Bensheim. Die islamische Frauenorganisation Lajna Imaillah der Ahmadiyya-Gemeinde in Bensheim hat anlässlich des Weltfrauentags zu einer Online-Veranstaltung eingeladen. Damit macht sie auf die Stellung der Frau im Islam aufmerksam.
Diese hat unter dem Motto „Die essenzielle Rolle der Frauen für die Zukunft unserer Gesellschaft‘‘ stattgefunden. Ehrengäste des Abends waren Kerstin Vogel vom Katholischen Frauenbund Heppenheim und Agnes Magyer von der Integrationsstelle Heppenheim. Referentin des Abends war Rehanna Akhtar, Diplom-Juristin und Mitglied der Lajna Imaillah.
Nach den Grußworten der Ehrengäste begrüßte Hendrikje Härter, Vorsitzende der Lajna Imaillah Bensheim, die Gäste. Ihrer Ansicht nach werde die Frau in den sogenannten islamischen Ländern ihrer Rechte beschnitten, obwohl der Gründer des Islams, der Prophet Mohammed, genau das Gegenteil lehrte und der Frau bereits vor 1400 Jahren Rechte zugesprochen hat.
Aber auch in Deutschland sehe sie diese Ungerechtigkeiten. Neben der „me-too-Debatte“ zeige sich diese auch in den Themen Lohnungleichheiten oder dem Spagat zwischen Kind und Karriere. „Ich bin aus diesem System vor 15 Jahren bewusst ausgestiegen und habe dabei für mich persönlich die Lösung im Islam gefunden“, betonte Hendrikje Härter.
Rehanna Akhtar erklärte weiterhin, dass im Widerspruch zur islamischen Lehre sogenannte religiöse Gelehrte der heutigen Zeit den Tätigkeitsbereich von Frauen auf die vier Wände ihres Zuhauses beschränkten. Der Begründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, belebte demgegenüber die wahre Lehre des Islam und ermutigte Ahmadi-muslimische Frauen, nach säkularer und religiöser Bildung zu streben.
Paradies unter Füßen der Mutter
Ebenso berichtete sie über die Wichtigkeit der Bildung im Islam als auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft und als Mutter. Im Islam sei es eine Pflicht für jeden muslimischen Mann und jede muslimische Frau, nach Wissen zu streben. Ebenso sage der Islam, dass das Paradies unter den Füßen der Mutter liege und spreche der Mutter eine sehr hohe Wertschätzung für ihre Leistungen zu.
Das Problem sei laut Rehanna Akhtar, dass es einige Muslime gebe, die kulturelle und politische Interessen mit islamischen Werten vermengten und sich damit von der ursprünglichen islamischen Lehre entfernten. Die Folge sei, dass unislamische traditionelle und patriarchalische Strukturen erstarkten.
Die Lajna Imaillah biete ihren 20 000 Mitgliedern deutschlandweit Bildungsangebote an, um diese zu fördern und dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Neben Fragen, ob der Islam zu Deutschland gehöre, wurde auch das Thema Gleichberechtigung vertieft. red
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