Verschwisterung

Sportlicher Austausch zwischen Gronau und Pfaffenheim

Von 
Thomas Tritsch
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Die Alten Herren der SG Gronau traten am Samstag zum Freundschaftsspiel gegen die Vétérans der Association Sportive aus der Partnergemeinde Pfaffenheim an – und setzten sich in dem Freundschaftskick deutlich mit 9:2 durch. © Jürgen Strieder

Gronau. Viele Gronauer erinnern sich noch gut an das Fußballspiel zwischen der AS Pfaffenheim und der SG Gronau anlässlich des 25-jährigen Verschwisterungsjubiläums im Jahr 2019. Die Begegnung in der elsässischen Partnergemeinde endete mit einem überdeutlichen 12:1 für Frankreich. Am Samstag fand in Gronau das Rückspiel statt, das die Alten Herren der SG gegen die Vétérans der Association Sportive mit 9:2 für sich entscheiden konnten. Doch die Tore waren nur das Salz in der Suppe eines Freundschaftsspiels, das diesen Namen wirklich verdient hat.

Der erste Vorsitzende Markus Lerchl vom Freundeskreis Gronau-Pfaffenheim hatte mit seinem langjährigen französischen Gastgeber Remy Sihler die Idee umgesetzt, die Partnerschaft beider Gemeinden durch einen sportlichen Austausch auf eine breitere Basis zu stellen. Jetzt befindet sich das französische Pendant „Les Amis de Gronau“ im Auflösungsprozess. Der Grund: Die Mitglieder sind mit dem Verein älter geworden und es kommt kein Nachwuchs hinterher, erläutert Lerchl beim Besuch von 24 Pfaffenheimer Gästen am Wochenende. Darunter 19, die aktiv im Verein mitgewirkt haben.

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Doch den guten Kontakten soll das nicht schaden: Der im Mai neu formierte Vorstand mit Lerchl und seiner Stellvertreterin Monika Krieg will die Beziehungen ins nur 250 Kilometer entfernte Pfaffenheim auf der sportlichen Schiene weiterführen. „Wir sind sicher, dass dies über den Fußball gelingen wird“, so der Vorsitzende im Dorfgemeinschaftshaus, wo sich am Sonntag zum Ausklang des Besuchs knapp 90 Personen zusammengefunden hatten. Darunter auch Bernard Elbling, der Präsident des Verschwisterungsvereins, und sein Vorstandskollege Antoine Moltes.

Bereits 1994 hatten Gronau und das an der elsässischen Weinstraße gelegene Pfaffenheim ihre Freundschaft mit einer Verschwisterung besiegelt. Acht Jahre zuvor wurde der „Freundeskreis Gronau-Pfaffenheim“ gegründet. Und schon kurz danach formierten sich die französischen „Amis“.

Es entstanden viele persönliche Kontakte und Freundschaften durch alljährliche Treffen auf privater, gesellschaftlicher und sportlicher Ebene. Statt in Hotels wird in Gastfamilien übernachtet. Und auch im kulinarischen Sinne sind die Beziehungen immer sehr aromatisch verlaufen. Hier wie dort. Schließlich handelt es sich um zwei Weindörfchen. Pfaffenheim ist eine Gemeinde mit knapp 1500 Einwohnern im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est.

Vor dem Fußballspiel wurden die Gäste am Samstag im Dorfgemeinschaftshaus empfangen. Mit dabei auch Bürgermeisterin Christine Klein. Abends lud die SG zum Sommerfest auf das Sportgelände ein. Am Sonntag stand ein Spaziergang zur Käthi-Hütte auf dem Programm, wo das Weingut Volker Dingeldey eine Weinprobe servierte. Es folgten ein gemeinsames Mittagessen und ein geselliges Beisammensein mit musikalischer Begleitung des Posaunenchors der Evangelischen Kirchengemeinde Gronau/Zell.

Organisiert wurden die beiden Tage vom Freundeskreis und der SG Gronau. Markus Lerchl dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben, namentlich nannte er Norbert Rödel und Steffen Zeiß aus der Spitze der Fußballabteilung sowie Friedel Dingeldey aus dem Vorstand der SG Gronau. Am frühen Abend machten sich die Gäste aus Frankreich wieder auf die Heimreise.

Nach zwei Jahren Pause war das Treffen wieder ein wichtiger Termin, um die persönlichen Kontakte zu pflegen, betont Lerchl. Der Freundeskreis plant seinen nächsten Besuch in Pfaffenheim im kommenden Jahr. Beim nächsten Freundschaftsspiel wäre das Ergebnis erneut zweitrangig. Nach jeweils einem Sieg für Pfaffenheim und Gronau könnte man dann aber durchaus von einem kleinen Entscheidungsspiel sprechen. Der Begriff „Finale“ ist hier aber fehl am Platz, denn diese internationale Partnerschaft soll noch lange weitergehen. Der Sport soll dabei künftig eine tragende Brücke sein.

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