Stadt - Fahnenhissung am Rathaus / Einsatz für mehr Rechte und Teilhabe sowie gegen Diskriminierung und Vorurteile

Stadt  Bensheim setzt ein Zeichen für mehr bisexuelle Sichtbarkeit

Von 
ps
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Bei der Fahnenhissung am Rathaus waren (v.l.) Julian Fischer (LSBT*IQ Netzwerk), Mahschid Schober (Verein Fabian Salars Erbe), Anja Ostrowski (Antidiskriminierungs-Netzwerk), Steffen Brammer (pro familia ), Marion Vatter (Frauenbüro) und Bürgermeisterin Christine Klein dabei. © Stadt Bensheim

Bensheim. Mit dem „Celebrate Bisexuality Day“ (Tag der Bi+sexuellen Sichtbarkeit) am 23. September machen weltweit Aktivistinnen und Aktivisten auf die sexuelle Orientierung der Bisexualität und die damit immer noch verbundenen gesellschaftlichen Probleme und Diskriminierungen aufmerksam.

Wie in vielen weiteren deutschen Städten hisste daher auch die Stadt Bensheim gemeinsam mit dem Antidiskriminierungs-Netzwerk Südhessen, dem LSBT*IQ Netzwerk Südhessen vom Verein vielbunt, dem Verein Fabian Salars Erbe und pro familia Bensheim am Rathaus die Flagge der bisexuellen Menschen.

„Bisexualität ist in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu-Thema. Bisexualität wird oftmals geleugnet, unsichtbar gemacht oder stigmatisiert. Die Gruppe der bisexuellen Menschen geht häufig unter und findet weltweit noch immer zu wenig Gehör: Indem wir die Flagge der Bisexuellen hissen, setzen wir ein Zeichen für mehr Rechte und Teilhabe, gegen Diskriminierung und Vorurteile“, damit begrüßte Bürgermeisterin Christine Klein die Aktivisten vor dem Rathaus. „Mir ist es ein großes Anliegen, viel Öffentlichkeit herzustellen und die Menschen zu sensibilisieren“, so Klein weiter.

Organisiert wurde die Aktion federführend von Marion Vatter (Frauenbüro Bensheim), der das Hissen der Bi-Fahne ein besonderes Anliegen ist: „Damit zeigt sich Bensheim als weltoffene Stadt“, so Vatter.

Während am Internationalen Tag gegen Homophobie viele entsprechende Statements aus der Politik kommen, findet der Tag der Bisexualität bisher nur eine kleine mediale Bühne. „Die Leugnung und Unsichtbarmachung von Bisexualität ist weit verbreitet. Oft müssen Behauptungen zurückgewiesen werden, dass die Identität von Bisexuellen nur eine unentschlossene Phase sei, die irgendwann überwunden wird. Dabei ist sie etwas Eigenständiges und vor allem Vollständiges“, wie Anja Ostrowski von AdiNet Südhessen deutlich macht.

Dabei betont sie, dass Vorurteile bezüglich bisexuellen und biromantischen Menschen zu Verallgemeinerungen einer in sich sehr vielfältigen Gruppe führe. Bisexualität beziehe sich nicht ausschließlich auf die Geschlechter Mann und Frau. Es sei wichtig, zu verstehen – und darum gehe es bei Bi+PLUS-sexualität – dass es ebenso pansexuelle, polysexuelle und omnisexuelle Menschen gebe, die sich auch innerhalb der queeren Community immer wieder legitimieren und erklären müssten.

Der Verein Fabian Salars Erbe – Trägerverein von AdiNet Südhessen – unterstützt die Aktion als Verbündete gegen Diskriminierung und für mehr Sichtbarkeit.

Bei dem Thema herrschen noch immer viele Vorurteile, die einen enormen Leidensdruck – vor allem auch bei bisexuellen Jugendlichen – verursachen. „Das Thema ist zu wichtig und sollte daher nicht nur am 23. September auf die Tagesordnung“, so Bürgermeisterin Klein.

Am 17. Mai wird am Internationalen Tag gegen Homophobie die Regenbogenfahne am Rathaus Bensheim gehisst werden.

Der Aktionstag „Celebrate Bisexuality Day“ wurde 1999 von drei Bürgerrechtlern in den USA begründet und wird seitdem am 23. September weltweit gefeiert. Vom 23. bis zum 25. September findet in Hamburg und ganz Deutschland die erste „Bi+Pride“ statt, um für bisexuelle und pansexuelle Sichtbarkeit zu sorgen. Neben der Hissung der Bi+Pride-Flagge in vielen deutschen Städten stehen Workshops und eine Demonstration in Hamburg auf dem Programm. ps

Info: Weiterführende Informationen: www.bipride.de; www.queer- lexikon.net

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