Auerbach. Der Titel war Programm: Es ging um „energiegeladene und erfrischend nasse Experimente“. Drei Tage lang haben sich jetzt 20 wissbegierige Jungforscher im Sanner Science Camp getroffen, um in der letzten Ferienwoche gemeinsam zu forschen und naturwissenschaftlich-technische Phänomene kennenzulernen.
Dabei wurden nicht nur elementare Inhalte vermittelt, sondern auch methodische Strukturen eingeübt, die für den weiteren Schul- und Berufsweg äußerst wertvoll sind.
Bis in die Arbeitswelt ist es für die Grundschüler im Alter von sechs bis zehn Jahren zwar noch etwas hin. Doch die Neugier der Jungen und Mädchen ist bereits heute recht ausgeprägt.
Elektrizität, Wärme und Wasser
Die spannenden Fragen lauteten: Kann ich Hitze fotografieren? Wie gelingt es, dass Wasser bei Minusgraden nicht gefriert? Und womit kann man elektrischen Strom zum Klingen bringen? Die Experimente drehten sich rund um Elektrizität, Wärme und Wasser. Partner war erneut der Darmstädter Bildungsdienstleister „two 4 science“, der spezielle Formate für verschiedene Altersgruppen anbietet.
Ziel dabei ist es, Menschen jeden Alters für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und entsprechende Kompetenzen zu vermitteln. Naturwissenschaftler und Pädagogen agieren im Team. Allen gemein ist ihr Forschergeist, die Lust am Lernen und die Überzeugung: Experimentieren verbindet alle Menschen.
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Bei Sanner wurden die Kinder von der Chemie-Ingenieurin Panja Lapp und der Pädagogin Vanessa Lindlahr umfassend betreut. Mit viel Leidenschaft, Empathie und einer ganzen Menge Labor-Equipment hat das Team die Jungforscher begleitet und ihnen den nötigen Raum gelassen, um Dinge selbstständig auszuprobieren. Denn auch das Scheitern gehört zur Wissenschaft dazu. Und das kann schon mal passieren, wenn man Wärme in Strom verwandeln möchte, mit Eis und Salz frostige Temperaturen erzeugen oder ein Wärmekissen basteln will.
Am letzten Tag geht es darum, Schmutzwasser mit einer selbst gebauten Mini-Kläranlage zu reinigen. Gestern waren die Labormäuse mit einer Wärmebildkamera auf dem Gelände von Sanner Ventures unterwegs, auf dem auch so manch historisches Fluggerät parkt. Erkenntnis der Forscher: Die metallische Hülle eines Helikopters ist kühler als die eines Elektroautos. Und sie erfuhren, dass thermische Energie in unterschiedlichen Materialien andere wärmespeichernde Eigenschaften aufweist.
Wissenschaft kurzweilig vermittelt
Beobachten und erklären, dokumentieren und diskutieren, ausprobieren und variieren: Beim Sanner Kids-Forum wird das wissenschaftliche Einmaleins kindgerecht und kurzweilig vermittelt. „Die größte Herausforderung besteht darin, jeden Einzelnen mitzunehmen“, so Panja Lapp über die verschiedenen Altersstufen der Teilnehmer, die vom ABC-Schützen bis zum angehenden Fünftklässler reichen. Die altersgerecht konzipierten Versuche sorgen für viele Aha-Effekte und wiesen den Kindern den Weg hinter die Phänomene des Alltags.
Der Anspruch der Firma Sanner ist es, junge Menschen für naturwissenschaftlich-technische Themen zu begeistern und ihren Forschergeist zu wecken. Drei Mal im Jahr, immer während der Ferien, wird daher ein sinnvolles Angebot für die schulfreie Zeit angeboten, das Kindern Spaß macht und berufstätige Eltern entlastet. Mit den diesjährigen Science Camps hat das Kids Forum sein erfolgreiches Ferienprogramm fortgesetzt.
„Der Bedarf ist weiterhin hoch“, so Silvia Gruß von Sanner Ventures. Die Science Camps gibt es seit 2019, nach der Coronapause war der Workshop im vergangenen Jahr wieder voll durchgestartet.
Der Spaß am Experiment war den Kindern auch diesmal deutlich anzumerken. Täglich von 8 bis 14 Uhr wurden sie vor Ort rundum gut versorgt. Verpflegung inklusive. Sämtliche Stoffe, die dabei zum Einsatz kommen, sind für die Kinder ungefährlich. Dennoch gehört die Schutzbrille zur Standardausrüstung. Sicherheit ist oberstes Gebot.
Methodische Grundlagen
Am ersten Tag wurden die methodischen Grundlagen durchgenommen. Es ging unter anderem darum, wie man Flüssigkeiten messen und Feststoffe abwiegen kann, wie man mit einer Pipette umgeht und ein Experiment aufbauen und beschreiben kann. Dies sind wichtige Türöffner für alle MINT-Fächer: Darunter versteht man die Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Eine frühe MINT-Förderung wird allgemein als hoch relevant für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland angesehen. Der Nachwuchs bei Sanner machte Hoffnung, dass es an Wissenschaftlern und Forschern in Zukunft nicht mangeln wird.
Im Camp erfuhren sie unter anderem, dass man Schals und Handschuhe nicht nur zum Wärmen des Körpers, sondern auch zum Kühlen beispielsweise von Getränken nutzen kann. Die Kinder lernten viel über den Durchgang von Wärmeenergie durch eine Hülle, um einen Raum oder einen Körper und die isolierenden Eigenschaften unterschiedlicher Materialien. Auch, dass Wärme durch Bewegung von Molekülen weitergegeben wird und dass Stoffe mit hoher Dichte meist besser leiten als jene mit einer geringen Dichte.
In einem anderen Experiment wurde untersucht, wie heißes Wasser in einer Flasche das kalte Wasser in der Umgebung beeinflusst und umgekehrt.
Dafür wurde eifrig gemessen, notiert und die Ergebnisse hinterher verglichen. Energiegeladener kann man die Ferien kaum ins Finale bringen.
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