Kur- und Verkehrsverein Auerbach

Reinhard Bauß geht in die Verlängerung

Vorsitzender bleibt für weitere drei Jahre am Ruder / Angelika Schmidt-Czypull neue Stellvertreterin

Von 
Thomas Tritsch
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Der Vorstand des Kur- und Verkehrsvereins Auerbach um seinen Vorsitzenden Reinhard Bauß (Mitte) bei der Jahreshauptversammlung. © Thomas Neu

Auerbach. Im Juni 2021 hatte Reinhard Bauß die Führung des Kur- und Verkehrsvereins Auerbach übernommen. Eine wichtige Personalie während einer schwierigen Phase, nachdem das Vorgänger-Gremium – mit Ausnahme von Schriftführerin Ingrid Stühling – bereits Ende 2020 angekündigt hatte, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen.

Die Suche nach einem Nachfolgerteam, das den Traditionsverein weiterführt, war erfolgreich. Und so geht es auch weiter: Denn während der vergangenen drei Jahre an der Vorstandsspitze ist Bauß auf den Geschmack gekommen. „Die Arbeit macht richtig Spaß!“, betonte er bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung am Montagabend.

Nachfolger gesucht: „Ich klebe nicht an meinem Stuhl“

Nach einstimmiger Wiederwahl geht der Vorsitzende also in die Verlängerung. „Ich klebe aber nicht an meinem Stuhl“, so Bauß, der die Vereinsführung nach wie vor am liebsten in jüngere Hände legen würde. Wer bereit für eine Nachfolge sei, der möge sich bitte frühzeitig melden, denn der Übergang im Vorstand soll möglichst fließend und reibungslos erfolgen. Bei der Sitzung in der TSV-Vereinsgaststätte Weiherhaus stand aber noch eine weitere wichtige Entscheidung an: Nach dem Tod von Günther Kuch im Juni 2022 war Ulrich Hofmockel alleiniger stellvertretender Vorsitzender. Mit der Wahl von Angelika Schmidt-Czypull ist diese Doppelposition nun wieder komplett.

Alle weiteren Ämter bleiben unverändert: Geschäftsführer ist weiterhin Karl-Heinz Weigold (Administration und Verbandswesen), den Reinhard Bauß als perfekten Partner an der Vereinsspitze lobte. „Die Zusammenarbeit klappt glänzend. Ohne ihn würde ich nicht weiter machen!“ Als Kassenwart wurde Holger Osterburg bestätigt, die Homepage wird nach wie vor von Webmaster Michael Kärchner verwaltet.

Ingrid Stühling übernimmt für weitere drei Jahre den Bereich Protokolle und Dokumentation. Dem erweiterten Vorstand gehören an: Gisela Hamel („Auerbacher Leben“), Horst Knop (Pressewart), Ralph Stühling (Interessengemeinschaft Auerbacher Vereine) sowie Sven Kempa (Marketing) und Björn Höser vom Gewerbekreis. Flankiert wird der Gesamtvorstand von den Abteilungsleitern Gabriele Mundt für die Gruppe „Kunst im Fürstenlager“ und Fritz Becker (Auerbacher Kerb).

Im Namen der noch recht neuen Abteilung „Chorissimo“ berichtete Frauke Jäger von einem erfolgreichen Start der Konzerte und Gastspiele. Das Ensemble besteht derzeit aus rund 45 Mitgliedern. Im Januar 2025 soll wieder ein Chorwochenende organisiert werden, bereits am 22. September ist ein Auftritt im Rahmen der „Auerbacher Konzerte“ geplant, die bislang unter dem Titel Kurkonzerte stattgefunden hatten.

Aufgrund der stilistischen Öffnung der Reihe hat man sich auf einen anderen Namen geeinigt. Laut Reinhard Bauß ein Markenzeichen des Vereins, der im vergangenen Jahr fünf Konzerte im Kronepark sowie im Bürgerhaus veranstaltet hatte. Das Interesse des Publikums ist weiterhin hoch.

