Bensheim. Die Theatercompany Performing Garden aus Berlin zeigt am Samstag, 9. November, „Aufleuchten“, ein Theater- und Zirkusstück über das Leben der legendären Lebenskünstlerin Paula Busch im Parktheater Bensheim. Beginn ist um 20 Uhr.
In der Ankündigung heißt es: Die 1886 geborene Zirkusdirektorin Paula Busch war in jeder Hinsicht eine Pionierin. Als Erneuerin des Manegen-Spiels, in dem die Grenzen zwischen Artistik und Sprechtheater verschwammen, brachte sie neue Impulse in einen Zirkus, der bis dahin ohne sprechende Artisten verstanden wurde.
Plötzlich wurden im Zirkus Märchen und Fabeln erzählt, spielten sich Dramen an exotischen Schauplätzen und mit historischen Bezügen statt, waren die artistischen Sensationen eingebettet in einer mitreißenden Handlung.
Der Erfolg der Manegen-Spiele erleichterte es ihr, sich in einer Männerdomäne zu behaupten und als sie 1927 das Familienunternehmen Circus Busch von ihrem verstorbenen Vater übernahm, war sie die einzige Zirkusdirektorin im ganzen deutschsprachigen Raum.
Das Ensemble jongliert, turnt und streitet sich durch Weltkriege
Zuvor hatte sie mit Paul Busch zusammen das fest in der Berliner Mitte verankerte Haus mit 4000 Plätzen durch die zahllosen Herausforderungen, wie Weltkrieg, Inflation, politischen Unruhen geschifft. Sie betrachtete es als ihre Lebensaufgabe, die Menschen wenigsten einen Abend lang von ihren Sorgen und Nöten abzulenken. Jeweils zwei ausverkaufte Vorstellungen pro Tag waren der Lohn für die Mühe.
Die Aufführungen im Circus Busch waren Stadtgespräch, auch ihr Privatleben führte sie selbstbestimmt. Eine unglückliche Ehe beendete sie und lebte fortan bis zu ihrem Lebensende 1973 mit ihrer Gefährtin Eleonore Cador zusammen, die sie sogar adoptierte um sie in die Erbfolge einzubeziehen.
„Aufleuchten – Zirkus, Liebe, Hoffnung“ zeichnet den Werdegang und die Kämpfe dieser aussergewöhnlichen Frau nach. Ein spartenübergreifendes Ensemble jongliert, turnt und streitet sich durch Weltkriege, Ehekrisen und Vorsprechen, schwingt sich in höchste Höhen, fällt tief – und steht wieder auf. Ein Abend, der Bezüge zur Gegenwart schafft aber das Publikum auch träumen lässt – vom Zirkus, der Liebe und der Hoffnung. red
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