Hochstädten. In Hochstädten steht die nächste Schlammschlacht an: Beim Fräsenrennen gehen am Sonntag (4.) wieder etliche Zweier-Teams mit umgebauten und getunten Maschinen an den Start. Fingerspitzengefühl und eine ausgeklügelte Taktik sind gefragt, immerhin gilt es, diverse Hindernisse - wie das gefürchtete Schlammloch - und Aufgaben zu bewältigen.
Startschuss ist um 15 Uhr auf der großen Wiese. Eingebettet ist die beliebte Veranstaltung in die Kerb, die wie immer vom Kerwe- und Heimatverein Hochstädten ausgerichtet wird. Die Geburtsstunde des Spektakels war vor etwa 30 Jahren. Damals fanden die Kerweborsch in ihren Kellern alte Gartenfräsen, mit denen niemand mehr etwas anzufangen wusste. Den Garten bewirtschaftete man damit nicht mehr. Ein pfiffiger Tüftler fing an, die Fräsensterne zu demontieren und dafür Räder aufzuziehen. Außerdem wurde ein Wagen gebaut, der dann von den Maschinen gezogen wurde. Das Grundprinzip der heutigen Rennfräse war geboren.
Der erste Wettkampf wurde am Kerwesonntag ausgetragen. Fünf Burschen stellten sich der Herausforderung. Seitdem wird jedes Jahr an den Fräsen gebastelt. 2012 kam sogar ein Flugzeugmotor zum Einsatz.
Auftakt des Kerb-Wochenendes ist bereits am Freitag (2.). Um 20 Uhr beginnt die Disco-Night mit DJ Erik Nickel im Festzelt. Am Samstag (3.) folgt der offizielle Teil. Um 20 Uhr wird die Kerb ausgegraben - unter der Aufsicht von Kerwekönigin Vanessa I. Für die Live-Musik ist die Formation "Music Line" zuständig. Die Höhepunkte der Feier reihen sich am Sonntag (4.) aneinander. Zunächst wird um 10 Uhr ein Gottesdienst im Festzelt gefeiert, ab 12 Uhr gibt es dort Mittagessen. Der Kerweumzug setzt sich um 13.30 Uhr in Bewegung. Daran schließt sich die Keweredd im Festzelt an. Wie immer werden Missgeschicke der Mitbürger erzählt - sehr zur Freude des Publikums.
Das 31. Fräsenrennen startet um 15 Uhr. Die Sieger werden gleich danach geehrt. Ab 18 Uhr spielt "Musik Tom" im Zelt. Montags (5.) steht ab 10 Uhr der Frühschoppen auf dem Programm. Ab 11 Uhr wird Mittagessen serviert. Um 15 Uhr schlägt die Stunde der jungen Gäste. Sie kommen bei der Kinderbelustigung auf ihre Kosten.
Um 20 Uhr stehen "Die Rodensteiner" auf der Bühne, bevor zu guter Letzt die Kerb wieder begraben wird. Der Kerwe- und Heimatverein pflegt seit 1964 bäuerliche, kirchliche und kulturelle Traditionen im Hochstädter Tal. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch eine Vielzahl von Veranstaltungen im Laufe eines Jahres alte Bräuche, Kameradschaft und die Brücke zwischen den Generationen zu fördern und zu festigen.
16 junge Hochstädter fanden sich vor knapp 50 Jahren zusammen, um den Verein zu gründen. Das Startkapital betrug damals satte 160 Mark, die erste Kerb wurde ein Riesenerfolg. red
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