Bensheim. Für – milde ausgedrückt – Irritationen sorgte bei den Bensheimer Christdemokraten im Zusammenhang mit der künftigen Besetzung der Stelle der Ersten Stadträtin ein Antrag der Grünen-Fraktion vor wenigen Tagen: Denn die fordert die Wiederwahl von Amtsinhaberin Nicole Rauber-Jung.
Streit scheint für die kommende Stadtverordnetenversammlung Mitte Februar damit vorprogrammiert: „Wir lassen uns durch das Vorpreschen der Grünen nicht erpressen. Es liegt auf der Hand, dass die Fraktion einen Konflikt provozieren möchte. Ansonsten ist für uns kein Grund für den Antrag erkennbar. Denn auch die Belange der Grünen wurden während der Amtszeit von Nicole Rauber-Jung nicht aufgegriffen.“ Diese Meinung vertritt zumindest der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Heinz. Gemäß Koalitionsvertrag habe die CDU das Vorschlagsrecht auf Kandidatinnen oder Kandidaten.
„Wir sind mit der Arbeit der Ersten Stadträtin sehr zufrieden“
Die Grünen indes beschreiben die Situation ganz anders: Auf Anfrage erklärten die beiden Fraktionsvorsitzenden Doris Sterzelmaier und Thomas Götz: „Wir sind mit der Arbeit von Frau Rauber-Jung sehr zufrieden. Insbesondere was die Themen Klimaschutz und Verkehr angeht, sind ihre Positionen und die unserer Fraktion häufig nahe beieinander. Den Masterplan Klimaschutz II halten wir für einen großen Wurf. Bei diversen Bauprojekten gab es Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung, die zur Transparenz der Arbeit des Baudezernats beitrugen.“
Auch über die Zusammenarbeit mit der Ersten Stadträtin könne sich die Fraktion nicht beschweren: „Wir haben Frau Rauber-Jung bereits bei ihrer ersten Wahl 2019 unterstützt. Die Zusammenarbeit war immer kollegial, von gegenseitigem Vertrauen und großer Offenheit geprägt, so wie sie es bei Amtsantritt auch allen Fraktionen zugesagt hatte.“
Keine Provokation
In ihrem Antrag sehen die Grünen keine Provokation: „Wir können nicht so recht nachvollziehen, weshalb das so gewertet wird. Dass die CDU ihre eigenen Vorstellungen über die Stelle der Ersten Stadträtin hat, sei ihr unbenommen – dass wir unsere Vorstellungen als Antrag formulieren, ebenso. Und dass der Antrag auf Wiederwahl jetzt kommt, hat mit der Einhaltung gesetzlicher Fristen zu tun“, erklärt die Doppelspitze abschließend. ame
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