Bensheim. Normalerweise rocken im Musiktheater Rex in Bensheim Bands, Liedermacher oder Kabarettisten die Bühne – jüngeres Publikum ist dabei meist eher eine Seltenheit. Am Samstagabend aber zeigte das Haus, dass es auch ganz anders geht: Mit der Premiere von „Boiler Rex“, der ersten Technoparty im Rex, wurde das traditionsreiche Theater zum Club. Das Ziel war klar: Junge Menschen in die Location holen – und das Vorhaben ging auf. Bereits beim Einlass um 19 Uhr strömten die ersten Gäste in den Saal, noch war es relativ ruhig, doch die Vorfreude war spürbar, und die Stimmung baute sich Schritt für Schritt auf.
Initiator des Abends war der Bensheimer DJ Romeo, der gemeinsam mit weiteren Acts für ein abwechslungsreiches Programm sorgte. „Das Rex hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, das mal auszuprobieren“, erzählt er im Gespräch mit dem BA. Für ihn sei es eine besondere Chance: „In der Umgebung gibt es für Jugendliche kaum Angebote im Bereich Techno. Gerade Hard Techno braucht den richtigen Ort – hier im Rex haben wir ihn gefunden.“
Bereits im Vorfeld hatte Romeo gemeinsam mit anderen Verbündeten über Social Media die Werbetrommel gerührt, um möglichst viele Interessierte zu erreichen. Die Kombination aus Vorfreude, Musikbegeisterung und Social-Media-Promotion zeigte Wirkung: Auch wenn zu Beginn noch einiges frei war, zog sich die Menge langsam auf die Tanzfläche und die Energie im Raum wuchs mit jedem Track.
Zum Auftakt brachte Marius Sandro mit klassischem Techno die ersten Reihen zum Tanzen. Schon seine Beats ließen die ersten Gäste die Arme in die Luft reißen und die Füße im Takt bewegen. Danach übernahm De White mit schnellen Bounce-Beats, die den Saal weiter in Bewegung brachten. Unterstützt wurde er zeitweise vom DJ Lasquale, was das Set noch abwechslungsreicher und dynamischer machte. Besonders euphorisch reagierte das Publikum beim gemeinsamen Set von Romeo und De White: tranceartige Klänge trafen auf kraftvolle Drops, und bekannte Songs wurden geschickt in die Beats integriert, sodass die Gäste vertraute Melodien in neuem, energiegeladenem Gewand erlebten.
Das Publikum war bunt gemischt
Zum Finale schließlich stand Romeo allein am Pult und lieferte kompromisslosen Hard Techno. Endlich war die Tanzfläche richtig gefüllt, und die Beats zogen die Leute förmlich nach vorn. Romeo versteht es, die Menge zu begeistern: Schon beim Sundaze Festival in Bensheim füllte er die Tanzfläche mühelos, und auch im Rex brachte er die Gäste sofort in Bewegung. Mit treibenden Basslines, kraftvollen Drops und energiegeladenen Übergängen ließ er keinen Fuß stillstehen. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, und der Saal verwandelte sich in einen pulsierenden Club voller Energie. „Besonders bei Romeos Set habe ich die Beats richtig gespürt, die Stimmung war einfach unglaublich – so ein Event hat dem Rex hier wirklich gefehlt!“, schwärmt eine Besucherin.
Obwohl die Party vor allem junge Menschen ansprechen sollte, war das Publikum bunt gemischt. Neben Jugendlichen und Studierenden feierten auch einige ältere Gäste – zum Teil Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern gekommen waren. Die Mischung der Altersgruppen sorgte für eine besondere Atmosphäre: Alle tanzten zusammen, ließen sich von der Musik mitreißen und genossen den Abend in vollen Zügen.
Nach diesem gelungenen Auftakt könnte „Boiler Rex“ der Startschuss für eine neue Veranstaltungsreihe im Rex sein. Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatte die Leitung des Musiktheaters angekündigt: „Wenn es gut angenommen wird, überlegen wir, das öfter zu machen und fest ins Programm des Rex aufzunehmen.“
Die ausgelassene Premiere spricht dafür, dass das Konzept eine Zukunft hat – und dass das Rex mit „Boiler Rex“ künftig auch für die jüngere Generation ein Ort der elektronischen Musik werden könnte.
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