Bensheim. Freitagmittag, Weiherhausstadion: Die Absperrgitter und ein Container rollen an. Für Chris Roth und sein Team geht es in die heiße Phase vor dem Wettkampf. Bevor am Sonntag (25.) ab 11 Uhr der Startschuss für Jog and Rock fällt, stehen die finalen Vorbereitungen und der Aufbau an.
„Wir sind bereit und gut vorbereitet“, erklärt Roth im Gespräch mit dieser Zeitung. An Routine mangelt es dem Verein Bensheim Marathon als Ausrichter ohnehin nicht, seit 2005 wird die beliebte Laufveranstaltung bis auf wenige Ausnahmen jährlich auf die Beine gestellt. Das Weiherhausstadion als Zentrale mit Start und Ziel ist zwar eine Premiere, aber an den grundsätzlichen Abläufen ändert das nichts.
Knapp 1250 Teilnehmer stehen auf der Meldeliste, ein paar Nachzügler werden am Wochenende erfahrungsgemäß dazukommen. „Mit den Zahlen sind wir, gerade in Relation zu anderen Wettbewerben, zufrieden“, betont der stellvertretende Vorsitzende. Was die Anzahl der Nachmeldungen betrifft, bleibt er ebenfalls entspannt. Man sei offen für alle, gut gerüstet – „die Leute können kommen“.
Wer kurzfristig noch Lust verspürt, die Laufschuhe zu schnüren, kann sich heute (24.) von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag (25.) ab 8 Uhr nachmelden. In diesen Zeiträumen können auch die Startunterlagen auf der Tribüne des Hauptrasens abgeholt werden. Die Organisatoren bitten darum, dies möglichst schon samstags zu erledigen, damit es am Veranstaltungstag nicht allzu hektisch wird, wenn alle auf einmal kommen.
Wie bereits berichtet, werden die bekannten Strecken angeboten: Fünf oder zehn Kilometer (amtlich vermessen) können ebenso bewältigt werden wie die Halbmarathon-Distanz. Abgerundet wird der Sporttag vom Kinder- und Jugendlauf (drei Kilometer) und den Mini-Marathons (450 und 770 Meter).
Seit der Erstausrichtung hat Jog and Rock einen langen Weg zurücklegt. Bei der Premiere vor 17 Jahren waren rund 1100 Teilnehmer dabei. Start und Ziel war damals am Beauner Platz. Zwei Jahre später zog man auf den Marktplatz um, fast 1500 Starter gingen auf die Jagd nach persönlichen Bestzeiten. 2013 verbuchte der Verein den bisherigen Rekord: 2200 Läuferinnen und Läufer wollten es in Bensheim wissen.
Die Zahl ging jedoch in den Folgejahren weiter zurück. Bei der letzten Auflage 2019 waren es noch 1100 Anmeldungen, was hauptsächlich auf die zwangsweise veränderten Streckenprofile zurückgeführt wurde. Dies führte unter anderem dazu, dass der Halbmarathon als Rundenkurs absolviert werden musste.
Schon 2015 musste eine Zwangspause eingelegt werden, weil man sich mit den Behörden nicht auf eine Streckenführung einigen konnte. Es drohte zwischenzeitlich das endgültige Aus. Diesen finalen Schritt konnte man mit viel Einsatz verhindern und befand sich auf dem Weg der Besserung – bis die Corona-Pandemie 2020 und 2021 den Bensheimern und den meisten anderen Ausrichtern einen Strich durch die Rechnung machte.
Mit dem Fixpunkt Weiherhausstadion wagt man nun den Neustart außerhalb der Innenstadt und etwas weiter ab vom Schuss. „Die Routen sind immer eine Kompromisslösung“, bemerkt Chris Roth. Einerseits soll es eine schnelle Strecke für potenzielle Bestzeiten sein, andererseits darf man dem Straßenverkehr nicht zu sehr in die Quere kommen.
Dafür führt der Weg der Läufer durchs Feld, entlang der Westtangente und ins Gewerbegebiet, wo sich die Zahl der Zuschauer am Straßenrand in Grenzen halten dürfte. Immerhin sollten sich die Verkehrsbehinderungen in Grenzen halten. Roth rechnet damit, dass die letzten Läufer nach den Starts ab 11 Uhr das Stadion gegen 13.30 Uhr erreichen. „Dazwischen wird aber nicht die ganze Zeit gesperrt, es sind Durchlässe vorhanden.“
Lange Wartezeiten sollte es nicht geben. Eine neuralgische Stelle ist der Berliner Ring am Kreisel Saarstraße, die Robert-Bosch-Straße wird in Richtung Innenstadt ebenfalls nicht durchgängig befahrbar sein. An den Kreisverkehren nach Schwanheim und bei Pfitzenmeier kann es ebenfalls zu Behinderungen kommen.
Die Verantwortlichen setzen unterwegs auf gegenseitige Rücksichtnahme, zumal man aus personellen Gründen nicht an jeder Ecke einen Streckenposten aufstellen kann. Roth glaubt nicht an große Konflikte an der Strecke – was selbstredend immer vom Zusammenspiel aller Beteiligten abhängt.
Er appelliert darüber hinaus an die gesunde Selbsteinschätzung der Läufer beim Start. Eine Einteilung in Startblöcke wird es nicht geben, so dass jeder selbst entscheiden muss, ob er von vorne oder weiter hinten ins Rennen geht. „Generell sollen über fünf und zehn Kilometer diejenigen vorne stehen, die für die Hessischen Meisterschaften gemeldet haben – und die ambitionierteren Läufer.“ Wer es gemütlicher angehen lassen möchte oder nicht unbedingt auf ganz hohem Hobbysportler-Niveau performt, für den empfiehlt sich ein Plätzchen im Mittelfeld oder am Ende der Gruppe.
Wie auch immer: Der Verein ist zuversichtlich, wieder ein schönes und spannendes Laufsportereignis auf die Beine gestellt zu haben – und dass sich der ehrenamtlich und fünfstellige finanzielle Einsatz am Ende des Tages auszahlt.
Info: Ausführliche Informationen unter www.bensheim-marathon.de
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