Bensheim. In diesem Jahr finden die Ferienspiele der Stadt Bensheim in den ersten beiden Wochen der Sommerferien – vom 15. bis 26. Juli – statt. Das Angebot beinhaltet eine Betreuung der teilnehmenden Kinder von 10 bis 16 Uhr, seit einigen Jahren wird außerdem eine Frühbetreuung ab 8 Uhr angeboten. Das alles kostet Geld: 51 107 Euro hoch waren die Ausgaben der Stadt 2023, gegliedert in rund 34 800 Euro Honorarkosten für das Betreuungspersonal und noch einmal 16 300 Euro Sachkosten.
An Elternbeiträgen vereinnahmte die Stadt rund 23 800 Euro – der Zuschussbedarf belief sich auf 27 200 Euro. Zu viel, weshalb sich der Sozial-, Sport- und Kulturausschuss in seiner vergangenen Sitzung einstimmig dafür aussprach, den Ferienspielbetrag 2024 und 2025 moderat anzuheben.
Der Beitrag für die zweiwöchige Teilnahme des ersten Kindes an den Ferienspielen soll dieses Jahr von 120 auf 140 Euro, im kommenden dann auf 160 Euro erhöht werden. Für das zweite Kind ist geplant, statt bisher 80 dann 95 Euro in diesem Jahr, 110 Euro ab 2025 festzusetzen. Weiterhin kostenfrei wird die Teilnahme ab dem dritten Kind bleiben. 50 Prozent Ermäßigung erhalten wie bisher Kinder mit der Stadt Bensheim Card.
Letzte Anpassung vor acht Jahren
Eltern, die ihre Schützlinge schon ab 8 Uhr in die Ferienspielbetreuung geben, sollen statt bisher zusätzlichen 20 Euro dieses Jahr 30 und 2025 dann 35 Euro zahlen. Die Frühbetreuung ist von der Beitragsreduzierung ausgenommen und für jedes Kind in voller Höhe zu zahlen. Das letzte Mal angepasst wurden die Beiträge, die die Eltern für die Ferienspiele zahlen, vor acht Jahren. Durch die Erhöhung würden sich für die Stadt 2024 Mehreinnahmen von etwa 9000 Euro ergeben, im Folgejahr 13 600.
Alles wird teurer – davon sind auch die Ferienspiele der Stadt nicht ausgenommen. „Wenn wir ein gutes Angebot machen wollen, dann muss das auch entsprechend finanziert werden“, erklärte Adriana Filippone (SPD). Den Fehlbetrag von mehr als 27 000 Euro könne die Stadt nicht dauerhaft auffangen, ergänzte Lisa-Marie Blumenschein (FDP).
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Dennoch sei es wichtig, die Beträge nicht sprunghaft anzuheben. Die ursprüngliche Beschlussvorlage hatte etwa für das erste Kind eine Erhöhung von 120 auf 160 Euro (2024) beziehungsweise 180 Euro (2025) vorgesehen. Gemeinsam hatten CDU–, SPD- und FDP–Fraktion einen Änderungsantrag eingereicht, der einstimmig auf Zustimmung traf.
Die Ferienspiele müssten teurer werden. Allerdings müsse die Anpassung auch sozial verträglich sein. „Für viele Familien ist das zweiwöchige Programm ein Ersatzprogramm für den Urlaub“, so Sarah Hoeller (Grüne). Eine Möglichkeit, diese Sozialverträglichkeit zu gewährleisten, wäre, die Ferienspielbeiträge in regelmäßigen Abständen zu prüfen, statt sie nach Jahren massiv zu erhöhen.
Ingrid Schich-Kiefer (CDU) warf als eine andere Möglichkeit der Beitragserhebung für die Ferienspiele ein nach Einkommen gestaffeltes Modell in die Runde: Wer weniger verdient, solle auch weniger zahlen müssen. Zwar sei der Gedankengang nachvollziehbar, werde aber an dem damit verbundenen bürokratischen Aufwand scheitern, so Rolf Kahnt (VuA).
Außerdem: „Nicht einmal im Familienumfeld machen die Menschen gerne Angaben zu ihrem Einkommen.“ Aktuell, die zusätzlichen Herausforderungen, mit denen die Verwaltung umzugehen hat, im Blick, sei dies nicht zu leisten, ergänzte auch Ausschussvorsitzende Sibylle Becker (CDU). ame
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