Kundgebung

Kundgebung: Eine Bensheimer Lichterkette für die Demokratie

Das „Bündnis für Demokratie und Zivilcourage" hatte in die Bensheimer Innenstadt eingeladen - und mehrere hundert Teilnehmer kamen.

Von 
Thomas Zelinger
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Zwischen 400 und 600 Menschen kamen am Sonntagabend zur Kundgebung für Demokratie und bildeten gemeinsam eine Lichterkette. © Thomas Zelinger

Bensheim. Es war ein wahres Lichtermeer, das da in der hereinbrechenden Nacht zwischen Dämmerung und Dunkelheit die Bensheimer Innenstadt am Sonntag erleuchtete. Und es sollte ein Zeichen für die Pflege der Demokratie und des Demokratieverständnisses in diesem Land sein. „Hoffnungslicht – Wir sind die Brandmauer“ hatten die Veranstalter vom „Bündnis für Demokratie und Zivilcourage“ das knapp einstündige Miteinander betitelt. Die Lichterkette sollte, dies war im Vorfeld angekündigt worden, „ein klares Zeichen gegen die Zusammenarbeit demokratischer Parteien mit der extremen Rechen“ sein.

Hunderte Menschen aus Bensheim und der Umgebung waren zu der Kundgebung gekommen. Ein Beobachter ging von rund 600 Teilnehmenden aus, die Polizei sprach im Verlauf der Veranstaltung von etwa 400. Quer durch die Generationen waren Menschen gekommen, um mit Kerzen und Lampen ihre Solidarität mit dem Aufruf zum sorgsamen Umgang und zum Erhalt der Demokratie zum Ausdruck zu bringen. Aktueller Anlass für die Lichterkette war das politische Geschehen der vorangegangenen Tage in Berlin, bei dem die Bundes-CDU die Zustimmung der AfD in Kauf nahm, um zu einer Mehrheit für einen Antrag im Bundestag zu kommen.

Seitens der Veranstalter der Lichterkette in Bensheim hieß es hierzu: „Dies stellt einen Dammbruch dar, der den gesellschaftlichen Konsens gegen rechtsextreme Politik untergräbt“. Neben dem Erhalt der Demokratie ging es den Veranstaltern ebenso um den Erhalt der Menschenrechte und einer wehrhaften Gesellschaft. Die Lichterkette war als symbolische Brandmauer gegen Rechtsextremismus angelegt.

Schon in der Begrüßung und auch in abschließenden Worten zeigten sich die Initiatoren beeindruckt und ergriffen vom Zuspruch, den ihr Aufruf fand. In einer kurzen Rede war es eine Sprecherin des „Bündnisses für Demokratie und Zivilcourage“, Hannah Ferber, die betonte: „Es ist gut, dass wir heute hier sind – nicht, um große Reden zu halten oder in erster Linie politische Debatten zu führen, sondern um ein starkes und positives Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Entschlossenheit.“ Und sie merkte an: „Heute wollen wir zeigen, dass wir nicht alleine sind in unserem Widerstand gegen die Kräfte, die unsere Gesellschaft spalten und die Demokratie gefährden.“

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Ihren Anfang nahm die Veranstaltung in Bensheim mit der Ansprache auf dem Marktplatz, sodann zog sich die Lichterkette durch Teile der Bensheimer Innenstadt. Die Teilnehmenden waren eingeladen, in Stillen ihren Gedanken nachzugehen, miteinander ins Gespräch zu kommen und auch gemeinsam zu singen. In einer ersten Zwischenbilanz am Rande der laufenden Veranstaltung sprach die Polizei von einer Kundgebung ohne Zwischenfälle.

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