Finanzausschuss

Abwasser wird in Einhausen günstiger, Niederschlagswasser teurer

Benötigt werden die zusätzlichen Einnahmen laut den Erläuterungen des Fachbüros aufgrund einer erhöhten Verbandsumlage.

Von 
Jörg Keller
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Einhausen. Die Entsorgung von Abwasser wird für die Einhäuser Bürger ab dem kommenden Jahr einerseits teurer, andererseits aber auch billiger. Bei der Abrechnung für die Einleitung in den Kanal wird nämlich unterschieden in Schmutz- und Niederschlagswasser. Und während für die nach Kubikmetern berechnete Gebühr für über Duschen, Toiletten und Waschbecken eingeleitetes Abwasser sinken soll, ist für den vom eigenen Grundstück in den Kanal fließenden Regen eine Erhöhung vorgesehen. Das geht aus einer Berechnung des von der Gemeinde mit der Gebührenkalkulation beauftragten Fachbüros Eckermann & Krauß hervor, die bei der heutigen Sitzung des Haupt-, Finanz- und Sozialausschusses beraten wird.

Vorgeschlagen wird den Gemeindevertretern, den Gebührensatz für Schmutzwasser von derzeit 2,40 Euro pro Kubikmeter auf 2,29 Euro pro Kubikmeter abzusenken. Der Gebührensatz für Niederschlagswasser soll jedoch von aktuell 65 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche auf 90 Cent pro Quadratmeter angehoben werden.

Unterm Strich wird die Gemeinde bei einer Umsetzung des Vorschlags 58 000 Euro mehr einnehmen als bislang, wobei bei der Schmutzwassergebühr rund 33 000 Euro geringere und bei der Niederschlagswasserbeseitigung rund 91 000 Euro höhere Erlöse als bislang kalkuliert werden.

Benötigt werden die zusätzlichen Einnahmen laut den Erläuterungen des Fachbüros aufgrund einer erhöhten Verbandsumlage des für die Abwasserbeseitigung in Einhausen zuständigen Zweckverbandes KMB sowie wegen „weiterer allgemeiner Kostensteigerungen, die die Gemeinde für ihre Aufwendungen zu tragen hat“. Der Gebührenbedarf steige jedoch bei der Schmutzwasser- und bei der Niederschlagswasserbeseitigung nicht gleichermaßen. Vielmehr sinke sogar der Gebührenbedarf für den Bereich Schmutzwasser ein wenig, da hier noch hohe Überdeckungen aus Vorjahren bestünden. Im Bereich der Niederschlagswasserbeseitigung habe es hingegen nur noch sehr geringfügige Überdeckungen gegeben. Zudem habe ein aktualisiertes Ingenieurgutachten eine Verschiebung zwischen den Schmutzwasser- und Niederschlagswasseranteilen festgestellt.

Die jetzt vorgeschlagenen Gebührensätze für die Abwasserbeseitigung sollen nach Auffassung des Fachbüros für die kommenden beiden Jahre gelten. Spätestens im Kalenderjahr 2024 sollte jedoch eine Neukalkulation durchgeführt werden, die dann zu einer erneuten Anpassung der Sätze ab dem Jahr 2025 führen könnte.

Nach der heutigen Beratung der aktuell vorgeschlagenen Gebührenänderung muss die Gemeindevertretung bei ihrer Sitzung am 13. Dezember eine endgültige Entscheidung fällen.

Straßenbeiträge

Auch in diesem Jahr erhebt die Gemeinde wiederkehrende Straßenbeiträge. 70 Prozent der Kosten für grundhafte Erneuerungen von Ortsstraßen können laut der 2018 in Kraft getretenen Satzung auf die Einhäuser Grundbesitzer umgelegt werden. Das erste so abgerechnete Projekt war die Sanierung der Kettelerstraße. Jetzt steht die Erneuerung der Falltorstraße an. In diesem Jahr waren allerdings nur Ausgaben für Planungsleistungen und Voruntersuchungen notwendig. Berechnet wurde von der Verwaltung ein Beitragssatz von 0,01214 Euro pro Quadratmeter Veranlagungsfläche. Der Ausschuss wird heute darüber beraten. kel

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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