Stadtmarketing

Sommerfest "Gerbergasse tischt auf" litt unter Regen

In der Gerbergasse wurde am Samstag viel geboten, nur das Wetter spielte nicht mit.

Von 
Eva Bambach
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Beim Sommerfest in der Gerbergasse trübte der Regen die Stimmung. © Zelinger

Bensheim. „Gerbergasse tischt auf“ – selten findet man ein Motto so bildlich umgesetzt wie am Samstag in der Bensheimer Innenstadt. Wer am Rinnentor um die Ecke bog, sah auf ein ganzes Defilee an weiß eingedeckten Biergarnituren, das sich fast bis zum Hospitalbrunnen hinzog. Obendrüber baumelten die vielen bunten Lampions, die jetzt für das ganze Jahr erhalten bleiben sollen. Und mittendrin „Miles and More“ aus Bürstadt, die mit Jazz-Standards ab der Eröffnung um 11 Uhr für Stimmung sorgten.

Schon öfter hat die Gruppe um den Gitarristen und Bandleader Wolfgang Keinz die Gerbergasse in Schwingung gebracht, sei es für Käse Mühlum oder Wendel’s schräg gegenüber. Diesmal war die Band vom Bensheimer Stadtmarketing engagiert worden, finanziert aus dem Preisgeld des Wettbewerbs „Ab in die Mitte“, mit dem das Land Hessen dazu aufgerufen hatte, mit Aktionen auf die Attraktivität der Innenstädte hinzuweisen und vergessene Räume zu nutzen und zu beleben.

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Das Sommerfest „Gerbergasse tischt auf“ ist eines von mehreren Events, die sich das Stadtmarketing dafür ausgedacht hat. Eine Modenschau in der oberen Fußgängerzone (mit dekorierten Straßenlaternen als bleibendem Effekt) und ein Blumenmarkt beim Bürgerfest haben schon stattgefunden, noch in Planung sind eine Silent Disco, ein Kinderfest und ein Late-Night-Shopping mit Musik und Food-Trucks.

Das Sommerfest hatte gut losgelegt, Saxofon (Achim Kraus), Schlagzeug (Hendrik Borucki), Bass (Klaus Schader) und Gitarre sowie Sängerin Elly Gröhl hatten das erste Set von Freddy Freeloader von Miles Davis bis Sonny Rollins‘ Doxy entspannt rübergebracht und eine swingende Menschentraube rund um die Bühne war schnell gebildet. Doch kaum waren die Musiker in der Pause, kam ein alles in Frage stellender Regen. „Wenn die Elektronik nass ist, dann geht gar nichts mehr“, so Sängerin Elly Gröhl.

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Die Band-Technik verschwand unter dicken Kunststoffplanen. Auf den Tischen saugten sich die ausgelegten Prospekte des anliegenden Reisebüros mit Wasser voll und warben umso anschaulicher für eine Reise ans Mittelmeer. Mancher behalf sich anfangs mit dem Schirm, doch schließlich konnten nur die wenigen überdachten Tische besetzt bleiben. Das Wetter fing sich schließlich wieder und hangelte sich bis zum Ende am Nachmittag halbwegs trocken durch. Und auch die Band hielt durch bis zum Schluss – die rechte Sommerfestatmosphäre, wie sie die Vision der Initiatoren gewesen sein mag, kam trotzdem nicht mehr auf.

Schade, doch eigentlich haben die Anlieger der Gerbergasse mit ihrem Angebot schon seit Jahren selbst kontinuierlich für Attraktivität gesorgt. Das Viertel hat sich zur regelrechten „Fressgass“ entwickelt, nicht mit Bratwurst und Pommes, sondern auf viel höherem Niveau. Man findet hier frisches Obst und Gemüse ebenso wie ein überregional bekanntes Käse- und Feinkostangebot, handwerklich gefertigte Backwaren, Konditoren-Eis und Sommerpralinen. Und das auch an ganz normalen Tagen. Denn zwar waren die Anlieger-Geschäfte für die gastliche Atmosphäre am Samstag zuständig, das aber mit ihrem alltäglichen Programm, das nicht nur Appetitliches zum Mitnehmen, sondern auch zum Konsumieren vor Ort umfasst. Zwar sind normalerweise nicht so viele Tische wie am Samstag in der Gerbergasse aufgestellt, aber genug, um sich zwischendurch mal in Ruhe etwas zu gönnen.

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