Einhausen. Glaubt man den Nachrichten, so sollte der vergangene Mittwoch der heißeste Tag des Jahres werden. Bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 40 Grad möchte man sich eigentlich nur ins kühle Haus zurückziehen und sich so wenig wie möglich bewegen. Die Ferienspiele des TC Einhausen luden dennoch - den heißen Temperaturen trotzend - zum Ausprobieren des Tennissports ein.
Ein Großteil der 16 Kinder, die den Temperaturen trotzen wollten und gekommen waren, hatten schon erste Erfahrungen mit Tennis gemacht: "Auch in den Ferienspielen" oder "mit meinem Papa" waren die Antworten auf diese Frage von Trainer Sascha Schnöller. Trotzdem war nicht allen sofort klar, dass es beim Tennis nicht nur ums "Draufhauen" geht. Taktik und Ausdauer zählen ebenfalls dazu. "Man muss den Ball immer im Auge behalten", wusste ein Mädchen. "Genau, schauen und laufen", stimmte Schnöller zu.
Geschicklichkeit ist gefragt
Doch bevor es tatsächlich ans Spielen gehen konnte, stand wie bei jeder Sportart erst einmal das Aufwärmen auf dem Programm. Durch die Lücken einer Leiter auf dem Boden hüpfen und um das Spielfeld laufen - da brachte nicht nur die Sonne die Kinder zum Stöhnen. "Aufwärmen müssen wir uns doch gar nicht mehr, ich bin jetzt schon geschwitzt," urteilte ein kleiner Sportler.
Die verschiedenen Übungen zum Aufwärmen mit Auge- und Fußkoordination fiel einigen gar nicht so leicht. Sport ist eben nicht nur Körper-, sondern auch Kopfsache. Erst nach ordentlichem Aufwärm-Training erhielt jeder einen Schläger und einen Ball. Mancher hatte solch ein "Sportgerät" zum ersten Mal in der Hand. Klar, dass der Schläger erst einmal bestaunt und in der Hand gedreht werden musste. "Es geht ums Ballgefühl", so Schnöller, bevor die Kinder der Reihe nach, den Ball auf dem Schläger balancierend, den Platz umrundeten.
Den Ball mit dem Schläger zu prellen oder möglichst viele Bälle auf dem weißen Netz zu halten, Ball-aber auch Treffsicherheit wurden erst einmal spielerisch getestet, bevor die Kinder in drei Gruppen eingeteilt wurden und sich an das Netz wagen durften.
Die Sonne, das Aufwärmen und die Übungen machten durstig. Getränke wurden deshalb von der Gemeinde Einhausen gestellt. Dass die Kinder trotz der Temperaturen Spaß am Spiel hatten, zeigte der Kommentar eines Jungen: "Wann geht's denn endlich weiter, die Pause ist doch um". Auf drei Feldern wurde schließlich in zwei Mädchen-und einer Jungengruppe geübt. Nach einer kurzen Erläuterung der Linien konnten die Kinder ihr Talent unter Beweis stellen.
Den Ball richtig treffen, ein bestimmtes Feld anvisieren, mit viel Elan zurück schießen, im Rundlauf das Feld umqueren oder eine zwei gegen zwei Konfrontation standen auf dem Programm.
Wie muss ich den Schläger halten, steht der linke oder der rechte Fuß vorne? Alles Fragen, die beantwortet, aber vor allen Dingen ausprobiert werden wollten. Da fiel selbst das Einsammeln der Bälle nicht so schwer, obwohl die über den Platz geschlagen wurden und bunt verteilt waren.
Erfahrene Spieler schauen zu
Die älteren Herren am Rand, die ihre Partie gerade beendet hatten, schauten dem Nachwuchs ebenso interessiert wie belustigt zu. "Beide Beine bleiben auf dem Boden, nicht wie eine Ballerina" hieß es bei den Mädchen, während die Jungen des Öfteren den Hinweis "nicht so fest" zu hören bekamen.
Die verschiedenen Stationen wurden regelmäßig gewechselt, so dass keine Langeweile aufkam. Spaß hatten die Kinder, egal an welche Übung es gerade ging.
Von "Sport ist Mord", selbst bei hitzigen Temperaturen, konnte keine Rede sein. Als es nach einem sportlichen Tag nach Hause ging, beklagte einzig allein ein Mädchen belustigt: "Ich hab ein wenig Rückenschmerzen".
Kinder machten trotz der Hitze mit
Auf den Spuren von Boris Becker oder Steffi Graf: Bei den Ferienspielen des TC Einhausen konnten sich die Kinder spielerisch mit Schläger und Ball vertraut machen und den richtigen Umgang mit dem Sportgerät lernen. "Was gibt es Schöneres, als bei solchem Wetter Tennis zu spielen?", seufzte ein Vater, bevor er sein Kind in gleißendem Sonnenschein der fachkundigen Leitung von Trainer Sascha Schnöller übergab.
"Spiel und Spaß beim Tennisclub" lautete das Motto und zusätzlich gab es noch ein paar Tricks und Kniffe für den berühmten Ballsport. In zwei Gruppen konnten sich die Kinder und Jugendlichen sportlich betätigen.
Von 10 bis 12 waren die Jüngeren im Alter von sechs bis zehn Jahren an der Reihe. Von 13 bis 15 Uhr konnten sich die Älteren bis 16 Jahre bei demselben Programm austoben.
"19 Kinder sind für heute Morgen angesagt, für den Mittag sind es neun. Abwarten, ob bei der Hitze jemand kommt", so Schnöller zu Beginn des Tages. Den Temperaturen wollte man sich auf jeden Fall nicht geschlagen geben.
Kurz bevor es losgehen konnte, setzten die Sprinkleranlagen ein und sorgten zumindest dafür, dass sich der Platz nicht in eine staubige, rote Sandwüste verwandelte. Unterstützt wurde Schnöller von zwei "Co-Trainern". 16 Kinder hatten sich letztendlich trotz Hitze in den Morgenstunden zusammengefunden.
Die Ferien mussten sinnvoll genutzt werden, der "Morgensport" sorgte dafür, dass der ein oder andere ein wenig schneller als sonst wach wurde. ste
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