau, Mia Wahlig, Leonie Wahlig, Christine Kester und Yvonne Huß haben sich zur Aufgabe gemacht, Kompositionen alter Meister sehr launig und schön zu spielen. Diese seien für die heutige Zeit etwas moderner und für Blockflötenspieler arrangiert worden – und allein deshalb manchmal mit Vorurteilen belastet, berichtet Yvonne Huß.
Dass alle ihre Instrumente beherrschen, zeigte sich bei der Ouvertüre von Händels Feuerwerksmusik und dem Bourée aus seiner Rodrigo-Suite sowie bei „Air“ aus der Orchestersuite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach, die allesamt klangvoll, ruhig und getragen zu Gehör kamen – und auch bei Mozarts „Allegro“ aus Divertimento Nr. 1. Schwungvoll und spritzig erklang das Stück „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Stimmungsvoll und rhythmisch gespielt waren auch Beethovens „Tango für Elise“ und zum Abschluss des Konzerts „Tico Tico“ des brasilianischen Komponisten Zequinha de Abreu aus dem Jahr 1917, das spielerisch leicht vorgetragen wurde.
Anhaltender Beifall war der Dank des Publikums, das die Akteurinnen nicht ohne Zugabe entließ. Liesel Kullak dankte im Namen des Kirchenvorstands und überreichte jeder Spielerin eine Pfingstrose. Auch die Gründerin des Orff’schen Musizierkreises Fridrun Gallinat war unter den Zuhörern. Sie zeigte sich erfreut, dass der Kreis der Flötenspielerinnen nicht nur weiter an seinem Hobby festhält, sondern auch schöne Musik für andere zu Gehör bringt. Sie dankte allen Spielerinnen, insbesondere der neuen Leiterin Yvonne Huß, mit einem Blumenstrauß.
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