Geschwister-Scholl-Schule

Jugendliche erkundeten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft

Das Jugend-Klimaforum des Kreises fand als Pilotveranstaltung für die 6. und 7. Klassen statt. Themen wie Mülltrennung und Biodiversität standen im Fokus

Von 
Alicia Diry
Lesedauer: 
Bei seinem Besuch an der Geschwister-Scholl-Schule betonte Landrat Christian Engelhardt die Bedeutung der Jugendlichen als Hoffnungsträger für die Klimazukunft und überreichte Urkunden für die Teilnahme am ersten Jugend-Klimaforum. © Thomas Neu

Bensheim. Inmitten der globalen Klimakrise steht eine Generation besonders im Fokus: die Jugendlichen von heute. Sie sind es, die in den kommenden Jahrzehnten mit den Folgen des Klimawandels leben müssen, und gleichzeitig diejenigen, die die größte Chance haben, eine nachhaltige Wende einzuleiten.

Aus diesem Grund konzipierte der Kreis Bergstraße das Klimaform, das mittlerweile im ganzen Kreis „auf Tour“ geht. So entstand auch das Jugend-Klimaforum, das Anfang der Woche als Pilotveranstaltung an der Geschwister-Scholl-Schule durchgeführt wurde. „Uns lag es besonders am Herzen, Kinder und Jugendliche direkt anzusprechen, da sie unsere Zukunft sind“, betonte Landrat Christian Engelhardt während seines Besuchs in der Schule.

Workshops zu Ursachen, Folgen und Lösungen des Klimawandels

Am Vormittag nahmen Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen an einem interaktiven Vortrag des Hamburger Vereins Multivision teil. Sie erfuhren nicht nur, wie Insektenburger im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch CO2 und Wasser einsparen, sondern hatten auch die Möglichkeit, getrocknete Buffalowürmer zu probieren. Zehn mutige Freiwillige wagten den Geschmackstest – mit gemischten Ergebnissen: „Schmeckt nach nichts“, meinte ein Schüler, während ein anderer feststellte: „Es gibt Besseres, aber auch Schlechteres.“

Nach dem Vortrag ging es in den praktischen Teil des Tages über: In insgesamt zehn Workshops erforschten die Sechstklässler die Ursachen und Folgen des Klimawandels und erarbeiteten gemeinsam mögliche Lösungen. Dabei sollte vor allem eines im Fokus stehen: Klimaschutz als etwas Positives und Spannendes zu erleben. „Unser Ziel ist es nicht, den Kindern Angst zu machen, sondern sie zu motivieren, so dass sie mit Hoffnung in die Zukunft blicken können“, erklärte Engelhardt.

Die Workshops deckten ein breites Spektrum an Themen ab. Mit der sogenannten „Sensebox“ konnten die Schüler Wetterdaten erfassen und eine Umweltmessstation programmieren. Hessen Forst vermittelte auf spielerische Weise die Bedeutung des Waldes im Klimawandel und erklärte anschaulich den Treibhauseffekt. Der ZAKB und das Museum Heppenheim widmeten sich dem Thema Mülltrennung und zeigten, wie Verpackungen durch „Upcycling“ aufgewertet werden können.

Auch die Biodiversität kam nicht zu kurz: Mit dem Nabu bauten die Schüler Insektenhotels und Nisthilfen für Vögel, während sie gleichzeitig mehr über die Bedeutung der Artenvielfalt lernten. Der Gewässerverband führte sie zum Winkelbach, wo sie die Wasserqualität untersuchten und auf mögliche Unreinheiten prüften. Gemeinsam mit dem Geo-Naturpark analysierten sie den Waldboden und untersuchten dessen Gesundheit durch Bodenproben.

Experimente und kreative Ansätze für Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit stand auch bei einem Workshop der Bezirkslandfrauen Heppenheim im Vordergrund. Hier lernten die Jugendlichen, wie wichtig saisonale und regionale Lebensmittel sind. Mit viel Spaß schnitzten sie Kürbisse und kochten Kürbissuppe. Besonders beeindruckte der „Klimakoffer“, der den Schülern half, Klimaveränderungen besser zu verstehen.

Mehr zum Thema

Schülerprojekt

Jugendliche an der Bergstraße bauten Sensebox-Station

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Mit eigens vorbereiteten Experimenten der Klassen 9GA und 9GB, etwa zur Simulation des Anstiegs des Meeresspiegels durch das Schmelzen der Polkappen, wurden globale Zusammenhänge veranschaulicht. Dargestellt wurde dieses Szenario durch einen Eiswürfel, der in ein Glas mit Wasser getaucht wurde und langsam schmilzte.

Zum Abschluss des Jugend-Klimaforums überreichte Landrat Engelhardt den Klassensprechern der sechsten Klassen eine Urkunde für ihre Teilnahme. „Ich hoffe, dass ihr das, was ihr heute gelernt habt, mitnehmt und selbst aktiv werdet“, betonte er abschließend.

Volontariat

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke