Neun Ensembles und ein „Hallelujah“ an der GSS in Bensheim

Bensheim. Unter dem Format „Musik lädt ein“ veranstaltet die Geschwister-Scholl-Schule jeweils in der Weihnachtszeit und im Sommer ein großes Schulkonzert mit Teilnahme aller AGs und einem Auszug aus Klassenprojekten. So lud die Gesamtschule auch dieses Jahr am Vorabend des Nikolaustages zu einem festlichen Adventskonzert in ihre Aula ein.

Über 100 Schülerinnen und Schüler sorgten mit den engagierten Lehrkräften der Fachschaft Musik für ein unterhaltsames Programm und demonstrierten dem Publikum in der sehr gut gefüllten Aula ihre musikalischen Fertigkeiten.

Ganz auf die Musik konzentriert

Holger Schmidt von der Fachschaft Musik übernahm die Begrüßung und führte gekonnt und unterhaltsam durch den zweistündigen Ablauf. Er ließ dass Publikum wissen, dass einige der Gruppen erst seit diesem Schuljahr und manche sogar erst seit dem Ende der Herbstferien zusammen agieren. Um die Akteure enger zusammenzuführen, habe man wie in den vergangenen Jahren mit etwa 110 Kindern und Jugendlichen im November einen Aufenthalt in Kirchähr organisiert, wo sich alle in der verwunschen erscheinenden Umgebung des südlichen Westerwalds im sogenannten Buchfinkenland näher kommen und ganz auf die Musik konzentrieren konnten.

Zum Auftakt spielten und sangen unter der Leitung von Holger Schmidt 20 Kinder der „5G Keyboard-Class“, die erst seit drei Monaten in jeweils drei Wochenstunden zusammen üben. Nach dem US-Traditional „Go tell aunt Rhodie“, trugen sie mit sichtbarem Spaß „Der Weihnachtsmann tanzt Rumba“ vor, und man konnte sich dabei regelrecht vorstellen, wie er „mit Ruprecht hinein in die Weihnachtszeit“ tanzt. Ihr gelungener Auftritt wurde durch den „Stern über Bethlehem“ abgerundet.

Das Publikum war eingefangen, und nachdem Ute Christine Gude von der Schulleitung und Daniela Jahn vom Förderverein die Gäste begrüßt hatten, kam die Gitarren-AG der Klassen 5 bis 7 unter der Leitung von Jens Frohnapfel zum Einsatz. Dass es sich um einen Anfängerkurs handelt und die 18 Kinder auch erst seit drei Monaten mit Gitarren umgehen, war beim wunderbaren Vortrag der Stücke, die bezeichnenderweise „Take it Easy I und II“ hießen, tatsächlich kaum zu vermuten.

Das Publikum klatschte nach den Beiträgen begeistert

An der GSS wird sehr viel Wert auf das Zusammenspiel mit sonstigen Musikern auch mit anderen Instrumenten gelegt. Für die Zertifizierung als „Schule mit Schwerpunkt Musik“ muss man sich bewerben und entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Die Urkunde, mit der das Kultusministerium der GSS dieses Prädikat bis zum Ende des Schuljahrs 26/27 verleiht, ist im Foyer der Aula ausgehängt.

Als dritter Act trugen 40 Kinder der 5. und 6. Klasse unter Leitung von Dirk Apfel mit ihren Mundharmonikas zwei weihnachtliche Titel vor. Wechselweise spielten sie die Strophen gemeinsam auf ihren Instrumenten und sangen sie vor. Bei „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, dessen Melodie – wie man aus dem Programm erfuhr – von Mozart stammt, und beim anschließenden „Jingle Bells“ saßen die Töne, die Melodien kamen synchron und harmonisch rüber und auch der Gesang machte Akteuren und Publikum gleichermaßen Spaß.

Im Anschluss trug die Free-Style-Gang von Claudia Nauth, 16 Kinder der Keyboard-Class 6RC, überzeugend eine freie musikalische Kreation der „Weihnachtsbäckerei“ vor. Nach ruhigem Beginn wurde das gekonnt auf den Keyboards vorgetragene Stück zunehmend rockiger. Das Publikum klatschte begeistert mit und hatte sich damit schon auf den stürmischen Applaus eingestimmt.

Der Chor wurde mit tosendem Applaus gefeiert

Die 14 Kinder der 6G unter der Regie von Gabriela Magyar trugen im Anschluss souverän und mit Spaß an Musik und Gesang die beiden Titel „Bow Down Mister“ und „Rock around the Clock“ vor, die bei den Zuhörern sehr gut ankamen.

Bevor dann in der Pause die Verköstigungsangebote des Fördervereins rege in Anspruch genommen werden konnten, bot der Chor unter Leitung von Claudia Nauth, musikalisch begleitet von Dirk Apfel eine beeindruckende Darbietung. Die 24 jungen Sängerinnen und Sänger stimmten sich und die Zuhörer mit dem Traditional „Hirten auf dem Feld (viel Arbeit wenig Geld)“ ein. Dann wagten sie sich an den anspruchsvollen Song von Bruno Mars & Lady Gaga „Die with a smile“, den sie überzeugend und engagiert intonierten und schlossen ihren Auftritt mit dem ebenfalls herausfordernden Titel „Wunder“ von Ayliva ft. Apache, bei dem sich gewiss so mancher über die tollen Stimmen gewundert haben dürfte und der mit tosendem Applaus gefeiert wurde.

Nach der Pause trat das Pop-Ensemble der AG GuitarVOX auf, die sich aus jungen Menschen der Klassen 7 bis 13 zusammensetzt. Acht Gitarristen unter der Leitung Jens Frohnapfels spielten harmonisch und gekonnt die Songs „Apologize“ von One Republic und „What’s up“ von den 4 Non Blondes, während eine junge Frau als Sängerin dieser Titel alle beeindruckte.

Der vorweihnachtliche Aspekt trat dann durch den Auftritt eines wunderbar kostümierten, aber eher wortkargen Nikolauses in den Vordergrund. Dieser brachte allen Beteiligten im Auftrag des Fördervereins kleine Aufmerksamkeiten.

Die Künstler der Key-Mix AG, geleitet von Holger Schmidt, trugen dann zwei moderne Titel vor. Elf Musiker und ihr Lehrer schufen mit ihren Keyboards den musikalischen Hintergrund für eine junge Sängerin, die gekonnt und wunderschön „Houdini“ von Dua Lipa und „We will rock you“ von Queen sang. Gerade beim zweiten Song war mitklatschen angesagt, was dann in entsprechende Ovationen überging.

Den Abschluss des Konzerts lieferte die Schulband der GSS, die schon auf dem Konzert für Demokratie und Vielfalt im September für Furore gesorgt hatte. Die sechs Musiker mit Sängerin und Sänger brachten die Aula mit „Love me again“ von John Newman endgültig zum Beben. Mit „Beggin“ von Maneskin, dass ebenso professionell wie stimmgewaltig vorgetragen wurde, sollte der Schlusspunkt gesetzt werden. Doch das begeisterte Publikum forderte lautstark eine Zugabe, die mit dem Cohen-Song „Hallelujah“ gewährt und großartig umgesetzt wurde. Und damit kam dann zu guter Letzt noch einmal vorweihnachtliche Stimmung bei so manchem Zuhörer auf. hgd