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Gelungenes Oktoberfest auf den Drachenbergen in Bensheim

Die „Bergstreet Boys“ sorgten für den musikalischen Rahmen, der Förderverein Sterntaler hatte kulinarisch einiges zu bieten.

Von 
Frederik Koch
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Hessisches Oktoberfest auf den Drachenbergen mit den „Bergstreet Boys“. © Jürgen Strieder

Bensheim. Beim „Hessischen Oktoberfest“ in den Drachenbergen in Bensheim herrschte am Wochenende eine ausgelassene und zugleich familiäre Atmosphäre. Zwischen 16 und 20 Uhr füllte sich das Gelände der Drachenberge-Anlage mit Besucherinnen und Besuchern jeden Alters – von kleinen Kindern, die lachend über den Platz rannten, bis hin zu älteren Menschen, die gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammensaßen. Der Duft von frisch gebackenen Waffeln, Bratwurst und süßem Gebäck lag in der Luft und verlieh dem herbstlichen Nachmittag eine besondere Feststimmung.

Schon beim Betreten des Geländes war klar, dass dieses Oktoberfest etwas Besonderes ist. Es war keine anonyme Großveranstaltung, sondern ein Fest von Menschen für Menschen – organisiert vom Förderverein „Sterntaler – Kinderträume, Zukunftsräume“, der sich mit großem Engagement für die Drachenberge einsetzt. Alles, was der Verein an diesem Tag erwirtschaftete, soll dem Weiterbau der Anlage zugutekommen. Musikalisch sorgten die „Bergstreet Boys“ für die passende Stimmung.

Unterhaltung und soziales Engagement Hand in Hand

Die Band, die in der Region längst Kultstatus genießt, trat mit einer Mischung aus Humor, Lokalkolorit und musikalischem Können auf. Besonders mit ihren Liedern „Bembelman“ und „Hammermäßig Hessisch“ begeisterten sie das Publikum. Beide Songs entstanden während der Corona-Zeit – und die Musiker spendeten den gesamten Erlös von 63.000 Euro an krebskranke Kinder. Diese Geste, die vielen Besuchern noch im Gedächtnis ist, machte auch an diesem Abend wieder deutlich, dass Unterhaltung und soziales Engagement wunderbar Hand in Hand gehen können.

Zwischen den Liedern suchte die Band immer wieder die Nähe zu den Gästen, liefen durch das Publikum, sangen mit den Kindern und schufen so eine Atmosphäre, die an ein großes Freiluftkonzert erinnerte. Als es langsam dunkler wurde, erleuchteten zahlreiche Taschenlampen die Szenerie – ein stimmungsvolles Bild.

Auch kulinarisch zeigte sich das Oktoberfest von seiner besten Seite. Auf der Speisekarte spiegelte sich die Mischung aus bayrischer Tradition und hessischer Gemütlichkeit wider. Neben Weißwurst mit Brezel und klassischer Bratwurst fanden sich auch regionale Spezialitäten wie Kochkäse mit Bauernbrot. Wer es lieber süß mochte, konnte sich über ein liebevoll gestaltetes Kuchenbuffet, duftende Waffeln oder frischen Kaffee freuen.

An den Ständen arbeiteten ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder des Vereins. Eine Helferin erzählte, sie sei seit dem Hessentag 2014 dabei und habe seitdem bei unzähligen Veranstaltungen mitgewirkt. „Es ist schön zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat“, sagte sie lächelnd.

Der Verein finanziert sich komplett selbst

Während die Erwachsenen die musikalische Unterhaltung genossen, nutzten Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, sich an den Spiel- und Kletteranlagen auszutoben oder auf der Wiese Fußball zu spielen. Das Gelände der Drachenberge bot dafür die perfekte Kulisse. Besonders am Abend, als die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand, füllte sich der Platz noch einmal. Die Feuerstelle wurde entzündet, und viele Besucher versammelten sich am großen Lagerfeuer, um den Abend in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.

Im Gespräch betonte Sterntaler-Vorsitzender Volker Beetz mehrfach, wie wichtig es ihm und dem Verein sei, dass Veranstaltungen in den Drachenbergen für alle offen bleiben. „Wir versuchen, die Preise so zu gestalten, dass es sich alle leisten können“, erklärte er. Der Verein finanziere sich komplett selbst – ohne Zuschüsse der Stadt. „Unser Ziel war schon immer, ein Verein zu sein, der der Stadt nicht zur Last fällt und sich eigenständig trägt“, so Beetz.

Mehr Anerkennung für das Ehrenamt als Wunsch

Auf die Frage, wann die Drachenbergeanlage denn vollständig fertig sein werde, antwortete er mit einem Lächeln: „Fertig wird‘s nie.“ Es sei ein Projekt, das ständig wachse und sich weiterentwickle. Geplant seien noch ein Kleinspielbereich mit Schaukel und Sandkasten, ein Wasserspielbereich sowie der weitere Ausbau der Toilettenanlagen. Damit solle die Anlage künftig noch attraktiver für Familien werden.

Zum Abschluss des Abends äußerte Beetz einen Wunsch, der über den Tag hinausweist: mehr Anerkennung für das Ehrenamt. „Wenn das Ehrenamt einmal wegfällt, bekommen wir ein echtes Problem“, sagte er. Es sei wichtig, dass Menschen bereit seien, sich zu engagieren – so wie die zahlreichen Helfer, die das Oktoberfest erst möglich gemacht hätten. Und wie Volker Beetz verrät, lässt die nächste Veranstaltung auf den Drachenbergen nicht lange auf sich warten: Am Freitag, 31. Oktober, steht die „Kinder-Halloween“-Veranstaltung auf dem Programm. Zwischen 16 und 20 Uhr sind wieder alle herzlich eingeladen.

Freier Autor

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