Bensheim. Starke Kids, engagierte Eltern und ein Team von 31 Erzieherinnen, Erziehern, Praktikanten und FSJ‘lern, mit denen man Pferde stehlen kann. Zumindest für die Drei- bis Sechsjährigen der Kindertagesstätte Kappesgärten scheint also die Welt in Ordnung zu sein. Dies spiegelte zumindest auch der Besuch des jährlichen Frühlingsfestes wider, das zeitgleich mit dem 25-jährigen Jubiläum gefeiert wurde. Gefühlt hundert Kinder – ebenso viele, wie Plätze in der Kita zur Verfügung stehen – waren gekommen, um gemeinsam mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden zu singen, zu spielen und eine Menge Spaß zu haben.
Die große Geburtstagsfete, die dank des überraschend schönen und trockenen Frühlingswetters im Freien stattfinden konnte, stand – wie das gesamte Kindergartenjahr 2025 – unter dem Motto „Im Reich der Helden“. Man wolle damit ausdrücken, dass es keine Superkräfte braucht, um ein Held zu sein, sondern dass Kinder kleine Alltagshelden sind, erklärte Kita-Leiterin Nicole Stallone. Die Nachfolgerin von Hildegard Krapp, die 2022 in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde, bedankte sich zu Beginn der Jubiläumsfeier bei allen Mitwirkenden, den Helden-Kindern, ihrem „tollen Team“, dem Elternbeirat mit seinem Vorsitzenden Andreas Ekhardt, dem Förderverein, allen Eltern, der alevitischen Gemeinde für die Überlassung der Sitzgarnituren und dem Ehepaar Juchum. Letzteres hatte exklusiv zum 25-Jährigen ein Theaterstück über die Suche nach Heldinnen und Helden geschrieben und die passende Musik dazu komponiert. „Man muss nicht laut sein, um wichtig zu sein“ und „Wir sind alle Heldinnen und Helden“, so die Botschaft der Eltern-Aufführung, die mit einem Riesenapplaus endete.
Helden-Songs und Überraschungstorte
Der offizielle Teil der Feier war damit noch längst nicht vorbei. Mehrere Kita-Gruppen unterhielten die Besucher mit ihren ganz persönlichen Helden-Songs, das Küchen-Team mit Katja, Maria, Jeanette und Stephanie stellte seine dreistöckige Muffin-Überraschungstorte vor, und im Turnsaal wurden die Gäste durch die Helden-Ausstellung geführt. In einer begleitenden Videopräsentation fragten Mädchen und Jungs dort ihre Freunde, aber auch Eltern und Fachkräfte nach ihrer Heldin, beziehungsweise ihrem Helden. Von Spiderman, Batman, Elsa, „meine Mama, weil sie ganz viel kocht“, bis zu Pippi Langstrumpf, Bibi Blocksberg und Robin Hood war alles dabei.
Bürgermeisterin Christine Klein, die in Begleitung der Ersten Stadträtin Nicole Rauber-Jung in die Kita Kappesgärten gekommen war, blickte auf das Gründungsjahr des Kinderhauses vor 25 Jahren zurück, in dem es lediglich drei städtische Kitas mit zehn Plätzen für Kinder unter drei Jahren und lange Wartelisten gab. Heute, so Klein, stehen rund 400 U3-Plätze zur Verfügung und Armin Zeissler, Teamleiter Kinderbetreuung, „macht immer das Unmögliche möglich“. Wartelisten gehörten der Vergangenheit an.
Die jährlichen Ausgaben der Stadt für die Kinderbetreuung von 19 Millionen Euro bezeichnete sie als „gut investiertes Geld“. Gleichwohl fühlten sich die Städte vom Bund und den Ländern im Stich gelassen. Die Bürgermeisterin kam ebenso nicht umhin, die „schwierige finanzielle Lage der Stadt“ anzusprechen, durch die man versuche, „mit einem blauen Auge davonzukommen“. Ein Kompliment sprach sie dem Team der Kita Kappesgärten für deren „große Kontinuität“ aus.
Weiter ging es im Programm mit der Eröffnung des reichhaltigen, von Familien gespendeten Buffets, einer großen Versteigerung mit dem Titel „Helden vor Ort – Kinder sind Meister der Bewegung, Künstler, Akrobaten, Forscher und Diplomaten“ und den unterschiedlichen Experimentier-, Bastel- und Spielaktionen auf dem Freigelände.
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