Bensheim. Das Landestheater Tübingen ist mit der Novelle „Michael Kohlhaas“ am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr zu Gast im Parktheater Bensheim.
In Heinrich von Kleists bekanntester Erzählung geht es um das Schicksal des Pferdehändlers Kohlhaas, der in einem blutigen Rachefeldzug Vergeltung für erlittene Ungerechtigkeit übt. Aber statt die Ordnung der Gesetze wieder herzustellen, stürzt er sich und seine Umwelt in heilloses Chaos.
Die 1810 erschienene Novelle gehört zu den letzten Werken des Dramatikers und spielt im 16. Jahrhundert. Sie thematisiert das Spannungsfeld rund um Selbstjustiz, Gerechtigkeit und die Stellung des Individuums im Verhältnis zur Obrigkeit. Geprägt ist die Erzählung von den politischen Spannungsfeldern zwischen Frankreich und Deutschland. Kleist verarbeitet wirkungsvoll die Notwendigkeit des Staates, in die Handlungen der adligen Obrigkeit einzugreifen, und fordert das Individuum auf, für sein Recht einzutreten.
Die Novelle beruht ansatzweise auf einer wahren Begebenheit. Vorlage war Hans Kohlhase, der 1532 des Raubs bezichtigt und 1540 hingerichtet wurde. Kleists berühmte Novelle erzählt von einer misslungenen Gratwanderung zwischen Gerechtigkeit und Selbstjustiz auf ebenso mitreißende wie rigorose Weise.
Eintrittskarten sind unter anderem bei der Tourist-Info (Telefon 06251/8696101) und im Medienhaus des Bergsträßer Anzeigers (Telefon 06251/100816) erhältlich, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter reservix.de.
Veranstalter ist die Stadtkultur Bensheim. Die Aufführung dauert rund 120 Minuten zuzüglich einer Pause. Die Vorstellung findet im Rahmen des Abonnements „Großes Haus“ statt. red
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