Einhausen. Ob durch einen Unfall oder eine schwere Erkrankung – es kann schnell passieren, dass man nicht mehr in der Lage ist, für sich selbst zu entscheiden oder auch nur, seinen Willen zu äußern. Dann ist es gut, vorgesorgt zu haben. Mit einer Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung und einer Patientenverfügung legt man fest, wer in so einem Ernstfall Entscheidungen für einen treffen darf und welche medizinische Behandlung gewünscht wird oder auch nicht gewünscht wird.
Unter dem Titel „Vorsorgeverfügungen – für alle, die für sich selbst entscheiden möchten“ hatte das Caritaszentrum St.Vinzenz zu einem Informationsabend über dieses wichtige Thema eingeladen. Der Vortrag in der Begegnungsstätte war gut besucht. Als Referentin konnte Alexandra Mandler-Pohen gewonnen werden. Sie ist als Seniorenberaterin beim Caritasverband Darmstadt tätig.
Alexandra Mandler-Pohen ging in ihrem Vortrag in Einhausen auf die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge ein und sie erläuterte den Zuhörern die jeweiligen Vor- und Nachteile dazu. So erfuhren die Teilnehmer des Info-Abends zum Beispiel die wesentlichen Unterschiede zwischen einer Generalvollmacht und einer Vorsorgevollmacht. Erklärt wurde auch, für wen eher eine Betreuungsverfügung geeignet ist.
Mit vielen Beispielen aus der eigenen Praxis wurden auch schwierige Sachverhalte von der Referentin anschaulich erklärt und es gab ausreichend Gelegenheit für Nachfragen aus der Zuhörerschaft.
Gesprächsbedarf gab es auch beim Thema Patientenverfügung. Die meisten der Anwesenden hatten bereits vor Jahren eine Patientenverfügung erstellt. Sie erfuhren nun, dass beispielsweise die bloße Aussage, „keine lebensverlängernden Maßnahmen“ zu wollen, nach der heute gültigen Rechtslage zu ungenau und daher rechtlich angreifbar ist.
Aus diesem Grund sollten Patientenverfügungen, die bereits älter als fünf Jahre sind, noch einmal überarbeitet werden, empfahl Mandler-Pohen. Die Fachfrau steht dabei auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite und ist nach telefonischer Voranmeldung – montags vormittags – auch persönlich im Einhäuser Rathaus im Rahmen einer Sprechstunde anzutreffen.
Am Ende des Vortrags bedankte sich Claudia Ebner, die Koordinatorin im Caritaszentrum St. Vinzenz Einhausen, mit einem Präsent bei der Referentin dafür, dass sie ihr Wissen weitergegeben hatte. Sie wies auch auf die Möglichkeit hin, beim „Einhäuser Mittagstisch“ – er findet immer am dritten Donnerstag im Monat statt –, mit der Seniorenberaterin zwanglos ins Gespräch zu kommen. Bei Bedarf können Interessierte auch einen Termin für eine ausführlichere Beratung vereinbaren. Die Kontaktadresse ist Caritaszentrum St.Vinzenz, die Rufnummer lautet 06251/84809-12 red
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