Bensheim. Kürzlich fand in der Nibelungenlandhalle eine Meisterprüfung im Taekwondo statt. Der Taekwondo-Verein Bergstraße hatte sich bei dem Landesverband als Ausrichter zur Verfügung gestellt und den Zuschlag bekommen. Üblicherweise können bei Meisterprüfungen (Dan-Prüfungen) nur die ersten drei Meistergrade überprüft werden (1. bis 3. Dan). Aufgrund von Änderungen der Regelwerke war es möglich, bis zum 9. Meistergrad auf Landesebene zu prüfen.
Diese Gelegenheit, eine Prüfung in Bensheim abzulegen, nutzen fünf Mitglieder des Taekwondo-Vereins Bergstraße und stellten sich der Prüfung zum 1., 3., 4. und 6. Meistergrad. Beim Taekwondo (World Taekwondo) werden bei einer Meisterprüfung sechs Prüfungsfächer abgeprüft. Das siebte Fach ist der Bereich Theorie, der über Lizenzen und verschiedene Ausbildungen aufgebessert werden kann.
Prüfungsfach 1 betrifft die Darbietung eines wettkampfähnlichen Programms, wobei verschiedene Stepp- und Kicktechniken an einem Schlagpolster gezeigt werden müssen. Im zweiten Fach wird eine vorgegebene Choreographie von Stellungen und Arm- sowie Beintechniken gezeigt. Hierbei geht es um Genauigkeit und Exaktheit der Techniken und Stellungen. Aber auch Rhythmus, Kraft und der Ausdruck von Energie sind relevant. Als Drittes wird ein Einschrittkampf als Partnerübung gezeigt. Ein Partner greift an und der Prüfling zeigt verschiedene Block-und Kontertechniken in höchster Präzision und geringstem Abstand. Das vierte Prüfungsfach ist der olympische Vollkontakt. Erst wird in voller Schutzausrüstung gekämpft und anschließend werden unterschiedliche Aufgaben gestellt, die der Prüfling im Kampf umsetzen muss.
Das fünfte Fach betrifft die Selbstverteidigung gegen unterschiedliche Angriffe wie Festhalten, Klammern, Schwitzkasten, Schlag- und Tritttechniken, aber auch gegen Stock-und Messerangriffe. Als letzte Disziplin wird der Bruchtest abgeprüft. Zuerst eine Kombination von zwei oder drei Techniken und dann noch Einzelbruchtests. Hierbei müssen Bretter mit Schlag- und Tritttechniken aus der Drehung oder im Sprung gebrochen werden. Für die Meistergrade ab dem 4. Dan müssen Spezialbruchtests gezeigt werden.
Wenn Prüflinge unter 15 Jahre alt sind, ist es auch schon möglich, eine Meisterprüfung abzulegen. Bei erfolgreicher Prüfung nennt man den Gürtelgrad dann nicht Dan-Grad, sondern Poom-Grad. Marlene Unfried feierte vor kurzem ihren zwölften Geburtstag und am vergangenen Wochenende ihre erfolgreiche Meisterprüfung zum 1. Poom. Sandra Burk, Trainerinnen für Basistechniken, erfüllte sich ebenfalls den Traum, Schwarzgurt zu sein. Sie ist nun Trägerin des 1. Dan.
Pia Hoffmann Prüfungsbeste
Die sehr erfolgreiche Sportlerin Pia Hoffmann (mehrfache Deutsche Meisterin, Siegerin der German, Danish, French und Belgian Open) stellte sich der Prüfung zum 3. Meistergrad (3. Dan) – sie bestand als Prüfungsbeste. Johann Mastel nutzte die Gelegenheit, die Prüfung zum 4. Dan in Bensheim abzulegen. Üblicherweise werden diese Dan-Prüfungen nur auf Bundesebene angeboten und dann kann schonmal eine Reise ins 600 Kilometer entfernte Bad Segeberg erforderlich sein. Der Cheftrainer und Vorsitzende des Taekwondo-Vereins Carsten Gauger nutzte ebenfalls die Gelegenheit und legte in Bensheim seine Prüfung zum 6. Dan erfolgreich ab.
Die Meistergrade 6-9 sind die sogenannten Großmeistergrade. Alle fünf Prüflinge zeigten überdurchschnittliche Leistungen, was ein eindeutiges Zeichen für die sehr hohe Qualität des gesamten Trainer-Teams beim Taekwondo-Verein Bergstraße ist, heißt es in einer Pressemitteilung. Cheftrainer Carsten Gauger ist stolz und sehr glücklich, so ein großartiges Team zu haben.
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