GGEW

Bensheims größte Photovoltaik Anlage läuft seit Januar

Von 
Thomas Tritsch
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Auf dem Firmendach des Pharmalogistik-Unternehmens MSK am Berliner Ring wurde Bensheims größte Photovoltaikanlage eingeweiht. Unser Bild zeigt Vertreter der beteiligten Firmen mit Bürgermeisterin Christine Klein: (v.li.) Stefan Bohn, Carsten Hoffmann, Christine Klein, Simon Hess und Harald Rohatsch. © Thomas Zelinger

Bensheim. Die größte Photovoltaik-Anlage Bensheims arbeitet am südlichen Ende des Berliner Rings. Auf dem Dach des Pharmalogistik-Unternehmens MSK wurden auf einer Dachfläche von mehr als 9000 Quadratmetern über 2200 Module gekoppelt. Mit 968 Kilowattpeak installierter Leistung handelt es sich dabei um den Spitzenreiter im Erzeugungsportfolio der GGEW AG.

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Der Energiedienstleister hat die Anlage Mitte Januar im Betrieb genommen und seither knapp 23.500 Kilowattstunden sauberen Strom erzeugt. Der prognostizierte Jahresertrag liegt nach Angaben des Betreibers bei 893.000 Kilowattstunden.

Der Direktliefervertrag bezieht sich auf 20 Prozent des dort erzeugten Stroms, der Überschuss wird ins Netz eingespeist, wie Projektleiter Benedikt von Ditfurth vor Ort erläuterte.

Vor Ort erzeugte Energie soll vor Ort genutzt werden

Bei der Einweihung hatten Gäste Gelegenheit, die Anlage in über zwölf Metern Höhe aus der Nähe zu sehen. „Das klare Ziel lautet: Strom aus der Region für die Region“, sagte GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann. Im Kontext einer erfolgreichen Energiewende gehe es darum, die vor Ort erzeugte Energie auch im unmittelbaren Umfeld zu nutzen. Regionale Unternehmen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen, da sie meist über große Dachflächen verfügen.

Das mittelständische Familienunternehmen ist ein Full-Service-Dienstleister mit rund 90 Mitarbeitern. Das Logistikzentrum in Bensheim wurde 2023 fertig gestellt. Realisiert wurde der Neubau von der Firma Panattoni, ein Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien. MSK besitzt weitere Hallen in Heppenheim, wo das Unternehmen 1997 von Klaus-Dieter und Marion Heß gegründet wurde. 2018 wurde Simon Heß neuer Geschäftsführer.

Rund 520 Tonnen CO2 sollen vermieden werden

Er verweist auf den gezielten Einsatz dieser Anlage während sonnenreicher Zeiten, wenn der Energiebedarf für die Kühlung der Hallen am größten ist. „Das bedeutet für uns betriebswirtschaftliche Vorteile und ist gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz.“ Die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Effizienz stärke zudem die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens am Markt. Panattoni hatte bereits bei der Neuansiedlung in Bensheim eine ressourcenschonende Bauweise umgesetzt. Dazu gehöre neben einer Renaturierung von Flächen auch eine emissionsarme Energieversorgung, wie es heißt. Am Berliner Ring sollen rund 520 Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr vermieden werden.

MSK bezieht den Strom als gewerblicher Mieter des Logistikzentrums zu dauerhaft gesicherten Konditionen, wie die GGEW mitteilt. Es handele sich dabei um das erste Projekt mit Erneuerbaren Energien, bei dem eine direkte Lieferbeziehung zwischen Erzeuger und Kunde umgesetzt werde. „Dies wird eine zunehmend bedeutende Rolle beim künftigen Ausbau der Erneuerbaren Energien spielen“, so Rainer Babylon, Bereichsleiter Vertrieb & Services bei der GGEW AG.

Überschüssige Mengen gehen an das Basinus-Bad

Carsten Hoffmann spricht von einem Paradebeispiel, das in der regionalen Wirtschaft hoffentlich viele Nachahmer finden wird. Man sei weiter auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern, um solche oder ähnliche Projekte umsetzen zu können. Auch private Flächenbesitzer seien willkommen. Seit Januar ist auch der Mitarbeiterparkplatz der GGEW AG mit 792 Einzelmodulen „überdacht“, die eine Gesamtleistung von 293 Kilowattpeak liefern und damit unter anderem die 16 Wallboxen auf dem Firmenparkplatz speisen. Überschüssige Mengen gehen an das benachbarte Basinus-Bad.

Bürgermeisterin Christine Klein, die der Firma ebenfalls aufs Dach gestiegen war, sprach von einem zukunftsweisenden Projekt und einem weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität im Stadtgebiet. Die PV-Anlage habe Vorbildcharakter und sei ein positives Signal für Bensheim und den gesamten Kreis Bergstraße. Es zeige, wie man gleichzeitig der Umwelt nutzen und die lokale Wirtschaft stärken könne. „Wir hoffen, dass weitere Unternehmen in diesem Sinne nachziehen werden“, so Klein.

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