Kunst im Fürstenlager

KiF-Mitglieder stellen im Damenbau aus

Gemeinschaftsausstellung der Künstlergruppe unter dem Titel „Collagen – Zusammenspiel der Teile“

Von 
eba
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Im Damenbau im Fürstenlager wurde die Mitgliederausstellung der Gruppe „Kunst im Fürstenlager“ eröffnet. © Thomas Zelinger

Auerbach. Gabriele Mundt begrüßte am Samstagnachmittag als Leiterin der Gruppe Kunst im Fürstenlager (KiF) des Auerbacher Kur- und Verkehrsvereins nicht nur eine große Zahl von Gästen zur Vernissage, sondern auch zwei neue Akteure im Damenbau.

Nachdem die Kunstfreunde Bergstraße, mit denen sich der Auerbacher Kur- und Verkehrsverein bislang die Ausstellungstätigkeit geteilt hatte, im Damenbau nicht mehr vertreten sein wird, hat das Vereinsmitglied Carola Müller die Verantwortung für vier Ausstellungen im Jahr übernommen – die erste davon war schon im Februar zu sehen und stieß auf sehr großes Publikumsinteresse. Außerdem wird es 2024 zwei Ausstellungen der Behindertenhilfe Bergstraße geben, die erste davon im Juni: unter dem von einem der dann ausstellenden Künstler gefundenen Titel „Kunst ist wie Heilkräutertee“.

„Kunst ist ein Angebot“, erklärte Gabriele Mundt auf die in der aktuellen Schau „Collagen – zusammen spiel der teile“ als Gemeinschaftsausstellung der KiF-Mitglieder dargebotene Mischung und verwies – in Auslegung des in der Ausstellung als Bildtitel auftauchenden Zitats des surrealistischen Dichters Paul Éluard „Die Erde ist blau wie ein Orange“ – auf den Reiz, den es hat, die Dinge zu vermischen und damit etwas Neues auszudrücken.

Ein ehrgeiziges Experiment

Und das Vermischen ist bei dieser neuen Jahresausstellung des Vereins geradezu Programm: Alle Teilnehmenden waren aufgefordert, je drei quadratische Leinwandbilder mit 30 Zentimeter Seitenlänge beizusteuern, mit minimalen thematischen und farblichen Vorgaben, die jedoch die Kombinierbarkeit der einzelnen Arbeiten gewährleisten sollten. Ziel war es nämlich, aus den abgegebenen Bildern jeweils ein neues Ganzes aus vier bis sechs Teilen zusammenzustellen. Ein ehrgeiziges Experiment, das mitunter – aber nicht immer – gut gelungen ist. Für den Betrachter ist es dabei ein unterhaltsames Spiel, nicht nur das neue Ganze zu betrachten, sondern dieses auch wieder in seine ganz individuell gestalteten Teile zu zerlegen – da treffen realistische Landschafts- oder Naturdarstellungen auf nüchterne konstruktivistische Ansätze, zart Gestricheltes auf Plakatives und detaillierte Ausformulierungen auf klare Reduktion.

Dazwischen gibt es allerlei Einzelwerke zu entdecken, die ganz dem persönlichen künstlerischen Ansatz entsprechen. Nicht alle, aber viele haben sich auch hier dem gestellten Thema „Collage“ unterworfen. Etwa, indem einzeln aquarellierte Insekten ausgeschnitten und zu einem großen Bild zusammengesetzt werden. Oder, indem ein Mosaik aus vielen einzelnen Fotos entsteht. Nicht nur aus dem ganzen Foto, auch aus digital erstellten Teilen davon lassen sich neue Bilder bauen, so zeigt die Ausstellung.

Objekte aus der realen Welt

Mitunter finden Objekte aus der realen Welt Eingang ins Werk, etwa eine Halskette oder Dekoartikel. Aber auch immer wieder Ausschnitte aus Zeitungen und Magazinen. Und es gibt einige Arbeiten, die sich durchaus als Reverenz an die große Pionierin der Collage Hannah Höch verstehen lassen – mit aktualisierter politischer Botschaft. Eine Art Collage war sogar die musikalische Umrahmung der Vernissage, die Berthold Mäurer mit der Gitarre übernahm, Motto: „Ich spiele, was mir einfällt“ – und das waren entspannte bis temperamentvolle Melodien, gut zu hören an einem sonnigen Samstagnachmittag.

Von der Gruppe Kunst im Fürstenlager haben teilgenommen: Jana Keller, Kaija Diehl, Uschi Webler, Barbara Kellner, Gabriele Mundt, Berthold Mäurer, Ute Rappel, Loban Sabbagh, Helga Rummel, Hanna Stross, Yetkin Songür, Christa Kohl, Klaus Bieleit, Doris Bambach und Bernhard Schroth. eba

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