Bensheim. Mit einem gemeinsamen Konzert des Akkordeonclubs Blau-Weiß Bensheim und des Kammerchors Vokalklang beeindruckten beide ihr Publikum in der Kirche Sankt Laurentius in Bensheim. Der Titel des Konzerts „Sounds of Silence“ (Klänge der Stille) passte hervorragend zur aktuellen Jahreszeit. Eine Zeit des Ausklangs, der eher besinnlichen Töne und der Melancholie. So formulierte es auch Marina Preuß, die die Gäste in der Kirche begrüßte.
Der Chor legte beim Konzert seinen Schwerpunkt auf den 200. Geburtstag von Anton Bruckner. Bruckner war ein österreichischer Komponist der Romantik und ebenfalls Organist sowie Hochschullehrer. Erst spät im Leben wurde er gewürdigt, doch er gehörte durchaus zu den wichtigsten und innovativsten Musikern seiner Zeit. Mit seinen Werken hat er bis weit ins 20. Jahrhundert großen Einfluss auf die Musikgeschichte ausgeübt.
Seit noch nicht allzu langer Zeit singt der Chor Vokalklang unter der Leitung von Nicole Schumann. Die junge Chorleiterin eroberte nicht nur die Herzen der Chorsänger in Windeseile, sondern auch die des Publikums. Der Chor bot zusammen mit dem Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim unter dem Dirigent von Andriy Lisovskyyeine eine bestens gelungene Vorstellung in der Freiraumkirche von Sankt Laurentius.
Das Publikum erlebte einen ständigen Wechsel zwischen leiseren und fulminanteren Passagen, manchmal sogar beides in einem Stück vereint. Das gemeinsame Konzert wurde zudem durch die hervorragende Akustik in der Kirche unterstrichen. Chor und Orchester füllten den Raum im wahrsten Sinne des Wortes bestens aus.
Auch über die regionalen Grenzen hinaus kann das Orchester auf eine erfreuliche Bilanz zurückblicken. Das aktuelle Konzert war hier ein weiteres Mosaiksteinchen. Ebenso ist die Bandbreite und das Repertoire des Chors facettenreich und kommt beim Publikum bestens an. So auch beim jetzigen Konzert.
Zu den Ehrengästen zählten Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung, Ortsvorsteherin Ingrid Schich-Kiefer und Kreisbeigeordneter Philipp-Otto Vock. Im Laufe des Konzerts gedachten alle des Ehrenvorsitzenden des Akkordeon-Clubs, Hans Rüdiger Klein.
Ein laufender Wasserhahn als Inspiration
Auch Werke von Lorenz Maierhofer waren im Rahmen des Konzerts zu hören. Sein kompositorisches Werk zeichnet sich durch eine große stilistische Breite aus. Dynamik, Laune, Experimente, das alles, so hieß es in der Ankündigung, stünden für seinen Namen und seine Musik. Zahlreiche international konzertierende Ensembles haben die Werke von Maierhofer interpretiert.
Natürlich durfte beim Auftritt der beiden Ensembles der Song „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel nicht fehlen. Doch nicht wie behauptet, gab der Tod von J. F. Kennedys den Anlass zu diesem Lied, sondern ein im Bad laufender Wasserhahn, aus dem leise Wasser floss, erläuterte die Anmoderation die Entstehungsgeschichte zu diesem Stück. Das Publikum in der Kirche genoss sichtlich die glasklaren und raumfüllenden Stimmen des Chors wie auch die besonderen musikalischen Akzente, die die Akkordeonspieler setzten. Sicher wird das Konzert bei den Gästen in langer und angenehmer Erinnerung bleiben. cf
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