Ferienspiele

Aus Berlin an die Tischtennisplatte in der Einhäuser Sporthalle

Beim Ballsportclub konnten die Kinder erste Erfahrungen mit Schlägern und Bällen sammeln. Auch Besucher aus der Bundeshauptstadt waren dabei.

Von 
Janine Ak
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Viel Spaß hatten die Ferienspiel-Kinder beim Tischtennis-Angebot des BSC. © Ernst Lotz

Einhausen. Eine Zeit lang ist nur das feine Klappern der Bälle auf den zehn Tischtennisplatten zu hören, das die Halle erfüllt.

Der Ballsportclub Einhausen (BSC) hat zu seinem Ferienspiel-Programm in die Sepp-Herberger-Straße geladen. Gerade findet ein „Schichtwechsel“ statt: Die Kinder der ersten Hälfte des Nachmittags verabschieden sich und werden von den Erwachsenen in Empfang genommen, während Vereinsvorsitzender Bernhard Glanzner die zweite Gruppe mit Schlägern und Bällen ausstattet.

Die Geschwindigkeit gefällt

Wer schon einmal Tischtennis gespielt hat, darf sich gleich an eine Platte begeben, wo ein Vereinsmitglied als Spielpartner wartet. So wie der achtjährige Emil, der seit einem Jahr in der Tischtennis-AG der Grundschule an der Weschnitz ist. Auf die Frage, was ihm an der Sportart besonders gut gefällt, antwortet er: „Dass man ein Gegenüber hat. Und die Geschwindigkeit.“

Glanzner nimmt sich währenddessen fünf Kindern an, die noch nie Tischtennis gespielt haben. Er betreut auch die Kinder und Jugendlichen im Verein. „Es geht darum, dass sich die Kinder an den Umgang mit Ball und Schläger gewöhnen“, erläutert er. Er erklärt seinen Schützlingen, wie man den Schläger am besten in der Hand hält: Locker, sonst droht eine Verkrampfung der Arm-Muskulatur.

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Ball zu spielen, erfahren die Kinder: mit der Vor- oder der Rückhand. Der Vorsitzende demonstriert: „Wenn ich den Schläger an meinen Bauch halte, sieht man den Rücken meiner Hand. Also: Rückhand.“

Fabian aus Berlin besucht gerade seine Großeltern in Einhausen. Eine gute Gelegenheit, am Ferienspielangebot des BSC teilzunehmen. © Ernst Lotz

Jetzt dürfen die Kinder selbst ran. Sie sollen den Ball auf dem Schläger balancieren. Eine wacklige Angelegenheit. Konzentriert fokussieren sie den Ball, als könnten sie ihn mit den Augen festhalten. Glanzner ermutigt: „Der kann ruhig runterfallen, der geht nicht kaputt.“

Aber nur, um den Schwierigkeitsgrad mit einer neuen Herausforderung zu erhöhen: Balancierend im Kreis gehen, der linke Arm hängt locker herunter. Schließlich den Ball auf dem Schläger springen lassen. Und zuletzt: den Ball dabei einen Zwischenstopp auf dem Boden einlegen lassen. „Klappt doch“, ermuntert Glanzner.

An der Tischtennisplatte nebenan spielt der elfjährige Fabian aus Berlin. Nicht mit einem Mitglied des BSC, sondern mit seinem Vater. Der hat die zweite Hälfte seiner Jugend in Einhausen verbracht, als seine Eltern damals von Frankfurt ins Ried zogen. Heute lebt er mit Fabian in der Hauptstadt. Ein bis zwei Mal im Jahr kommen die beiden zu Besuch zu den Großeltern, genießen die Ruhe in Einhausen lassen sich von der Oma bekochen. Fabian ist noch auf der Suche nach einem Hobby, dem er dauerhaft treu bleiben will. In Berlin hat er vieles ausprobiert und schnell wieder aufgegeben. Auch Fußball war dabei. Tischtennis könnte es werden, sagt er. Ganz sicher ist er sich aber noch nicht.

Etwas Neues ausprobieren

Auf einer der niederen Turnbänke an der Hallenwand sitzt Nicole Bucher-Franzke, die mit ihrem Mann Tobias seit zwölf Jahren in Einhausen lebt. Sie hat ihre Kinder Anna (8) und Bene (7) mitgebracht, die in diesem Jahr zum ersten Mal an den Ferienspielen teilnehmen. Auch Nesthäkchen Cara (4) ist dabei und bekommt von Bernhard Glanzner einen Schläger in die Hand gedrückt. Die Tischtennisplatte reicht ihr gerade bis zum Kinn.

Nicole Bucher-Franzke ist angetan von den Ferienspielen: „Das sind schöne Sachen. Die Kinder können in Verschiedenes reinschnuppern und etwas Neues ausprobieren, was sie vielleicht sonst nie machen würden.“ Ihr gefällt „die individuelle Betreuung“ und dass die Angebote nicht zu lange dauern.

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