Kultur - Filmporträt "Hinter den Kulissen" von Rolf Bormuth hatte am Freitag Premiere

Liebeserklärung an das PiPaPo-Theater

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Rolf Bormuth hat einen Film über das PiPaPo-Theater in Bensheim gedreht. Am Freitag hatte das liebevolle Porträt im Kellertheater Premiere.

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Bensheim. Eigentlich wollte Rolf Bormuth einen Film über "Bensheim im Wandel der Jahreszeiten" drehen. Bis er sich mit dem Theatervirus infizierte und am PiPaPo im wahrsten Sinne des Wortes hängenblieb.

Aus dem geplanten Stadtporträt wurde stattdessen ein "Kaleidoskop der Liebe", wie der Bensheimer Filmemacher selbst seine frisch entfachte Begeisterung für das kleine Kellertheater beschreibt. Und er schwärmt geradezu vom "unglaublichen Engagement der professionellen Laiendarsteller, die aus purer Leidenschaft spielen". Und zwar in ihrer Freizeit: Ihr Geld verdienen sie als Rettungssanitäter, Architektin und als Hufschmied - um nur drei Beispiele von vielen zu nennen.

Eineinhalb Jahre trieb er sich sozusagen im PiPaPo herum und war "hautnah an den Schauspielern dran". Und immer und überall hatte er seine Kamera im Anschlag: Bormuth war stiller Zuschauer bei den Proben, linste den Schauspielern Backstage beim Schminken über die Schulter, war beim Anfertigen und Aufbau der Kulissen mit dabei und Gast etlicher Premieren. Wenn sich der Vorhang hob und das Scheinwerferlicht anging, hatte er mindestens genauso viel Lampenfieber und Bauchkribbeln wie die Laiendarsteller auf der Bühne.

Aus insgesamt mehr als zehneinhalb Stunden Filmmaterial hat der Werbefachmann anschließend in seinem privaten Studio in monatelanger Arbeit einen bezaubernden Film von knapp 28 Minuten Länge geschnitten. Titel: "Hinter den Kulissen".

Er zeigt in kurzen Szenen, wie viel Schweiß es die Schauspieler kostet, bis der Text "sitzt" und der Regisseur restlos zufrieden ist. Er zeigt aber auch, mit wie viel Freude das Ensemble bei der Sache ist und so lange Gestik und Mimik einstudiert, bis auch die kleinste Unsicherheit ausgemerzt ist.

Am Freitagabend hatte der PiPaPo-Film "Hinter den Kulissen" Premiere. Dr. Jürgen Rehm vom PiPaPo-Vorstand - dessen Stimme auch auf der Leinwand zu hören ist- begrüßte die zahlreichen Premierengäste im gut besuchten Theaterkeller. Dass der Film über das kleine Theater mitten im Herzen der Stadt zu einer einzigen Liebeserklärung des Filmemachers, Kameramanns, Regisseurs, Lichttechnikers und Cutters Rolf Bormuth werden würde, war so von Anfang an nicht vorhersehbar. Für den Bensheimer Kreativen ist das PiPaPo "ein Stück Kultur, das weit über die Grenzen von Bensheim hinaus strahlt". Die Musik zum Film hat Sona Lenhardt komponiert.

Auf der Leinwand zu sehen ist auch Annett Fischer, die sich der Gruppe der "Theater Kids" angenommen hat und dem Nachwuchs auf die Sprünge hilft. Außerdem bietet der Theaterkeller Schulen die Möglichkeit, hier ihre Stücke vor Publikum aufzuführen.

Rolf Bormuth ist Selfmademan: Seitdem er vor etwa zwei Jahren seinen ersten Film gedreht hat, hat ihn die Arbeit mit der Kamera nicht mehr losgelassen. Die Idee für ein neues Drehbuch hat er bereits fix und fertig im Kopf.

Das knapp 30 Minuten lange Porträt "Hinter den Kulissen" kann demnächst auf der Internetseite des PiPaPo-Kellertheaters angesehen werden. gs

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