Goethe-Gymnasium

Grüne Energie aus Abfällen beim Energiepark des ZAKB

Energiepaten des Bensheimer Goethe-Gymnasiuminformieren haben sich bei einer Führung über das Thema informiert.

Von 
red
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Bei einer Führung durch den Energiepark des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) lernten Schüler des Goethe-Gymnasiums die Zusammenhänge zwischen Abfällen, Mülltrennung und Wertstoff-Rückgewinnung kennen. © ZAKB

Bensheim. Wie entsteht aus Abfall grüne Energie? Warum ist dafür die korrekte Mülltrennung so wichtig? Und was verbirgt sich hinter dem großen Hügel an der Autobahn bei Hüttenfeld?

Die Antworten fanden rund 30 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums bei einer Führung durch den Energiepark des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB). Als sogenannte „Energiepaten“ achten sie an ihrer Schule zum Beispiel darauf, dass in leeren Klassenzimmern das Licht ausgeschaltet wird und unterstützen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler bei der Trennung von Abfällen.

Viele Abfälle sind Wertstoffe

Im Energiepark angekommen, ging es erst einmal in den Workshop-Raum, um sich damit zu beschäftigen, warum vieles, was als Müll bezeichnet wird, eigentlich ein Wertstoff ist: Aus Bioabfall entsteht Kompost; aus altem Papier wird neues; ebenso wie aus gebrauchten Joghurtbechern später einmal Kunststoffboxen werden können.

Was sich nicht verwerten lässt, gehört in die graue Tonne und landet anschließend im Müllheizkraftwerk. So wird zumindest noch Strom und Wärme für Gebäude daraus.

Zu dem grünen Hügel, der sich im Energiepark 50 Meter hoch aus der Ebene des südhessischen Rieds erhebt, hatten die Schülerinnen und Schüler jede Menge Fragen. Früher wurde hier Abfall abgeladen, Kreismülldeponie stand auf den Wegweisern. Das ist seit 2005 Vergangenheit.

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Doch unter der Oberfläche zersetzen sich langsam, aber stetig rund fünf Millionen Tonnen eingelagertes Material. Dabei entstehen große Mengen an Methangasen, die der ZAKB absaugt und mit einem Blockheizkraftwerk in Strom verwandelt. Die Nachsorge der vergangenen Deponierung wird den Zweckverband noch Jahrzehnte beschäftigen.

Auf der Oberfläche der ehemaligen Deponie produzieren rund 10 000 Photovoltaik-Module etwa 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom – das deckt den Jahresbedarf von über 550 Haushalten. Um den Hügel in Schuss zu halten, setzt der ZAKB auf natürliche Rasenmäher: Eine Herde aus rund 400 Schafen und Ziegen frisst sich jedes Jahr durch das satte Grün. Dank ihrer Größe erreichen sie auch die Flächen unter der Solaranlage.

Aus Pflanzen wird Wärme

Doch auch aus Pflanzen, Ästen und verwelkten Blumen lassen sich Strom und Wärme erzeugen, wie die Besucherinnen und Besucher anschließend bei einer Präsentation der Grünschnittaufbereitung erfuhren.

Mit großen Augen beobachteten die Jugendlichen einen Radlader dabei, wie er die Gartenabfälle aus dem Kreis Bergstraße in einen Zerkleinerer füllte. Anschließend wurde gezeigt, wie das Lkw-große Sieb den vorbearbeiteten Grünschnitt in unterschiedlich feine Fraktionen sortierte.

Je nach Größe wird daraus später hochwertiger Kompost sowie Brennstoff für industrielle Anlagen und die ZAKB-eigene Heizzentrale in Heppenheim. Sie versorgt neben dem Kreiskrankenhaus und dem Fachärztezentrum auch die Vitos-Klinik, die Konrad-Adenauer-Schule sowie das angrenzende Wohngebiet mit Wärme. Weiterhin produziert dort ein Biogas-Blockheizkraftwerk Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Die anfallende Wärme wird ebenfalls zum Heizen genutzt.

Zum Abschluss konnten sich dann alle noch einen außergewöhnlichen Überblick verschaffen: Wer mochte, durfte in die Kabine des parkenden Radladers klettern und sich hinter das Lenkrad klemmen. Und das wollte sich natürlich niemand entgehen lassen. red

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