Feuerwehr

„Die Schule brennt“ hieß es beim Übungsszenario in Gronau

Beim Training am Samstag wurde ein Brand in der Märkerwaldschule angenommen. Auch die neue Schiebleiter kam zum Einsatz.

Von 
Jeanette Spielmann
Lesedauer: 
Bei der Inspektionsübung der Feuerwehr Gronau galt es, einen Brand an der Märkerwaldschule zu löschen. © Thomas Zelinger

Gronau. Der Ausruf „Die Schule brennt“ drängte sich am Samstag in Gronau ganz automatisch auf. Doch der Schulbeginn nach den Herbstferien war keinesfalls gefährdet, denn der Qualm war bewusst produziert worden und die zahlreichen Feuerwehrleute probten lediglich den Ernstfall. Das ist auch gut so, denn im Ernstfall ist es mit der Ruhe, die die Brandschützer am Samstag ausstrahlten, vorbei. Dafür sorgt allein schon das Adrenalin, und dann muss jeder Handgriff sitzen.

Das wird auch bei den Gronauer Feuerwehrfrauen und -männern so sein, wovon sich Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn, sein Stellvertreter Jürgen Ritz sowie Kreisbrandinspektor Steffen Lutter überzeugen konnten. Gelobt wurde von Karn, dass die Gronauer Wehr seiner Anregung gefolgt war und auch die mit dem neuen Einsatzfahrzeug in Betrieb genommene Schiebleiter in die Übung integriert hatte. Aus gutem Grund, denn hier zeigte sich der Teufel im Detail.

Um die Schiebleiter zu sichern, muss nicht nur für stabilen Stand gesorgt werden, es ist auch bei den Leinen ein bestimmter Knoten erforderlich, der meistens wegen der vielen Leinen eine Herausforderung ist, wie Karn aus Erfahrung weiß. So zeigte die Übung, dass daran noch trainiert werden muss, um im Ernstfall keine Zeit zu verlieren.

Einer der beiden „Verletzten“ musste wiederbelebt werden

Prinzipiell hatten die Einsatzkräfte die gestellte Aufgabe aber gut gelöst. Laut dem ausgegebenen Szenario ist bei Bauarbeiten auf dem Dach der Märkerwaldschule ein Brand ausgebrochen. Außerdem gab es zwei Verletzte, weil eine Leiter umgekippt war und zwei Bauarbeiter abgestürzt waren. Während eines der Opfer ansprechbar war und schnell versorgt und ins Krankenhaus transportiert werden konnte, war bei seinem Kollegen eine Reanimation erforderlich, die bis zum Eintreffen des Rettungssanitäters von einem Feuerwehrmann vorgenommen wurde. Auch dieser Verletzte konnte dann zur weiteren Versorgung mit dem Rettungswagen abtransportiert werden.

Unterdessen hatten die Einsatzkräfte die Schiebleiter an der Gebäudeseite in Stellung gebracht, damit die Atemschutzträger aufs Dach klettern konnten, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Die Wasserversorgung war inzwischen ebenfalls von mehreren Seiten aufgebaut und das Feuer gelöscht worden. Unter der Einsatzleitung von Florian Sänger war die Übung nach etwa 20 Minuten beendet.

Zu Beginn der Übung waren insgesamt 26 von 45 aktiven Gronauer Einsatzkräften vor dem Gerätehaus angetreten. Krankheitsfälle und Herbstferien hatten am Samstag für einige Lücken gesorgt, so Wehrführer Uwe Sänger.

Bevor die Einsatzabteilung zur Übung alarmiert wurde, zeigten acht Aktive der Nachwuchswehr, dass sie ihr Handwerk verstehen. An der Übung am Wasserspielplatz hinter dem alten Rathaus beteiligten sich auch zwei Mitglieder der Kinderfeuerwehr. Unter den kritischen Augen von Stadtbrandinspektor Karn und Jugendleiter Sebastian Sänger verlief auch diese klassische Übung zum Aufbau einer Wasserversorgung reibungslos. Aber auch hier entging dem Stadtbrandinspektor ein kleines Detail nicht. Gerade auf sandigem Boden wie beim Spielplatz muss beim Anschließen der Schläuche an die Kupplung darauf geachtet werden, dass es durch Sand keine Verunreinigungen gibt, die das spätere Kuppeln der Rohre beeinträchtigen können.

Deutliche Kommandos der Einsatzleitung

Positiv bewertet wurden von Karn die lauten und deutlichen Kommandos der Einsatzleitung. Auch Bürgermeisterin Christine Klein war voll des Lobes und begrüßte es, dass bei solchen Übungen die Verantwortung gewechselt werde, so dass jeder einmal diese Erfahrung machen könne. Beobachtet wurde die Übung auch von einer Abordnung der Zeller Feuerwehr, bei der am kommenden Samstag die Inspektionsübung im Programm steht.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke
  • Winzerfest Bensheim