Bensheim. Quadratisch, praktisch, gut – wäre kein schlechter Slogan gewesen, hat aber schon wer erfunden, um seine Schokoladen besser an den Mann und die Frau zu bringen. Auf die neue Bensheim-App sollen diese Attribute dennoch zutreffen: Ein praktischer Begleiter auf dem Smartphone, ansprechend gestaltet und so gut gemacht, dass er Auswärtigen wie Einheimischen weiterhelfen kann.
Nun sind solche digitalen Wegweiser im Jahr 2023 keine Neuheit und Besonderheit mehr, die es sektkorkenknallend abzufeiern gilt. Darum geht es dem Bensheimer Stadtmarketing allerdings auch nicht. Vielmehr dient die Kachel auf dem Handy als weiteres Marketing-Instrument einerseits sowie als nützliche Bündelung allerlei Informationen über die größte Stadt im Kreis andererseits – und ist eine zeitgemäße und gut strukturierte Spiegelung der bereits seit einigen Jahren bestehenden Homepage bensheimerleben.de.
Die Stadt digital erleben
Am Donnerstag präsentierten das Stadtmarketing und Bürgermeisterin Christine Klein die App und ihre Inhalte. Die Suche nach einem bestimmten Geschäft, einer Dienstleistung oder einem Lokal, das alles könne sehr zeitaufwendig und frustrierend sein. Dem wolle man entgegenwirken, so die Verantwortlichen, und Besuchern wie Bensheimern es ermöglichen, „das Herz der Bergstraße digital zu erleben und zu entdecken“.
Die Bandbreite ist durchaus vielfältig. Informationen zu städtischen Veranstaltungen, Services und aktuellen Nachrichten der Stadt und des Bergsträßer Anzeigers sind ebenso abrufbar wie eine Übersicht lokaler Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler und Anbieter des Wochenmarkts. Darüber hinaus findet man im Bereich Tourismus Tipps für die eigene Freizeitgestaltung, Wanderrouten und Termine von Weinproben – die es in hiesigen Breiten ja ab und an geben soll.
Integriert in die App ist zudem die seit 1. November 2022 eingeführte Bensheim Card. Wer möchte, kann die neue Gutschein-Karte direkt online kaufen und bei den teilnehmenden Lokalen und Läden einlösen. Das vorhandene oder verbliebene Guthaben kann über einen QR-Scanner abgefragt werden.
Eine digitale Stadtkarte bietet nicht nur geografische Orientierung, sondern weist auf Angebote im direkten und weiteren Umfeld hin. „Die Karte erleichtert die Suche nach Geschäften, Restaurants und anderen lokalen Angeboten und bietet eine praktische Darstellung der Unternehmen in der Stadt. Mit einem Filter kann zudem die Auswahl eingegrenzt werden“, betonten Marion Reiser und Zita Schaider vom Stadtmarketing.
Wie bei anderen Apps ebenfalls üblich, können Push-Nachrichten empfangen werden, um bei Bedarf über aktuelle Ereignisse in Kenntnis gesetzt zu werden. Bei Katastrophen und Notfällen in der Region (der ernsten Sorte, nicht die in Bensheim üblichen kommunalpolitischen und städtebaulichen) warnt die Anwendung und informiert über mögliche Maßnahmen.
Und wer nur wissen will, ob er mit Sonnenhut oder Regenschirm aus dem Haus gehen muss und dabei dem Blick aus dem Fenster nicht traut, kann auf eine Wettervorhersage zurückgreifen, einschließlich Prognose für die nächsten Tage. Ein kleiner Praxistest am Donnerstag dürfte vor allem den Verkehrsverein freudig stimmen: Das Bürgerfest-Wetter kann sich sehen lassen, Tendenz Hütchen und Sonnencreme.
Individuelle Einstellungen können in der App ebenso vorgenommen werden, um schnell und einfach auf bevorzugte Orte und Angebote in der Stadt zurückgreifen zu können.
„Ich finde die Umsetzung sehr gelungen. Es zeigt, was wir hier in Bensheim alles zu bieten haben“, meinte Bürgermeisterin Christine Klein, die sich bei allen Partnern, Unterstützern und dem Team des Stadtmarketings bedankte. Für Verbesserungsvorschläge und Ideen habe man stets ein offenes Ohr, ohnehin werde die App natürlich weiterentwickelt.
Darauf machten am Donnerstag auch Zita Schaider und Marion Reiser aufmerksam. Einzelhändler, Gastronomen oder Hoteliers, die in die Übersicht aufgenommen werden wollen, können dies über das digitale Schaufenster direkt in Angriff nehmen oder eine Mail an die Adresse stadtmarketing@bensheim.de schicken.
Über Flyer im Handyformat weist das Stadtmarketing verstärkt in den nächsten Tagen auf den Neuzugang im städtischen Portfolio hin, inklusive QR-Code für Apple und Android. Davon abgesehen findet man die App problemlos in den jeweiligen Vertriebsplattformen der einschlägigen Anbieter.
Unterm Strich präsentiert sich die Anwendung als stimmiger, digitaler Marktplatz – mit dem virtuellen Vorteil, ohne Schotterfeld und Lücke unterhalb der Kirche Sankt Georg auszukommen. Um dort stadtgestalterisch heilend zu wirken, braucht es im analogen Bensheim mehr als eine quadratische, praktische und gute App.
Wobei Schokolade helfen könnte, wenn es mal wieder länger dauert oder der nächste Ideenwettbewerb ansteht.
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