Gronau. Deutlich bescheidener als in Zell werden im kommenden Jahr die in Gronau geplanten Maßnahmen ausfallen. Dennoch sind im Finanzhaushalt immerhin über 180 000 Euro eingeplant, die auf die Erneuerung der Außengebietsbewässerung „An den vier Wegen“ entfällt.
Diese ist an eine alte Quellkammer angeschlossen, deren Zuleitung um bis zu 80 Prozent verschlossen ist und selbst mit Höchstdruckwasserstrahlen nicht mehr gereinigt werden kann. Auf einer Länge von 120 Metern muss der Kanal, auch unter dem Aspekt des Hochwasserschutzes, erneuert werden.
Wie in Zell ging es auch in Gronau um das Thema Hochwasserschutz und entsprechende Vorhaben. Den Informationen zufolge wird daran in zwei Richtungen vorgegangen. Aktuell ist der Gewässerverband für die Belange des Hochwasserschutzes zuständig.
Hochwassergefahrenkarte
Voraussetzung für entsprechende Schutzmaßnahmen, so der KMB, sei eine Hochwassergefahrenkarte. Im Kreis Bergstraße sei aber bisher nur die Weschnitz vermessen, für die übrigen Gewässer werde eine Vermessung vorgenommen. Als zuständige Institution für die Abwasserbeseitigung habe der KMB im Hinblick auf ein leistungsfähiges Kanalnetz eine Starkregenkarte für das Verbandsgebiet erstellen lassen.
Aufgrund der vehement zunehmenden Bedeutung des Hochwasserschutzes will der KMB künftig in Abstimmung mit der Stadt auch diesen Bereich abdecken und dafür eine zusätzliche Personalstelle einplanen. Diese Stelle soll bei entsprechender Genehmigung des Haushaltsplanes 2023 besetzt werden. Mittel für konkrete Maßnahmen, sofern sie die Stadt Bensheim betreffen, wären dann in den Folgejahren einzuplanen. Nach der Sommerpause 2023 sei dann für die Ortsbeiräte eine Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz geplant.
Entsprochen wurde in Gronau dem Wunsch, Geld für die Umgestaltung des alten Rathauses zur Begegnungsstätte einzustellen. Insbesondere geht es bei 11 900 Euro um eine barrierefreie Toilette im Erdgeschoss sowie um eine Teeküche. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme aus dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) der Dorferneuerung. Das gilt auch für die Umgestaltung des Dorfplatzes „Am Römer“, die aber für 2023 noch nicht vorgesehen ist.
Wie schon in Zell konnte Bürgermeisterin Christine Klein zum Zeitpunkt der Fertigstellung der beauftragten Machbarkeitsstudie für einen Fahrrad-/Gehweg zwischen Zell und Gronau keine Angaben machen. Als Befürworterin des 1000-Euro-Budgets für die Stadtteile zeigte sich die Verwaltungschefin sowohl in Zell als auch in Gronau. Beide Ortsbeiräte sprachen sich für die Wiedereinführung des Zuschusses aus, der im vergangenen Jahr von der Politik gestrichen worden war.
Verkehrsführung „eine Zumutung“
Am Ende der Geduld zeigt sich der Gronauer Ortsbeirat bei den aktuellen Baustellen im Ort. Die städtische Maßnahme betrifft die Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen dem alten Feuerwehrgerätehaus und dem Anwesen in der Märkerwaldstraße 46.
Die Verkehrsführung, so Uwe Lutz, sei „eine Zumutung“ und der abgesperrte Bereich für Fußgänger kaum nutzbar und eine Gefährdung. Seit gut einem halben Jahr dauere dieser Zustand schon an und angeblich sollte alles Mitte November abgeschlossen sein. Kaum noch Verständnis gibt es bei einem privaten Bauvorhaben an der Märkerwaldstraße, die schon sehr lange wegen des aufgestellten Krans eine Ampelregelung erfordere.
Im Ergebnishaushalt für 2023 sind Maßnahmen in Höhe von über 111 000 Euro vorgesehen. 50 000 Euro sind hier für Mehrkosten bei der Sanierung einer Brücke und 48 000 Euro für die allgemeine Bauunterhaltung der öffentlichen Gebäude in Gronau eingeplant.
Flutlicht auf LED umrüsten
In die Instandhaltung der Sportstätte der SG Gronau fließen 7000 Euro, wobei darin die Pflege des Rasenplatzes enthalten ist. Mit weiteren knapp 6300 Euro wird der Pachtvertrag der SG Gronau bezuschusst.
In diesem Zusammenhang informierten Vertreter des Vereins über die geplante Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED-Beleuchtung, mit der immerhin über 70 Prozent des Strombedarfs eingespart werden könnte.
Der Verein hat entsprechende Angebote eingeholt. Demnach würden Investitionskosten in Höhe von knapp 29 500 Euro anfallen, von denen nach Abzug entsprechender Förderung von Bund und Land noch rund 14 000 Euro zu finanzieren wären.
Ortsvorsteher Stefan Hebenstreit machte in seinen Mitteilungen auf den Seniorennachmittag aufmerksam. Er findet am ersten Adventssonntag (27.) im Dorfgemeinschaftshaus statt und beginnt um 14 Uhr.
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