Unterbringung

Neue Unterkunft für geflüchtete Familien in Fehlheim

Mit drei neuen Wohnungen will die Stadt Bensheim Kosten sparen und die Integration erleichtern

Von 
Alicia Diry
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Bensheim. Die Stadt Bensheim sieht vor, in Fehlheim ein Wohnhaus mit drei abgeschlossenen Wohnungen als Unterkunft für Geflüchtete anzumieten. Die Stadt hat die Unterkunft zunächst für zwei Jahre angemietet. Damit reagiert die Verwaltung auf die aktuelle Situation, dass die bisherigen Unterkünfte nahezu ausgelastet sind. In der Containeranlage am Berliner Ring gibt es nur noch wenige freie Plätze.

Das Ziel der Anmietung ist laut Verwaltung, bis zum Sommer 2027 die kostenintensive Containeranlage schließen zu können. Mit der neuen Unterkunft werde nicht nur eine deutliche Reduzierung der Unterbringungskosten angestrebt, sondern auch die Integration geflüchteter Familien unterstützt. Nach Ansicht der Verwaltung seien langfristige Wohnperspektiven ein entscheidender Faktor für Integration. Besonders Kinder profitierten von einem stabilen Alltag in einem wohnlichen Umfeld. Die Unterkunft in Fehlheim besteht aus drei eigenständigen Wohnungen, die sich für die Unterbringung von drei Großfamilien mit jeweils fünf bis sieben Personen eignet. Insgesamt können hier bis zu 18 Personen wohnen, wobei die Mindestbelegung bei zwölf Personen liegt.

In den öffentlichen Beschlussvorlagen werden die Adressen von anzumietenden Wohnungen und Häusern, die auch an Geflüchtete vermietet werden, bereits seit einiger Zeit bewusst nicht mehr genannt – so auch jetzt in Fehlheim. „Unseres Erachtens ist es nicht von öffentlichem Interesse, in welchen Wohnungen im Stadtgebiet geflüchtete Menschen leben. Um die Privatsphäre zu schützen, verzichten wir daher konsequent auf eine Veröffentlichung der genauen Anschriften“, heißt es von Seiten der Stadt.

Betrieb der Unterkunft für Stadt kostendeckend

Die Stadt betont, dass die Unterkunft für die Kommune finanziell tragbar ist. Die Kosten für die Anmietung orientieren sich an den Pauschalen, die das Land Hessen pro untergebrachter Person erstattet. Damit sei gewährleistet, dass der Betrieb der Unterkunft für die Stadt kostendeckend bleibt.

Bereits im Februar 2025 hatte die Verwaltung berichtet, dass Ende 2024 insgesamt 285 Geflüchtete in Bensheim Schutz suchten. 65 Familien waren es insgesamt, die meisten davon zwei- oder dreiköpfig. Eine besondere Herausforderung sei jedoch die Unterbringung von Großfamilien, erklärte Ruben Zillig, Leiter des Teams Soziales und Integration, beim Sozialausschuss im vergangenen Februar. Wohnungen in dieser Größe seien auf dem freien Markt kaum verfügbar – und wenn, würden die Kosten in der Regel nicht übernommen werden.

Vor diesem Hintergrund wertete Bürgermeisterin Christine Klein die Anmietung neuer Unterkünfte als wichtigen Schritt. Die Suche nach geeigneten Häusern und Wohnungen sei ein Kraftakt gewesen, der mit zahlreichen Telefonaten, Besichtigungen und Verhandlungen verbunden war. Letztlich habe sich die Situation jedoch gut entwickelt.

Noch dieses Jahr sollen nun drei Familien aus der Containeranlage in die neue Unterkunft nach Fehlheim umziehen. Alternativ ist es auch möglich, andere Großfamilien mit eigenem Pkw dort unterzubringen, so dass durch einen Ringtausch weitere Kapazitäten entstehen können. Die Verwaltung geht davon aus, dass es in der neuen Unterkunft kaum Fluktuation geben wird, da für große Familien praktisch kein bezahlbarer Wohnraum auf dem Markt vorhanden ist. Sowohl der Sozialausschuss als auch der Haupt- und Finanzausschuss stimmten diesem Vorhaben einstimmig zu.

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