Bensheim. Dass die Schilddrüse im Körper eine extrem wichtige Funktion hat, wissen die meisten Menschen – und dass dieses Organ oft nicht mehr störungsfrei arbeitet, ist ebenfalls hinreichend bekannt. Dementsprechend groß war das Interesse beim Forum für Homöopathie der Pharmazeutischen Fabrik Dr. Reckeweg, dem Vortrag von Dr. Benno Wölfel aus Alsbach zu lauschen. Mehr als 100 interessierten Laien, die meisten waren Frauen, besuchten die Veranstaltung.
In medizinischen Kreisen gelten Schilddrüsenerkrankungen bereits als Volkskrankheiten. Ein regelmäßiger Check-up sollte deshalb eingehalten werden, denn dank moderner Ultraschallgeräte lassen sich Veränderungen des schmetterlingsförmigen Organs bei vielen Patienten dadurch frühzeitig feststellen.
Tatsächlich sind überwiegend Frauen von Schilddrüsenerkrankungen betroffen. Die verschiedenen Formen – nämlich die Unterfunktion der Schilddrüse, im Fachjargon Hypothyreose genannt – sowie die Überfunktion (Hyperthyreose) und die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis, bei der die Schilddrüse Antikörper gegen das eigene Gewebe bildet und sich bei Nichtbehandlung selbst zerstört, wurden ausführlich im Vortrag behandelt.
Die Ursache ist häufig durch ein hohes Stresspotenzial begründet, jedoch zählen auch Viruserkrankungen, eine genetische Disposition oder Umweltfaktoren zu den Auslösern für eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse. Die Liste der klinischen Symptome ist lang und umfangreich, vieles lässt nicht automatisch auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse schließen. Der Referent nannte körperliche und geistige Leistungsminderung, Herzrhythmusstörungen, eine Vergrößerung der Schilddrüse (Struma), Unruhe, Nervosität, Gewichtszunahme, Hautveränderungen, psychische Labilität oder demenzähnliche Symptomatik.
Blutwerte und Ultraschall
Dies sind nur einige Punkte, bei denen eine Erkrankung der Schilddrüse im Verdacht steht. Bei Kindern äußert sich eine Schilddrüsenerkrankung vor allem durch Wachstums- und geistige Entwicklungsverzögerungen. Eine gesicherte Diagnose lasse sich nur durch die Analyse der Blutwerte (Schilddrüsenhormone T3, T4, TSH und Antikörper) und Ultraschalluntersuchungen des Organs stellen.
Bei der klassischen Therapie werden meist Schilddrüsenhormone, sogenannte Thyreostatika, verschrieben, auch eine Jodid-Substitution kann erforderlich sein, vorausgesetzt es liegt keine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse vor. Die Naturheilkunde bietet jedoch weitere sowie auch ergänzende Möglichkeiten zur Therapie.
Lebensqualität verbessert
Benno Wölfel konnte durch Studien aufzeigen, wie sich Blutwerte durch zusätzliche homöopathische Behandlung und Neuraltherapie, bei der Injektionen in die Schilddrüse erfolgen, weiter verbesserten, so dass die Menge des Hormonpräparats reduziert werden konnte. Die zusätzliche Therapie mit homöopathischen Kombinationsarzneimitteln, Neuraltherapie, Akupunktur, mentalem Training und Entgiftung hat sich laut den Erfahrungen von Wölfel bewährt. „Die Lebensqualität konnte bei den Studienteilnehmern deutlich verbessert werden.“
Die Vortragsreihe „Forum für Homöopathie“ der Firma Dr. Reckeweg bietet seit über 20 Jahren einmal im Monat interessierten Laien die Möglichkeit, sich kostenlos medizinische Fachvorträge anzuhören und sich über neue medizinische Erkenntnisse zu informieren. hg
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