Bensheim. In der heutigen Zeit mit steigenden Energiepreisen steigt auch der Hang, selbst etwas gegen die Klimakrise zu tun und regenerative Energie zu nutzen oder gar Solarstrom selbst zu erzeugen. Die Steckermodul-Geräte erfreuen sich immer größerer Beleibtheit, seitdem unter anderem im Jahr 2018 die Nutzung und Inbetriebnahme offiziell in einer VDE-Vorschrift akzeptiert wurde. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu Photovoltaik-Dachanlagen auch Mieter die Geräte nutzen können und sie mittlerweile in den meisten Fällen auch eine hohe Rendite erzielen. Einer Förderung aus Steuermitteln mancher Kommunen kommt hinzu.
Das Modell der Sammelbestellungen verfolgt das Ziel, einerseits mit einer größeren Menge zu erwerbender Geräte bessere Einkaufskonditionen zu erhalten als beim Einzelkauf. Andererseits können die potenziellen Käufer aber auch von dem Wissen profitieren, dass sich die Initiativen der Sammelbestellungen erworben haben.
Kein Wunder also, dass die unter dem Projektnamen „Berg Solar“ gegründete Initiative von Karl Rösch und Peter Lotz aus Bensheim innerhalb kurzer Zeit großen Zuspruch fand. Inzwischen konnten rund 170 Module ausgeliefert werden. Die Initiatoren hatten in intensiven Gesprächen mit dem Versorgungsunternehmen GGEW, dem städtischen Team Klimaschutz, Umwelt und Energie unter Leitung von Steffen Giegerich und unter sehr unkomplizierter Hilfe des Bauhofs (Geschäftsbereichsleiter Technik Harald Berger) die Voraussetzungen für eine Sammelbestellung geschaffen.
Vor wenigen Tagen wurden die letzten 112 Module vor der Außenstelle des Bauhofs übergeben – eine schweißtreibende Angelegenheit trotz überzeugender Organisation und Mithilfe engagierter Freiwilliger. Grundsätzlich unterscheiden sich PV-Dach- und Freiflächenanlagen nicht von Steckermodul-Geräten. Photovoltaik-Module (hier eines oder zwei bis maximal 600 Watt Anschlussleistung am Wechselrichter) erzeugen durch Lichteinwirkung Gleichstrom. Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom von 230 Volt um, der ins Netz eingespeist wird, und zwar in eine Steckdose und nicht im Zählerschrank.
„Auch auf dem Balkon, der Terrasse und im Garten kann man selbst Solarstrom erzeugen und im Haushalt verbrauchen“, betonen die Initiatoren. Zu bedenken sei freilich: „Stecker-Solargeräte in der Standardgröße von 175 mal 105 cm produzieren Strom für den Eigenbedarf, sind aber nicht für die Netzeinspeisung gedacht.“ Ein Zähler mit Rücklaufsperre reicht aus.
Wer sich für weitere technische und organisatorische Details interessiert, wird auf der Webseite der Roßdorfer Energiegemeinschaft https://www.regev-rossdorf.de/projekte/ fündig. red
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-solarstrom-vom-balkon-in-bensheim-_arid,1970624.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim.html
[2] https://www.regev-rossdorf.de/projekte/