Bensheim. Es war ein Jahr voller Erfolge, das zeigte der Rückblick des Vorstands des Bensheimer Förderkreises Kleinkunst und Kultur bei der Jahreshauptversammlung im PiPaPo-Keller am Donnerstagabend. Darüber hinaus lobte der erste Vorsitzende Heinz-Jürgen Schocke die überaus gute, kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands, unter anderem bei insgesamt sechs Sitzungen im Lauf des Jahres, bei denen über Förderprojekte und Initiativen der Zukunft beraten wurde.
Als Hauptaufgaben sieht der Verein die Förderung des Kellertheaters PiPaPo und die Unterstützung des Sommerfestivals „Vogel der Nacht“ im Stadtpark sowie – neu hinzugekommen– des Sundaze-Open-Air-Festivals auf dem Verkehrsübungsplatz an. Ein wichtiger Bestandteil der Förderung ist auch die Reihe „Bergsträßer Jazzkeller“, die aus der Regie des Vereins inzwischen organisatorisch in die Hand des PiPaPo-Theaters gegeben wurde, auch wenn für Programm und Booking weiterhin der Förderkreis, namentlich Garvin Brod zuständig ist.
Die Jugend in Bensheim für Jazz-Musik begeistern als Ziel
Zu den besonderen Erfolgen des Jahres 2023 zählten acht Jazz-Konzerte mit dem PiPaPo-Theater sowie der Auftritt der Jazz-Band Superfro bei „Vogel der Nacht“. Überlegt wird, wie auch künftig die Jugend für den Jazz begeistert werden kann. In der Vergangenheit gab es dazu zum Beispiel vergünstigte Eintrittskarten für Musik-Leistungskurse oder Einladungen von Schul-Bands.
Rund 15 000 Euro betrug das Fördervolumen, das aus Mitgliederbeiträgen und Spenden getragen wurde; es entsprach in der Höhe etwa dem Vorjahr, erklärte Kassenwart Dieter Brendel in seinem Finanzbericht. Einnahmen und Ausgaben hielten sich im Jahr 2023 ungefähr die Waage, mit einer leichten Unterdeckung, die durch Rücklagen ausgeglichen werden konnte. Die Kassenprüfer bestätigten eine tadellose Kassenführung, damit konnten Kassenwart und Vorstand von den Mitgliedern einstimmig entlastet werden.
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Turnusgemäß standen Wahlen des Vorstands an. Unter der Wahlleitung von Walther Fitz wurden jeweils einstimmig die Ämter wie folgt besetzt: Erster Vorsitzender wurde wieder Heinz-Jürgen Schocke, als Stellvertreter wurde Frank Hanser gewählt. Alter und neuer Kassenwart ist Dieter Brendel, Schriftführer ist – in Personalunion mit seinem Amt als zweiter Vorsitzender – Frank Hanser. Das Team aus fünf Beisitzern besteht aus: Hanna Rogalli, Garvin Brod, Jürgen Rehm, Ingeborg Deichmann und Harry Hegenbarth. Kassenprüfer für das nächste Geschäftsjahr sind Jürgen Kotrade und Walther Fitz.
Nach dem überaus erfreulichen Rückblick auf das vergangene Jahr gab es auch höchst Bedauerliches aus den Reihen des PiPaPo-Theaters zu vermelden: Auf der Kippe steht die „Sommerbühne“, die ab dem 27. Juni an mehreren Tagen unter freiem Himmel auf dem Hostinné-Platz stattfinden sollte. Das Projekt war vor zwei Jahren auf Anregung der Stadt Bensheim entstanden, mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, das eine nachhaltige Stadtentwicklung im Blick hatte. Nun sind diese Mittel ausgelaufen und das PiPaPo sieht sich einer Finanzierungslücke von rund 8000 Euro gegenüber.
Der Wille des Ensembles, das Projekt doch noch irgendwie zu schultern, ist stark. Denn nicht nur die Theaterleute, auch die Zuschauer haben die Sommerbühne ins Herz geschlossen. Nachdem der Zuspruch bei der ersten Auflage im Jahr 2022 Sommerbühne schon befriedigend war, sei er 2023 geradezu explodiert, erinnert sich das Ensemble – man konnte gar nicht genug Stühle herbeiholen, um den Andrang zu bewältigen.
Das Programm für die Sommerbühne steht schon
Auch für dieses Jahr steht das Programm schon, unter anderem ist ein PiPaPoesie-Abend mit Klaviermusik und Sommergedichten vorgesehen, und auch an Auftritte von Walter Renneisen und der Lyrikerin und Poetry-Slammerin Jule Weber wird gedacht. Doch sind die anfallenden Kosten, allen voran für Miete und Aufbau der Bühne, aber auch für Gagen, Werbung, GEMA-Gebühren, Techniker und vieles mehr so hoch, dass sie auch bei besten Prognosen – von Risikofaktoren wie schlechtem Wetter und EM-Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft ganz abgesehen – nicht von den Einnahmen durch die Ticketverkäufe gedeckt werden könnten. Derzeit geht das Ensemble um Tanja Weber alle Möglichkeiten durch, wie diesem Problem zu begegnen sei.
Die Gewinnung von Sponsoren ist eine davon, die Überlegung, die Sommerbühne in den dunklen Keller zu verlegen, eine andere. Schlimmstenfalls muss das ganze Projekt für dieses Jahr begraben werden.
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