Bensheim. Während die Jugendlichen hierzulande sich auf den anstehenden Frühling freuen und die größte Sorge noch die bevorstehende Klausurenphase ist, bedarf es Mut, sich der Realität der gleichaltrigen Jugendlichen in der Ukraine zu stellen.
Vor den Schulzensuren hat in dem seit über einem Monat unter Angriff stehenden osteuropäischen Land wohl niemand mehr Angst. Erschreckend hierbei sei nicht nur, so die Karl-Kübel-Schule in Bensheim in einer Pressemitteilung, dass russische Bomben keinen Halt vor zivilen Zielen wie Schulen, Waisenhäusern und Geburtskliniken kennen, sondern auch, dass junge Männer ab dem Alter von 18 Jahren („militärisch brauchbar“) ihr Land nicht mehr verlassen dürfen und somit ganze Familien an den Grenzen zerreißen.
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Adrian Schnellbächer und Eray Demir, Schülersprecher und Präsident des Abiturkomitees der Karl-Kübel-Schule (KKS), durften im unmittelbaren Schulumfeld feststellen, dass der russische Angriffskrieg auch ihren Mitschülerinnen und Mitschülern schwer zusetzt. Schulinterne Gespräche mit Kollegium und Schülerschaft und eine Umfrage auf der schulexternen Instagramseite @abi.kks.2022, erstellt von Eray Demir, stellten schnell eines klar: Die KKS will helfen.
Tatkräftig traten Louisa Neher, Melissa Czampik und Connor Rothenheber dem engagierten Duo bei und machten es sich zur Aufgabe, die Hilfsbereitschaft der Schulgemeinde in Taten umzusetzen und Spenden zu sammeln.
Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße, den die Idee der Schülerinnen und Schüler sofort begeisterte und der seine Unterstützung zusicherte, lobte den Tatendrang junger Schüler und betonte die Wichtigkeit unserer Aktion.
Großen Anklang fand die Spendenaktion auch bei Michael Steffan, Schulleiter der KKS, der im gesamten Kollegium zum Spenden aufrief und sich stolz auf seine Schülerinnen und Schüler zeigt.
Insgesamt konnten so vom an zwei Tagen 600 Euro zusammenkommen, welche nun Rettung, Schutz und Hilfe dort bieten sollen, wo es am meisten nötig ist. Gezielt haben die Schüler sich hierbei für das Leisten humanitärer Hilfe entschieden und entschlossen sich für das Spendenziel Aktionsbündnis Katastrophenhilfe, eine Kooperation von DRK, Diakonie, Unicef und Caritas.
Wichtig ist es den Schülern zu erwähnen, dass neben der Hilfe für die Ukraine auch die generelle Sensibilisierung gegenüber dem Leid in der ganzen Welt ein Ziel der Aktion war.
„Ein europäischer Krieg mit zivilem Leiden ist ohne Frage das aktuelle Leid der Welt, darf aber keineswegs den andauernden Genozid der Uiguren, die Unterdrückung der Menschen in Afghanistan, das Leiden im Mittleren und Nahen Osten, das Hungern im Jemen und vieles mehr relativieren oder gar in den Hintergrund rücken“, warnt der Schülersprecher Adrian Schnellbächer.
Die Karl-Kübel-Schule entsendet somit ein geeintes Signal: „Wir stehen für universellen Frieden und wollen helfen.“ red
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