Bensheim. Nein, das Wetter am Wochenende war alles andere als freundlich: Der Frühling hatte sich kurzfristig hinter dunklen Wolken verkrochen und schickte statt Sonnenstrahlen Wind und hie und da ein paar Regenschauer.
Der erste Ostermarkt rund um den hübsch dekorierten Nibelungenbrunnen in der oberen Fußgängerzone von Bensheim hätte wahrlich bessere Bedingungen verdient gehabt – trotzdem ließen sich Aussteller und Besucher beim Einkaufsbummel am Samstag von den Wetterkapriolen nicht beeindrucken.
„Besser als befürchtet“, zeigte sich etwa Birgit Siefert, Vorsitzende des Familienzentrums Bensheim, durchaus zufrieden. Der Stand, den sie gemeinsam mit Mitarbeiterinnen betreute, war vor allem für Kinder ein Anziehungspunkt. Dort konnten sie mittels einer besonderen Technik wunderschöne Muster auf Ostereier „malen“. Dazu wurden die Eier zunächst auf Holzstäbchen gesteckt, anschließend in ein Gefäß mit Marmorierfarben eingetaucht und hin und her gedreht. Die individuellen „Kunstwerke“ konnten dann nach dem Trocknen abgeholt und mit nach Hause genommen werden.
In der Schreinerei der Behindertenhilfe Bergstraße hatte man Überstunden eingelegt, um beim Ostermarkt in der oberen Fußgängerzone die kunterbunte Hasenfamilie aus Naturhölzern vorzustellen: große Hasen, kleine Hasen, bunte Langohren und grasgrüne Frösche, listige Füchse sowie rote, gelbe und weiße Tulpen.
„In diesem Jahr sind besonders Häschen mit aufgemaltem Gesicht gefragt“, informierte ein Werkstatt-Mitarbeiter die Kunden. Das gesamte Sortiment – und noch viel mehr – gibt es übrigens das ganze Jahr über im „IdeenReich“ in der Darmstädter Straße 150 in Auerbach zu kaufen.
Auch eine Reihe privater Kreative und Hobbykünstlerinnen aus der Region – unter anderem aus Heppenheim, Bensheim, Einhausen, Seeheim und Groß-Gerau – zeigten ihre dekorativen Unikate und Handarbeiten mit und ohne österliche Motive. Beispielsweise handgemachte Grußkarten mit Hasenöhrchen, praktische Tabletts und Körbe aus Peddigrohr und Seegras, wunderschöne Halsketten aus abgelegten Krawatten und kunstvolle Hühner-, Gänse- und Nandu-Eier (aus dem Vogelpark) mit Schmetterlings-, Blumen-, Vogelmotiven und orientalischen Mustern, die jeden Frühlingsstrauß und jeden Kaffeetisch aufhübschen. Hergestellt wurden sie mit einer aufwändigen Serviettentechnik.
„Arbeit für die Seele“ nannte eine Ausstellerin ihre individuellen Kuchen- und Kaffeebestecke, deren Griffe sie mit Einhörnern, Osterhasen, Minnie-Maus und knackig roten Erdbeeren aus Fimo-Knet modelliert hat. Allesamt Unikate, die zwar nicht spülmaschinentauglich sind, aber mit der Hand gewaschen viele Jahre überleben sollen. Ihre Liebe zu Pilzen „Mushrooms & Blooms“ lebt eine Hobbykünstlerin in einem außergewöhnlichen Hobby aus. Sie faltet auf Weingläsern, Ikea-Vasen und anderen Gefäßen Lampenschirme aus geöltem, wasserfestem, selbst bemaltem Fotopapier und stellt Teelichter oder LED-Leuchtketten hinein. Die leuchtenden Motive sind eindeutig: Pilze unterschiedlicher Art und Blüten.
Handgemachte Seifen – sogar ein Blumenbukett aus Seifenblüten –, bedruckte Zierkerzen, selbst designete Keramiktassen, Ansichtskarten, Textilprodukte und andere schöne Dinge machten die Ostermarkt-Premiere am Nibelungenbrunnen zu einem echten Hingucker und Publikumsmagnet.
Einer Fortsetzung im nächsten Jahr – bei hoffentlich angenehmeren Temperaturen – steht nichts im Weg.
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