Zeller Kerb - Bachregatta im Dorfidyll war wieder eine Riesen-Gaudi / Elf Teams am Start

Trojanisches Pferd auf dem Meerbach

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Ein Trojanisches Pferd schwamm bei der Zeller Bachregatta den Meerbach hinunter - das Team wurde mit dem Preis für das schönste Boot ausgezeichnet.

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Zell. Ein bisschen verrückt sind sie schon, die Zeller. Da wenden sie viel Zeit und vermutlich auch Geld für Material auf, um sich bei der Bachregatta mit viel Kraftaufwand ein paar Minuten über Wasser zu halten.

Elf Teams waren bei dem Spektakel am Kerwemontag an den Start gegangen. Den meisten ging es dabei darum, mit ihrer Zinkwanne die gut 400 Meter auf dem gestauten Meerbach möglichst schnell zu bewältigen. Drei Teams waren allerdings kreativ tätig und präsentierten sich ganz aktuell als "Olympia-Girls", mit einem trojanischen Pferd und mit einem Riesen-Auto.

Knifflige Aufgaben zu absolvieren

Die "Olympia-Girls" mit Franziska und Lena Hiesinger, Sina Rödel, Hanna Furtwängler und Luisa Götzinger hatten dabei das Glück, dass sie als einziges Damen-Team konkurrenzlos waren und trotz ihrer Zeit von 6:02 Minuten den Pokal als schnellstes Damen-Team erhielten. Allerdings war es auch ohne Wellengang auf dem Meerbach äußerst schwierig, die Bootsfahrt auf dem Siegertreppchen zu überstehen.

Die schnellsten Herren waren diesmal Stefan Steinbach und André Nees, die nach 3:07 Minuten mit ihrer Zinkwanne die Zielglocke erreichten. Vor zwei Jahren lag die Siegerzeit noch unter drei Minuten (2:38).

Schnellstes Nachwuchsteam war Werner Mößinger mit Sohn Tim Borst, das schon seit Jahren fester Bestandteil der Bachregatta ist und die Wasserstrecke in 3:31 Minuten absolvierten. Das zweitplatzierte Team mit Wilhelm, Janik und Frederik Spurzem schaffte es auf seinem dekorierten Planschbecken in 4:05 Minuten.

Für die Regattaleitung blieb dann nur noch die schwierige Aufgabe, zwischen dem Trojanischen Pferd und dem "Z-Team" das schönste Boot auszuwählen. Preiswürdig waren sie beide, doch letztlich überzeugte die "liebevolle" Gestaltung des Trojanischen Pferdes mit dem Team Johann Galow, Simon Engelhardt und Maria Engelhardt.

Die Dimension dieses schwimmenden Pferdes, in dem "hoffentlich kein Gronauer versteckt ist", wie Moderator Hans-Peter Ott unkte, machte die ordnungsgemäße Absolvierung des Slalom-Abschnittes unmöglich: Die Stangen wurden einfach überfahren.

Die übrigen Aufgaben wurden allerdings komplett erfüllt. Angefangen vom Transport des Gefährts über insgesamt drei Brücken bis zu den Sonderaufgaben. Auf der ersten Brücke galt es, eine hölzerne Kuh zu melken, auf der zweiten Brücke musste mit dem Wasserstrahl aus einer Kübelspritze ein Ball über eine Rampe bewegt werden und auf der dritten Brücke waren nach Zeller Basketballart vier Schaumstoffbälle in einen an einer Leiter befestigten Korb zu werfen. Für das "Z-Team" wurde das allerdings zu einer "Mission Impossible", denn ihr schwimmendes Auto war einfach zu groß und benötigte den kompletten Brückenplatz. Schon beim Start befürchtete Moderator Ott, ob der Meerbach überhaupt breit genug sei.

Doch mit der Musik des Trailers der bekannten Serie "A-Team" und den vereinten Kräften der etwa zehnköpfigen Bootsbesatzung wurde es unter dem Beifall des Publikums geschafft. Die größte Schwierigkeit ergab sich an der letzten Brücke, denn der eigentlich vorgesehene Ausstieg aus dem Bach war viel zu klein. Das riesige schwarze Gefährt musste über Brücke und Brückengeländer gehoben werden, und nach 7 Minuten und 50 Sekunden war schließlich die Zielglocke erreicht.

Danach hatte sich das Bootsteam, dem auch Kerweparrer René Pietruschka und Mundschenk Philipp Schäfer angehörten, den befreienden Sprung in die Zeller Fluten redlich verdient. Bei hochsommerlichen Außentemperaturen war die Wassertemperatur von 16,3 Grad (laut Hans-Peter Ott) durchaus erfrischend und auch für die Kinder ein großer Badespaß. Die Zeller Kerb macht es eben möglich, dass der sonst so gemächlich fließende Meerbach für einen Tag zum Badestrand wird. js

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