Karl-Kübel-Schule

Direkte Kontakte in die Berufswelt

50 Unternehmen und Institutionen informierten über Zukunftsperspektiven / 1400 Schülerinnen und Schüler besuchen die interne Ausbildungsmesse

Von 
Thomas Tritsch
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Auch die Bundespolizei stellte sich bei der Jobbörse der Karl-Kübel-Schule als Arbeitgeber vor. © Thomas Neu

Bensheim. Wohin nach der Schule? Welcher Kurs ist der richtige? Wo gibt es geeignete Ausbildungs- oder Studienplätze? Die Jobbörse an der Karl-Kübel-Schule (KKS) konnte einige dieser Fragen beantworten. Am Dienstag wurde der Campus des Beruflichen Schulzentrums zu einer großen Bühne für junge Leute, die in den nächsten Jahren die Schule verlassen werden.

Knapp 50 Unternehmen, Institutionen, Behörden und Hochschulen präsentierten über drei Stunden lang ihr Ausbildungs- und Studienangebot. Rund 1400 Schüler hatten die Gelegenheit, sich persönlich und vor Ort über Zukunftsperspektiven zu informieren.

Erste Eindrücke mitnehmen

Die Jugendlichen, die am Dienstag unterwegs waren, besuchen verschiedene Schulformen wie Berufliches Gymnasium oder Fachoberschule und bereiten sich derzeit auf eine Ausbildung oder ein duales Studium vor. Sie kommen aus Fachbereichen wie Wirtschaft, Verwaltung, Mechatronik oder Gesundheit und nutzten die Hausmesse, um direkte Kontakte mit der Berufswelt zu knüpfen und erste Eindrücke mitzunehmen.

„Es besteht ein hoher Bedarf an beruflicher Orientierung“, betonte der für dieses Thema zuständige Schulkoordinator Christian Lannert beim gemeinsamen Auftakt im zentralen Multimax der Schule, wo Schulleiter Michel Steffan alle Akteure des Tages begrüßte.

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Die Jobbörse der Kübel-Schule hatte auch während der Pandemie keine Auszeit. Damals als digitales Format. Auch diesmal wurde die Veranstaltung von ehemaligen Schülern bereichert, die heute in verschiedenen Branchen tätig sind. Sie informierten die Teilnehmer auf Augenhöhe über Ausbildungs- oder Studienangebote an der Bergstraße und in der Metropolregion.

Information am besten über Austausch

„Man sollte jungen Menschen eine berufliche Zukunft in ihrer Umgebung ermöglichen“, so Dmitrij Shtutman von TE Connectivity über die Motivation des Unternehmens, bei dem Termin dabei zu sein. Die Region sieht er als facettenreiches Wirtschaftszentrum mit enormen Möglichkeiten für Schulabgänger. Es komme aber darauf an, diese frühzeitig über das Branchen-Spektrum zu informieren.

Dass dies im direkten Austausch am besten funktioniert, hätten am Dienstag sicherlich alle Schüler und Arbeitgeber bestätigt. „Ich habe mit zwei Azubis gesprochen. Jetzt kann ich die Abläufe in der Firma viel besser verstehen“, so eine 16-jährige Schülerin aus Zwingenberg, die gerade ins Unternehmen Siemens hineingeschnuppert hat.

Die Schüler konnten sich im Vorfeld in das Angebot einwählen und passende Ausbildungsbetriebe aussuchen, um am Tag der Jobbörse flott und gezielt ihre Favoriten ansteuern zu können. Mit einem Wegweiser und einem Laufzettel waren die Jugendlichen dann vor allem im Haupt- und im Nordgebäude unterwegs. Das sah bisweilen etwas chaotisch aus, hatte aber Ordnung und System. Bei Fragen stand zudem ein Jobbörsenteam im Foyer mit Ute Molden, Ingo Arndt, Christian Lannert und anderen Kollegen zur Verfügung.

"Eine der größten Jobmessen der Region"

„Wir organisieren hier eine der größten Jobmessen in der Region“, so Lannert bei der Eröffnung. Für die künftigen Schulabgänger seien harte Fakten und gute Vernetzung enorm wichtig, um nach der Schule die Weichen ihren individuellen Neigungen und Wünschen entsprechend sinnvoll stellen zu können. Laut Lannert nach wie vor ein brennendes Thema. „Es herrscht regelrecht eine Sehnsucht nach Informationen!“

Die Premiere der Jobbörse fand vor über zehn Jahren statt. Es gehe der Karl-Kübel-Schule jedes Mal darum, ein authentisches und lebendiges Abbild des heimischen Wirtschaftsstandorts mit all seiner Unternehmens-Vielfalt darzustellen. Trotz einiger Absagen war das Spektrum überaus facettenreich: Neben großen und mittleren Unternehmen aus Industrie und Handel waren auch die Bereiche öffentlicher Dienst, Finanzen und Versicherungen, Gesundheit sowie Marketing und Design vertreten. Die Industrie- und Handelskammer Darmstadt und die Jugendberufshilfe der Agentur für Arbeit kamen ebenfalls nach Bensheim.

Praxisbezogene Berichte

„Mir hat vor allem die Veranstaltung des Finanzamts gefallen. Es gab dort auch Informationen über das Studienzentrum während der dualen Ausbildung“, so ein Teilnehmer. Auch Charleen Hohmann und Denise Schmidt vom kulinarischen Fullservice-Spezialisten Transgourmet mit Hauptstandort in Riedstadt freuten sich über reges Interesse. Hohmann war selbst Auszubildende in der Deutschland-Zentrale der Schweizer Konzerntochter und wurde 2019 als Mitarbeiterin übernommen. Heute ist sie für die Ausbildungssparte zuständig und informierte in Bensheim unter anderem über die Anforderungen und Karrierechancen für Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement.

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Veröffentlicht
Von
red
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Gut geschmeckt haben den Jugendlichen auch die praxisbezogenen Berichte ihrer Vorgänger, die über ihren persönlichen Karriereweg nach der KKS geplaudert haben. Darunter der Rhetorik-Coach und Youtuber Benedikt Held und Caja Schäfer, die heute als Hotelmanagerin in Italien arbeitet.

Das Land Hessen informierte über die Ausbildung zum Lehrer, die Bundespolizei suchte – gemäß aktuellem Anwerbeslogan – ausnahmsweise mal die Guten. Damit war der potenzielle Nachwuchs gemeint, der an der KKS an diesem Tag in geballter Form vertreten war.

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