Männergesangverein Gronau

„Schweinkram“ auf der Theaterbühne

Theatergruppe führte Komödie im Dorfgemeinschaftshaus auf

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cf
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„Schweinekram und Bio-Wahn“ hieß die Komödie, die die Theatergruppe des MGV Gronau im Dorfgemeinschaftshaus aufführte. Unser Bild zeigt (v.l.) Stefan Trautmann, Alexander Noll, Pauline Schäfer und Doris Stärzel. © Thomas Neu

Gronau. Bio oder konventionell? Eine wichtige Frage, die sich Biobäuerin Lisa und Schweinebauer Heini in der Dorfkneipe fast täglich stellen. In der Kneipe „Zur grunzenden Sau“ geht es da auch schon mal hoch her. Die Komödie „Schweinekram und Biowahn“ präsentierte die Theatergruppe des Männergesangvereins MGV Eintracht Gronau im Dorfgemeinschaftshaus und traf genau den Nerv des Publikums.

Lisa und Heini pflegen ihre Feindschaft, wo immer es geht. „Die alte Bio-Lise geht mir auf den Zeiger“, so Heinis Meinung über die Konkurrentin. Solch scharfzüngige Schlachten werden im Dorfgasthaus ausgetragen. Sehr zum Leidwesen von Gastwirt Freddy. Als örtlicher „Kummerkasten“ klagt ihm jeder sein Leid. Oft sitzt er deshalb zwischen den Stühlen und fühlt sich dabei so gar nicht wohl.

Turbulent wird es, als der polnische Hofhelfer Pavel, der plötzlich auftaucht, auf beiden Höfen anheuert und damit für Lisa wie auch Heini arbeitet. Pavel hat immer viel Durst und das freut natürlich Gastwirt Freddy. Zudem ist Pavel äußerst praktisch veranlagt und hat stets praktikable Ideen – Arbeit möglichst wenig, dafür gutes Geld, so sein Motto. Es gibt noch einen, den Tierarzt Paule, der eine wichtige Rolle bei Landwirten spielt. Dessen Lieblingstier im Dorf ist eindeutig der Zapfhahn von Freddy. Als Paule von Pavel erfährt, löst das bei ihm schiere Ängste um den Pritschenwagen und die Bierkiste darauf aus. Man könne ja nie wissen, bricht es aus ihm heraus. Im Laufe des Stücks gab es weitere, teils deftige Passagen, etliche Klischees und dazu die Lacher aus den Reihen des Publikums.

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Von
Martin Vögele und Jörg-Peter Klotz
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Lisas Tochter Zoey fällt alleine schon anhand der Kleidung aus der Rolle. Im bunten Hippielook betritt sie die Bühne und zieht unbekümmert einen Joint aus dem Stiefel. Die Ware dazu baut die Flower-Power-Frau munter auf dem Biohof der Mutter an. Wo sonst.

Ein ganz anderer tritt mit dem Tierjuror und Chefredakteur von „Die Landsau“, Carl Penetranti, auf die Bühne. Er kommt, um Heinis besten Zuchteber Hans zu prämieren. Doch, oh Schreck, der Eber ist im entscheidenden Moment spurlos verschwunden und so bekommt Lisas bestes Schwein im Stall die Prämierung. Nicht nur dadurch droht die Situation zu eskalieren und völlig aus dem Ruder zu laufen. Als es um die Entführung des Ebers geht, fällt Heinis Verdacht sofort auf Lisa. Öfters taucht der Landwirt in der Kneipe auf und heult sich bei den anderen aus, da sein Eber immer noch verschwunden ist.

Pavel fällt auf, als er heimlich eine Schubkarre durch die Gaststube fährt. Lugt da nicht ein Schweinsrüssel heraus? Das passiert sogar ein zweites Mal. Man erahnt die Schweinerei schon, als Penetranti ihn ertappt: „Ist das Schwein tot?“, fragt er. „Das Schwein ist nicht tot, es ist nur betrunken!“, antwortet Pavel. Der Zeitungsmann sieht schon die Schlagzeile: „Polnischer Knecht schiebt kranke Sau in Gaststube!“ Am Ende stellt sich heraus, dass Pavel die prämierte Sau und den prämierten Eber kidnappen wollte, um sich in seiner Heimat selbst eine Schweinezucht aufzubauen. Oft muss sich Pavel deshalb um Kopf und Kragen reden.

Herzhaft und erfrischend, wie die Darstellenden die einzelnen Szenen meisterten. Dafür ernteten sie vom Publikum auch zwischendurch Applaus. Doch wie konnte es bei einer Komödie anders sein, als dass sich die Protagonisten auf der Bühne am Ende alle wieder vertrugen, nachdem sie reinen Tisch gemacht hatten. Für ihre tolle Leistung bekamen sie von den Gästen im Saal auch am Ende noch einmal reichlich Applaus für ihre Darbietung.

In zwei Pausen hatten die Gastgeber reichlich für Speisen und Getränke gesorgt und das Publikum nahm das Angebot gerne an.

Die Darsteller: Doris Stärzel, Thorsten Hoffmann, Alexander Noll, Stefan Trautmann, Lukas Pfeifer, Pauline Schäfer, Ben Kupper; Souffleuse: Lissy Lies. cf

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