Liederabend

Stimmungsvoller Liederabend in Gronau

Das Publikum war begeistert von dem zweieinhalbstündigen musikalischen Reigen der Chöre.

Von 
Christa Flasche
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Der Männergesangverein Eintracht Gronau hatte am Samstag zu einem Liederabend mit fünf weiteren Chören ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. © Thomas Zelinger

Gronau. Starke Stimmen und ein vielseitiges Repertoire an schönen Melodien bot das Konzert des Männergesangvereins Gronau. Während sich draußen der Frühling noch immer von seiner launischen Seite präsentierte, freuten sich die Besucher auf ein buntes Programm im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus.

Der Gastgeber hatte diesmal Chöre aus Winterkasten, Kolmbach, Seeheim, Auerbach und den Frauenchor aus Reichenbach eingeladen. Drei Jahre mussten sie auf dieses Konzert warten, deshalb war die Vorfreude umso größer. Immer wieder ernteten die Sängerinnen und Sänger viel Applaus für ihre Darbietungen.

Der Abend unterstrich erneut, dass Chormusik sehr vielseitig und facettenreich sein kann. Karl Helwig und Florian Sänger führten in charmanter Weise durch das Programm und gingen dabei ebenso auf die Inhalte der Lider ein.

Gospel zum Auftakt

Der Gastgeber hatte sich für den Einstieg rhythmische Gospel-Titel ausgesucht. Schwungvoll starteten die Sänger mit „Go down Moses“ und „Down by the riverside“ ins Programm. Der Liederkranz Winterkasten bot dazu einen tollen Kontrast und begeisterte mit „Loch Lomond“ sowie „Drunken Sailor“, bei dem auch das Publikum schnell einstimmte.

Doch im Laufe des Abends bekamen die Gäste ebenso eher Ungewöhnliches für ein solches Konzert zu hören wie Mozarts „O Isis und Osiris“. Ein Stück, mit dem sie einen Ausflug in die Opernwelt machten. Bei den Sängern aus Kolmbach und Seeheim ging die Reise mit „El Andaluz“ nach Spanien und mit „Cantata di Montagna“ in die Bergwelt.

Die einen kleideten die Schönheit der Natur in romantische Melodien, andere widmeten sich der Liebe und dem Auf und Ab im Leben der Menschen. Besondere Farbakzente fügten die Sängerinnen des Frauenchors Reichenbach hinzu, als sie ein Stück in Zulu-Sprache präsentierten. Mit „Siyahamba“ hatten sie sich ein Lied ausgesucht, das aus Südafrika stammt.

„Sie haben damit richtig Bewegung ins Programm gebracht“, kommentierten die Moderatoren spontan den Auftritt. Mit dem rhythmisch starken Song bewegte sich der Chor jedenfalls auf gleicher Wellenlänge mit dem Publikum. Der Gesangverein Liedertafel Auerbach machte den Sprung über den Teich und präsentierte dem Publikum „Tamboo Bamboo Trinidad“.

Trommeln waren schon seit jeher fester Bestandteil des Karnevals. Die wurden allerdings 1883 von der britischen Kolonialmacht verboten. Der Einfachheit halber verwendete die Bevölkerung nun andere Schlaginstrumente und damit „Tamboo Bamboo“, verschieden lange Bambusstöcke, die gegeneinander oder auf die Straße geschlagen wurden. Später wurden sie durch große Keksdosen ersetzt, bald traten ausgediente Ölfässer an deren Stelle.

Das Publikum war begeistert von dem zweieinhalbstündigen musikalischen Reigen der Chöre. Der MGV Gronau wie die Gastchöre hinterließen eine beachtenswerte Visitenkarte. In stets präziser Abstimmung wechselten bei den Darbietungen die druckvollen, temporeichen Tonläufe mit den feinkonturierten und weichen Abstufungen. Die Chöre vermittelten einen guten Eindruck von der Vielseitigkeit ihres Repertoires, das sie dynamisch und spannend zu arrangieren wussten.

Der Männergesangverein dankte kurz vor dem Konzertende allen, die dieses erst möglich gemacht hatten. Den Abschluss leiteten die Gastgeber passend mit „Neigen sich die Stunden“ ein, doch es sollte noch etwas ganz Besonderes folgen. Das von Hubert von Goisern gesungene „Weit, weit weg“ passten sie an und präsentierten ihrem Publikum „Grune lait schäi“. Eine schöne musikalische Liebeserklärung an den Bensheimer Stadtteil und ein weiterer Höhepunkt des Abends. cf

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