Das Kerngeschäft des Kur- und Verkehrsvereins wird zu einem prominenten Teil mit der Kerweabteilung assoziiert. „Ohne die geht eigentlich nichts“, so der Vorsitzende. Kaum eine Veranstaltung komme ohne deren Unterstützung aus.

Die Rückkehr des Traditionsfests in den Kronepark im Herbst 2023 wurde durch einen hohen Aufwand aus den eigenen Reihen geschafft, sagte Bauß. Fritz Becker hofft, dass die vakanten Posten im Vorstand der Abteilung bald wieder besetzt werden können.

Zum neuen Logo wurde auch ein neuer Flyer gestaltet

Die regelmäßigen Ausstellungen im Damenbau des Fürstenlagers konnten trotz des Rückzugs der Kunstfreunde Bergstraße weitergehen: Der Abteilung sei es aus eigener Kraft gelungen, die Galerie zu bestücken und deren Finanzierung zu sichern, sagte Bauß.

Gabriele Mundt gab einen Überblick über die einzelnen Künstler. 2023 hatten knapp 2000 Gäste die Ausstellungen besucht.

Weniger rosig sieht es bei der Monatszeitschrift des Vereins aus. Das „Auerbacher Leben“ finanziert sich ausschließlich über Werbeeinnahmen, die allerdings zunehmend schwerer zu generieren sind, so der Vorsitzende. „Wir wissen momentan nicht, wie lange die Finanzierung noch gesichert sein wird.“

Bereits fest terminiert ist die Ausrichtung einer Seniorenmesse am 26. Mai, die der Verein im Schulterschluss mit der Arbeiterwohlfahrt Auerbach und der TSV im GGEW-Sportzentrum veranstalten wird. Das Format wurde von Horst Knop angeregt und umfasst neben Infoständen auch Fachvorträge und Mitmachangebote. Man hofft nun auf eine ähnlich positive Resonanz wie auf den neu geschaffenen Frühlingsempfang, der am 10. März im Bürgerhaus zahlreiche Gäste angelockt hatte (wir haben berichtet).

Die Kooperation mit dem Ortsbeirat, dem Gewerbekreis und der IAV habe gut funktioniert, so Reinhard Bauß. Einer Fortsetzung im nächsten Jahr, dann mit kleinen Verbesserungen im Detail, soll nichts im Wege stehen. Der Empfang war gleichzeitig der Auftakt des Mina-Katzenmeier-Jahrs. Die Mundart-Dichterin wurde vor 125 Jahren geboren, ihr umfangreiches Werk soll das Jahr über auf verschiedene Kanäle bekannter gemacht werden.

Die positive Außendarstellung des 1866 gegründeten Kur- und Verkehrsvereins soll neben der Präsenz bei Veranstaltungen auch über Imagemaßnahmen forciert werden. Zusätzlich zur Vorstellung eines neuen Logos, das auch auf den neuen Poloshirts sehen ist, haben Michael Kärchner und Sven Kempa einen neuen Flyer gestaltet. Reinhard Bauß sieht den Verein in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Aber auch finanziell ist die Lage recht stabil, wie Holger Osterburg mitteilte. Trotz 16 Austritten habe man im letzten Jahr insgesamt 59 neue Mitglieder aufgenommen – darunter allein 45 aus der neuen Chor-Abteilung. Aktuell zählt der Traditionsverein 329 Mitglieder.

Ortsvorsteher Robert Schlappner dankte dem Vorstand und allen Mitgliedern für die geleistete Arbeit zum Wohle Auerbachs, das sich seit Mai weiterhin „Luftkurort“ nennen darf. Dem aufgefrischten Prädikat war ein langer Prüfungsprozess vorausgegangen, bei dem auch der Verein eingebunden war.

Eine erneut positive Entscheidung sei keineswegs selbstverständlich gewesen, so der Vorsitzende, der im Rahmen der Hauptversammlung auch an Fritz Krauß erinnerte, der nach rund 60 Jahren Mitgliedschaft im Mai 2023 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Zwei Wochen später verstarb der Auerbacher Ortschronist. Sein Archiv und historischer Nachlass wird seither von seinem Sohn Frank verwaltet.

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